Titel: | Polte's Rohrbohrer. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 10 |
Download: | XML |
Polte's Rohrbohrer.
Mit Abbildungen auf Tafel 2.
Polte's Rohrbohrer.
Ein von Polte in Magdeburg (* D. R. P. Kl. 38 Nr. 23565 vom 21.
Januar 1883) vorgeschlagener hohler Rohrbohrer ist mit Gewinde für seinen Vorschub im Holze
versehen; dies sichert die Herstellung gerade gerichteter, sauberer Bohrungen ohne
beim Ein- und Austritte am Holze Abspaltungen zu veranlassen, und läſst ein volles
Kernstück im Loche stehen.
In der Patentschrift sind die beiden in Fig. 11 bis
14 Taf. 2 dargestellten Constructionen angegeben, welche sich dadurch
unterscheiden, daſs die am Kopfe K des Rohres
vorgesehenen Gewindegänge F von starker Steigung innen
(Fig. 11 und 12) oder
auſsen (Fig. 13 und
14) angeordnet sind. An dem fräserartig verzahnten Rande des Kopfes K sind diese einander gegenüber verlaufenden
Gewindegänge zu Schneidekanten S zugeschärft, so daſs
sie den nöthigen Aufraum zum Abführen der Späne frei machen können. Das den Vorschub
des Bohrers im Holze bewirkende feine Schraubengewinde ist entsprechend den
Gewindegängen F auſsen (Fig. 12)
oder innen (Fig. 14) an
den Kopf K angeschnitten; dasselbe gelangt zur Wirkung,
sobald mehrere Gänge in das Holz eingedrungen sind. Dieses Gewinde hat nur bei
Handbetrieb einen Zweck, um nämlich das Verlaufen des Bohrers zu verhindern. Dem
Verlaufen des Bohrers strebt auch die fräserartige Kante entgegen, deren Schneiden
horizontal und vertikal gerichtet sind. Diese Anordnung der Schneidekanten gestattet
ein Nachschärfen des Bohrers, bis der Gewindegang F
völlig abgeschärft ist.
Will man keinen Kern im Inneren des Rohres lassen, sondern ein volles Loch
ausschneiden, so ist bei der Construction Fig. 11 und
12 der Gewindegang bis über die Mitte des Bohrers zu verdicken. Diese
Bohrer können für die gröſsten Bohrweiten ausgeführt werden.