Titel: | Neuerungen an Trockenmaschinen für Gewebe. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 62 |
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Neuerungen an Trockenmaschinen für Gewebe.Vgl. Benninger's bewegliche Trockenrahme 1876 222 * 32. Haubold's
Cylindertrockenmaschine 1879 231 * 551. Th. Weiß's Spannrahmen 1879 232 89. Trockenmaschine der Sächsischen
Maschinenfabrik 1879 232 183. H. Möller's bez. L.
Seidler's Heizung von Trockencylindern 1879 234 156 bez. 1883 250 * 350. Jahr's Spann- und Trockenrahmen 1881 239
* 351. Heilmann-Ducommun's Spannrahmen mit Luftheizung 1879 233 * 366. Höpner's
Stärkeapparat in Verbindung mit Spann- und Trockenvorrichtung 1881 240 * 192. Jahrs
Breitspannapparat 1881 241 * 191. Zieger's Trockenapparat 1882 244 * 372. Weisbach's Kluppe für
Spannrahmen 1882 245 * 140. 246 * 76.
Patentklasse 8. Mit Abbildungen auf Tafel 7 und 10.
Rohn, über Neuerungen an Trockenmaschinen für Gewebe.
Die Einwirkung der Wärme auf das feuchte Gewebe zur Verdunstung des Wassers erfolgt
bei den Trockenmaschinen: 1) durch direkte Berührung von erhitzten Metallflächen, 2)
durch Strahlung, wenn das Gewebe in einiger Entfernung über die erhitzten Flächen
läuft, endlich 3) durch erhitzte und bewegte Luft. Jedoch tritt nicht immer bei
einer Maschine nur eines dieser Systeme in Anwendung, sondern es finden sich
namentlich in neueren Maschinen zwei oder auch alle drei Arten auf einander folgend
vor. Die letzte Trocknungsweise, durch bewegte erhitzte Luft, wird am meisten
angewendet und ist dabei entweder die natürliche, durch die Erwärmung bedingte
schwächere Luftströmung, oder ein durch künstliche Mittel (Luftgebläse oder sogen.
Ventilatoren und Luftsauger oder sogen. Exhaustoren) hervorgerufener Luftstrom von
stärkerer Pressung wirksam. Beides ist in seiner Wirkung gleich günstig und kommt
auch dem als bestem Trocknungsverfahren bekannten Trocknen in der atmosphärischen
Luft am nächsten; nur wird entsprechend der geringeren oder stärkeren Luftströmung
die Wirkungsdauer auf das in Bewegung befindliche Gewebe eine verschiedene sein. Im
ersteren Falle wird der Gewebelauf ein längerer und zur Erzeugung der Strömung
derselbe vollkommen umschlossen sein müssen- im letzteren Falle ist der Gewebelauf
kürzer und die allseitige Umschlieſsung nicht erforderlich. Die Vergröſserung des
Gewebelaufes zeigt sich nicht in einer Verlängerung der Maschinen, sondern in der
schichten- oder absatzweisen Anordnung und man unterscheidet demgemäſs mehrreihige geschlossene und einreihige offene Trockenmaschinen.
Die gewöhnliche Anordnung einer einreihigen offenen
Maschine zeigt Fig. 1 Taf.
7, wie sie in der H. Thomas'schen Maschinenbauanstalt, Rudolph und Kühne in Berlin
ausgeführt wird, welche Firma auch in Deutschland zuerst den Bau solcher Maschinen
in die Hand genommen hat. Das zu trocknende Gewebe G
kommt unter dem Trittbrette T für die beiden
bedienenden Arbeiter von dem Bremszeuge (vgl. Fig. 13
Taf. 7), geht dann in die Höhe und wird mit beiden Rändern von den Arbeitern gegen
zwei endlose, über die Räder R und R1 laufende Nadelketten
K geführt, von einer Walzenbürste b in die Nadeln derselben gestrichen und dann, da die
Nadelketten im Anfange etwas schräg aus einander laufen, auf die erforderliche
Breite gestreckt. Die Ketten laufen hierauf in immer gleich bleibender Entfernung
weiter, über die hinteren Räder R1 und von dort zurück. Unterhalb der Stelle, wo auf
dem oberen Kettengange die volle Gewebebreite erreicht ist, wird das Gewebe durch
ein Walzenpaar a von den Ketten, wie man sich
ausdrückt, abgenadelt und gefaltet, oder zu einer Rolle gewickelt. An derselben
Stelle tritt auch zwischen die beiden Gewebelagen die Mündung des Zuführrohres H für die warme Luft und es ist somit ein oben und
unten durch das Gewebe, an den Seiten durch die Kettenführungswände abgeschlossener
Raum A geschaffen, in welchen ein starker warmer
Luftstrom tritt, der sich durch das Gewebe seinen Ausweg suchen muſs und dabei
ebenso wohl mechanisch etwas Wasser mitreiſst, als auch dessen rasche Verdunstung
bedingt. Die Wärmequelle ist ein mit direktem Kesseldampfe oder auch mit
Maschinenabgangsdampf geheizter cylindrischer oder elliptischer Kessel H mit vielen kleinen Röhren (vgl. Fig. 2 Taf.
7), durch welche von einem Gebläse V die Luft getrieben
und dann der Maschine zugeführt wird. Die Lage dieses Kessels ist ganz unabhängig
von dem Aufstellungsorte der Maschine und kann deshalb in einem anderen Räume
stattfinden. Die Entfernung der Kettenräder R und R1 und damit die Länge
der Maschine ist je nach der Art der zu trocknenden Gewebe verschieden und schwankt
zwischen 13 bis 20m. Die hinteren Kettenräder R1 befinden sich an den
Seiten einer Holzwalze, auf welche das Gewebe beim Umkehren mit der Innenseite zu
liegen kommt. Es wird also Gewebe mit Haardecke auf der Auſsenseite (Velour) beim Trocknen nicht durch Walzendruck auf
derselben beschädigt. Der Heizkessel hat bis 70qm
Heizfläche und beträgt die Temperatur der erwärmten Luft zwischen 40 und 50°. Die
Geschwindigkeit des Gewebes steigt in der Minute von 1m,6 bei stärkstem Tuche bis 10m,7 bei
Kattun. Das Verhältniſs der Heizfläche des Kessels zur Trockenfläche des Gewebes ist
durchschnittlich fast 2,5.
Die nächste hier zu nennende Trockenmaschine von M. Jahr in Gera (* D. R. P. Nr.
10591 vom 24. Februar 1880) ist schon in D. p.
J. 1881 239 * 351 beschrieben und nur der
Vollständigkeit halber die schematische Darstellung Fig. 2 Taf.
7 hier wiederholt. Die eingeblasene warme Luft tritt in den unter der niederen
Gewebelage abgeschlossenen Raum A und muſs erst diese
durchdringen, ehe sie zur oberen Gewebelage gelangt, worauf sie auch diese
durchdringt und dabei vortrocknet. Die warme Luft tritt also hier zuerst an die
Auſsenseite des Gewebes und vermag demzufolge eine hohe Haardecke besser zu trocknen
als die vorige Maschine. Die Luft drückt dabei auch vermöge ihrer Pressung das
Gewebe nach oben und verhindert das Abnadeln durch dessen eigenes Gewicht. In der
Vortrocknung liegt auch ein groſser Vortheil für die Erhaltung der Weichheit bei Wollengeweben und der Schonung zarter Farben.
Die Maschine weist nach Angaben der Fabrik noch eine etwas höhere Leistungsfähigkeit
wie die H. Thomas'sche Maschine auf; die
Geschwindigkeit des Gewebes beträgt z.B. bei einer 14m langen Ausführung für Velourstoffe 2m,8 und steigt bei einer 8m langen Maschine
für Damenkleiderstoffe bis 12m in der Minute.
Wenn auf der einreihigen offenen Maschine mit zwischen beide Gewebelagen
eingeblasener warmer Luft sehr durchlässige oder weit-gestellte Gewebe, wie Gaze u. dgl., getrocknet werden sollten, so würde die
Luft zu leicht entweichen und ihre Wärme ungenügend ausgenutzt werden. Dies zu
verhindern, umschlieſst C. H. Weisbach in Chemnitz i. S. (* D. R. P. Nr. 16752 vom 15. April
1881) die beiden Gewebelagen. Auf einer Seite sind an den Deckschienen
der Kettenführungen elastische dichte Stoffe D (Fig.
3 Taf. 7) befestigt, welche von den an der Seite der Maschine entlang
gehenden Rollen w durch die Gewichte g angespannt werden.
Bei der einreihigen offenen Maschine der Filiale Cottbus der Dessau-Cottbuser Maschinenbau-Actiengesellschaft (* D. R. P. Nr. 23111 vom
5. November 1882) wird, wie aus Fig. 4 und
5 Taf. 7 zu entnehmen, sowohl die durch natürlichen Zug oder durch
Pressung zwischen die beiden Gewebelagen tretende warme Luft, als auch strahlende
Wärme benutzt. Unter der niederen Gewebelage befindet sich der Dampf kästen D und unter diesem der Rippenröhren-Heizapparat für die
durch die Oeffnungen i zutretende Luft. Die
Rippenröhren sind seitlich durch die Wände F
umschlossen und die erwärmte Luft tritt durch die für die Regulirung der Trocknung
mit Drosselklappen d versehenen Kanäle H seitlich durch die Kettenführungswände zwischen die
beiden Gewebelagen ein. Die gegenüber stehenden Kanäle haben in der Mitte zwischen
sich ein Prisma, um die Luftströme zu zertheilen. Das Gewebe wird also zuerst in der
oberen Lage durch die zutretende warme Luft vorgetrocknet und dann in der niederen
Lage, wenn die Farben eine höhere Temperatur vertragen können, zur vollkommenen
Trocknung der starken strahlenden Wärme von dem Dampfkasten D ausgesetzt.
Die Nadelketten K der Trockenmaschinen, welche bei
leichteren Geweben durch Ketten mit Kluppen ersetzt werden, sind aus hämmerbarem
Guſseisen hergestellt und ihre allgemeine Form ist in Fig. 5
veranschaulicht. In die Oeffnungen o greifen die Zähne
der Antriebsräder und sind die Nadeln gewöhnlich in Holzleisten eingesetzt, welch
letztere in Nuthen befestigt werden. Diese Nuthen sind durch Stege mit den
wirklichen Kettengliedern verbunden, so daſs in Folge der regelmäſsigen Abstände
derselben Oeffnungen entstehen, durch welche die eingeblasene warme Luft austreten
kann und dadurch für den Trockenprozeſs verloren geht.
Diese durch die Kettencylinderöffnungen austretende warme Luft benutzt nun Max Schubring in Cottbus (* D. R. P. Nr. 21864 vom 29.
Juni 1882) zum Trocknen
der Gewebeleisten. An der Abdeckungsschiene der Kettenführungen sind mit Gelenken
c (Fig. 12
Taf. 7) die Platten p befestigt, deren Holzleisten k auf dem Gewebe liegen und die warme Luft dadurch
zwingen, die auf den Nadelreihen liegenden Gewebeleisten zu berühren und diese so
schwierig trocknenden Ränder vollkommen zu trocknen.
Ueber die Lage der Nadelreihen zu den Gelenkpunkten der Kettenglieder ist das Nöthige
in D. p. J. 1879 233 * 366
angeführt. Die Nadeln werden auch direkt in das Eisen der Glieder eingesetzt (vgl.
Fig. 13); doch erfordert dies groſse Sorgfalt. Leichter ist die in Fig.
9 Taf. 7 dargestellte Nadelbefestigung von Ernst
Geſsner in Aue (*
D. R. P. Nr. 13866 vom 20. Juli 1880). Zwei Nadeln
n sind immer mit einander verbunden und über
dieselben ist dann das Blech b auf dem Kettenstege
befestigt. Die schräge Nadelstellung Fig. 13
Taf. 7 bei den Ketten der Berlin-Anhaltischen
Maschinenbau-Gesellschaft (Erl.* D. R. P. Nr. 7928 vom 19. Juni 1879)
ermöglicht ein sicheres Festhalten des Gewebes.
Die Ketten werden, wie auch aus den Figuren ersichtlich, vollkommen umschlossen
während des ganzen Tuchlaufes geführt und ist dem entsprechend der bei ihrer
Bewegung zu überwindende Widerstand ein bedeutender; namentlich durch den bei der
Breitstreckung erfolgenden schrägen Lauf, welcher dann plötzlich in den graden
übergeht, wird die Kettenbewegung sehr erschwert. F.
Bernhardt in Fischendorf bei Leisnig (Erl. * D. R. P. Nr. 12209 vom 23.
April 1880) gestaltet deshalb die Kettenführungen in dem Breitspannfelde
bogenförmig. Zur Verminderung des Widerstandes ordnet derselbe ebenfalls
selbstthätige Schmiervorrichtungen für die Ketten an, die in einer in einem
Oelbehälter befindlichen Rolle r (Fig. 6 Taf.
7) bestehen, welche, an die Kette gedrückt, von dieser mitgedreht werden und hierbei
dieselbe stetig mit Oel benetzen.
Der Kettenantrieb ist bei der Maschine von Rudolph und
Kühne (vgl. Fig. 1 Taf.
7) auf die hinteren Räder R verlegt, welche von der
Stufenscheibe S (zur Erzielung der verschiedenen
Geschwindigkeiten) durch die Zahnräder 1 bis 4 gedreht werden. Die Kette wird bei dieser Anordnung
im oberen Laufe gezogen, im unteren Laufe dagegen geschoben und bleibt deshalb
während des Gewebeganges nicht gleichmäſsig angespannt. Allerdings wirkt dann der
ganze Widerstand nicht auf eine Verlängerung und starke Abnutzung der Kette hin, wie
bei den Anordnungen von Jahr bezieh. Weisbach, wo der Antrieb am Ende des Gewebeganges
erfolgt (vgl. Fig. 2),
indem die Rolle r die Kette an das bewegte Rad B drückt; nur bleibt im letzteren Falle die
gleichmäſsige Längsspannung der Waare während des ganzen Trockenlaufes, besonders
wenn die Gelenke schon sehr ausgenutzt sind, erhalten.
F. Bernhardt bewegt dagegen (im oben erwähnten Patente
Nr. 12209) die Kette durch in beliebiger Anzahl anwendbare Reibungsvorgelege deren Wirkung nach Bedarf
regulirt werden kann. Die auf einer gemeinschaftlichen Antriebswelle sitzenden
Schnecken n (Fig. 6 Taf.
7) greifen in die Räder m, welche lose auf den Bolzen b
sitzen und mit den Reibungskegeln L fest verbunden
sind. Ueber die letzteren greifen die Zahnräder S als
entgegengesetzte Kegel und wird deren Mitnahme durch die von den Hülsen h umfaſsten und durch Muttern M zu spannenden Federn f regulirt. Die Räder
S greifen in die auf den Wellen a festen Räder S1 und treiben dadurch die Kettenräder R, welche auf den Wellen a
mit Keil und Nuth durch die Kettenführungswände W
verschiebbar sind.
Die verschiedene, der wechselnden Breite der zu trocknenden Gewebe entsprechende
Einstellung der Kettenführungswände geschieht gewöhnlich durch Schraubenspindeln S mit rechtem und linkem Gewinde (vgl. Fig. 3 Taf.
7), welche alle gleichzeitig durch eine an der Seite der Maschine entlang gehende
Welle mit Schnecken S1
welche in die auf den Spindeln S festen Räder N eingreifen, umgedreht werden.
Von E. Geſsner sind in dem oben erwähnten * D. R. P. Nr.
13866 zwei andere Einrichtungen zu dieser Verstellung angegeben. In Fig. 7 Taf.
7 ist eine in der Mitte der Maschine liegende Spindel mit Zahnrädern z, welche gleichzeitig in die Zahnstangen t der beiden Kettenführungswände W greifen, angewendet. Durch das Handrad H und die Schnecke n mit
Rad m wird die Spindel umgedreht. In Fig. 8
geschieht die Einstellung durch Kniehebel K, welche
durch die mit Handhaben versehene Mutter H und die
Schraubenspindel z die Kettenführungswände W, welche durch Rollen r
von den Trägern F getragen und geführt werden, aus
einander rückt. Die Zugstange z ist nicht aus einem
Stücke gefertigt, sondern aus Theilen von einem zum anderen Kniehebelpaare gelenkig
zusammengesetzt.
Um bei einreihigen offenen Maschinen für starke Gewebe den durch die erforderliche
Trockenfläche sich ergebenden groſsen Raumbedarf zu vermindern, vertheilt man den
langen Gewebelauf auf mehrere Etagen oder Reihen. So hat die Trockenmaschine von Rudolph und Kühne in Berlin (vgl. Fig. 10
Taf. 7) zwei Reihen A und B; doch ist das Gewebe noch vollständig freiliegend und wird nur mit durch
die Röhre H eingeblasener erwärmter Luft getrocknet. Am
Austritte des Luftzuleitungsrohres ist eine drehbare Klappe D angebracht, welche den Luftstrom für die obere und untere Reihe theilt;
durch geeignete Stellung derselben kann der Luftstrom mehr in die untere Abtheilung
B geleitet werden, wobei also in dem oberen Felde
A das Gewebe gewissermaſsen vorgetrocknet wird.
Die in Fig. 11 Taf. 7 skizzirte Maschine von F.
Hoffmann in Finsterwalde ist dreireihig. Die warme Luft tritt am Ende der
Maschine von der Seite durch Oeffnungen H ein und
vertheilt sich in die drei Trockenfelder A, B und C. In der mittleren Reihe B liegt noch eine Anzahl mit Dampf geheizter Röhren h, so daſs gegen das Ende das Gewebe noch durch starke strahlende Wärme
fertig getrocknet wird, um im unteren Theile des ersten Feldes A wieder auskühlen zu können. Die Maschine weist bei
groſser Kettenlänge (37m) eine geringe
Längenausdehnung (7m) auf und gestattet das
Breitspannfeld recht lang zu nehmen; sie ist mit Vortheil zum Carbonisiren von wollenen Tuchen verwendbar, wobei eine
hohe Temperatur verlangt wird.
Den Uebergang von den mehrreihigen offenen Trockenmaschinen zu den mehrreihigen
geschlossenen Anordnungen machen die Maschinen von C. F.
Schellenberg in Chemnitz und G. Hertzog in
Reims (Fig. 14
Taf. 7); die Maschinen sind zweireihig und der Gewebelauf vollkommen eingeschlossen;
doch trocknen sie mit eingeblasener erwärmter Luft, welche das Gewebe durchdringen
soll. Der Luftstrom geht dem Gewebelaufe entgegengesetzt und wird die mit
Feuchtigkeit gesättigte Luft beim Gewebeeingange mittels eines Luftsaugers durch E abgezogen, oder entweicht frei. Die aus A durch den letzten Theil des Gewebelaufes nach C dringende Luft wird durch die Zwischenwand W abgehalten, sogleich das frisch eintretende Gewebe zu
bestreichen, was das scharfe Fertigtrocknen an dieser Stelle unterstützt.
Eine mehrreihige geschlossene Maschine mit natürlichem Luftstrome ist die nach dem
Gegenstromprinzipe construirte neuere Trockenmaschine der Berlin-Anhaltischen
Maschinenbau-Actiengesellschaft in Dessau (* D. R. P. Nr.
22704 vom 6. August 1882). Das an die Ketten K (Fig. 15 und
16 Taf. 7) genadelte Gewebe wird über die Walzen L hin- und hergeführt und dabei durch zwei natürliche Luftströme
getrocknet, welch letztere durch A bezieh. A1 und A2 zutreten, durch die
Oeffnungen bei E und E1 abgeführt werden und dabei die innere bezieh.
äuſsere Gewebeseite bestreichen. Die Luftströme erhalten ihre Anfangserwärmung durch
das Rippenheizrohrsystem H und werden immer wieder
durch die bis zur Hälfte in die Maschine reichenden kleinen Röhren h nacherhitzt. Diese Röhren h sind von den Platten p umschlossen, so daſs
dadurch Heizkammern gebildet sind, in welche durch Oeffnungen die Luft immer zu und
wieder austreten kann (vgl. Fig. 16
Taf. 7). Die Platten p der Kammern sind zweitheilig, so
daſs bei der Verstellung der einen an den Rollen r
hängenden Wand W1 sich
diese Theile p und p1 auf einander liegend verschieben. Die Heizröhren
sind auf diese Weise auch aus dem Bereiche des Gewebes gebracht, so daſs nicht durch
Undichtheiten, Platzen o. dgl. durch den ausströmenden Dampf direkt das Gewebe
angegriffen wird, wie dies bei älteren Anordnungen (vgl. z.B. R. Harlmann 1861 160 * 429)
der Fall war.
(Schluſs folgt.)