Titel: | F. Th. U. Deinhardt's Hopfensudapparat. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 34 |
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F. Th. U. Deinhardt's Hopfensudapparat.
Mit Abbildungen auf Tafel 4.
F. Deinhardt's Hopfensudapparat.
Nach F. Th.
U. Deinhardt in Wickerstedt (* D. R. P. KI. 6 Nr. 23648 vom 31. Januar 1883) bewirkt ein
einmaliges Abkochen des Hopfens, wenn derselbe vollständig ausgenutzt wird, das
sogen. Verkochen desselben, wodurch zu viel schwer lösliche Bestandtheile des
Hopfens dem Biere zugeführt werden, welche zwar theilweise gewünscht, aber im
Uebermaſse schädlich sind; auſserdem werden die flüchtigen Bestandtheile desselben
hierbei ausgetrieben. Ein nicht lange genug gekochter Hopfen jedoch gibt dem Biere
einen faden Geschmack, während ein mittelmäſsig abgekochter Hopfen wohl einen guten
Geschmack verleiht, aber nicht genügend ausgenutzt wird, so daſs es sich empfiehlt,
den Hopfen mehrmals auszukochen.
Sobald der Kessel A (Fig. 4 und
5 Taf. 4) zum Würzekochen fertiggestellt ist, setzt man, je nachdem
leichter oder schwerer Hopfen zur Verwendung kommt, eine oder zwei Drahtwände a und b in die durch
doppelte Winkeleisen c gebildeten Führungen ein.
Hierauf wird der schon 1 oder 2 mal abgekochte Hopfen in eine der durch die
Drahtwände gebildeten Abtheilungen gethan und die Würze in die Pfanne gebracht, der
2 oder 3 mal abzukochende Hopfen immer dahin, wo die Würze am stärksten kocht, d.h.
man bringt den Hopfen, welcher zum dritten Male abgekocht werden soll, in die
vorderste Abtheilung III direkt über die Feuerung,
während man den Hopfen, welcher zum zweiten Male abgekocht werden soll, in die
mittlere Abtheilung II bringt. Der neu zur Verwendung
kommende Hopfen wird in die hintere Abtheilung I
gebracht, aber erst nachdem der andere Hopfen schon längere Zeit gekocht hat.
Um während des Würzekochens eine stärkere Bewegung des Gebräues und damit die
gröſstmögliche Auslaugung des Hopfens zu erzielen, sind in der Mittelachse des
Braukessels auf der Welle d die zwei Schraubenflügel
e und f angebracht.
Zum Schütze der Stopfbüchse s und der Welle gegen die
Feuergase ist ein starkes Thonrohr in das Kesselmauerwerk eingefügt und bei m gut verstrichen und gedichtet. Die Siebe a und b sind mit einer
kleinen Thür x (Fig. 6)
versehen, um sie bequem über die Welle einschieben zu können.