Titel: | Aus dem Betriebe einer Zuckerraffinerie. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 127 |
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Aus dem Betriebe einer
Zuckerraffinerie.
Stade, aus dem Betriebe einer Zuckerraffinerie.
Ueber den Jahresbetrieb einer Raffinerie, welche vorwiegend Rohzucker aus der
Magdeburger und Braunschweiger Gegend verarbeitete, macht G. Stade
in der Zeitschrift des deutschen Vereins für
Rübenzucker, 1883 S. 797 ausführliche Mittheilungen,
denen wir folgende Angaben entnehmen.
Zum Einwurfe gelangten im ganzen Betriebsjahre 5777t,3 Rohzucker von folgender durchschnittlicher
Zusammensetzung:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
96,39 Proc.
97,90
–
Wasser
1,60
–
–
Nichtzucker
2,01
2,04
2,09
Darin Asche
0,99
1,01
1,03
Hiervon wurden 1878t,9 roh. verarbeitet und 3898t,4
geschleudert. Beim Schleudern wurde der Zucker mit dem Weiſssyrup der Melisbrode
gedeckt und die Arbeit so eingerichtet, daſs der abgedeckte Syrup zum Einmaischen
gebraucht und erst dann wieder umgearbeitet wurde. Der für Melis oder meistens für
Secunda-Melis ungeklärte Schleudersyrup ergab 68,50 Proc. Brix, 61,44 Proc. Zucker,
7,06 Proc. Nichtzucker und 89,69 Proc. Reinheit. Der weiſs geschleuderte Zucker
lieferte Deckkläre, zum Theil Kläre für wasserhelle Kandiskrystalle und ein Theil
wurde getrocknet, vermählen und als ordinäre Melis in den Handel gebracht.
Das 1. Product, Kandis, erhielt man
aus Schleuderzucker, besserem Rohzucker und hin und wieder auch aus weiſsem Farm, in
sehr wechselnden Mengen. Es wurden aus ersteren und letzteren Massen fehlerfreie und
schöne Krystalle erzeugt, welche in den meisten Fällen wasserhell und durchaus ohne
die von den Kandisfabrikanten so sehr gehaſsten charakteristischen Flecken waren.
Dunkle Rohzucker geringer Güte lieferten naturgemäſs auch schlechtere Waare, weshalb
man für gewöhnlich, wenn nicht ein besonderer Bedarf vorlag, davon absah, dieselben
für erstes Product einzuwerfen. Gute Rohzucker hoher Reinheit und heller Farbe
lieferten ein Product, welches dem der geschleuderten in jeder Hinsicht vollkommen
gleichstand. Auch spielt das Material, aus welchem die Krystallisirgefäſse
hergestellt sind, eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Kandisfabrikation.
Da der gelbe Kandis nur sehr vereinzelt dargestellt wurde, so ist
derselbe hier mit in dem Gesammtgewichte einbegriffen. Die Krystalle polarisirten
etwa 99,8 bis 99,9 und die Klären wurden fast gänzlich ohne Kalk eingekocht. Kläre
für weiſsen Kandis ergab 57,99 Proc. Brix, 57,01 Proc. Zucker, 0,98 Proc.
Nichtzucker, 98,31 Proc. Reinheit und 0,0043 Alkalität; auf 100 Zucker kommen
demnach 0,0075 Alkalität. Von Füllmasse wurden 3291t,726 eingekocht und daraus 1063t,5
Zucker gewonnen, so daſs 100 Einwurf 56,98 Füllmasse bezieh. 18,41 Zucker und 100
Füllmasse 32,31 Zucker gaben. Die Füllmasse enthielt:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
81,15 Proc.
98,89
–
Wasser
17,94
–
–
Nichtzucker
0,91
1,14
1,12
Darin Asche
0,50
0,61
0,62
Der weiſse Kandis polarisirte durchschnittlich 100; der
erhaltene Syrup, der Stürz, hatte 70,18 Proc. Brix, 67,22 Proc. Zucker, 2,96 Proc.
Nichtzucker und 95,78 Proc. Reinheit. Derselbe bildete den eigentlichen Stammeinwurf
für das zweite Product; da in ihm der Schwerpunkt der darauf folgenden weiteren
Verarbeitung sämmtlicher Producte liegt, so ist bei demselben auf Neutralität oder
nur ganz schwache Alkalität zu sehen. Der Kalkgehalt der Kandisklären muſs in Folge
dessen derart bemessen werden, daſs dies, ohne dabei der Güte des Fabrikates zu
schaden, eben genau zutrifft.
2. Product. Man unterscheidet in der
Fabrik Prima-Melis in Form von Broden zu 12k,5, gepreſsten Würfeln und gemahlenen Broden und
ordinäre gemahlene Melis. Für erstere, dem
Hauptproducte der Raffinerie, sind die Syrupe des weiſsen Kandis, die halbgedeckten
Syrupe der Brode, die Zucker des dritten und zum Theile des vierten Productes, sowie
die nicht ausgedeckten Brode der ordinären Melis und nur selten Rohzucker oder
Schleudersyrup verklärt worden. Die letzteren bestanden aus dunklen Klären und
Zuckern der letzten Producte, soweit diese eben nicht für gelben Kandis verbraucht
wurden. Ferner zählt auch noch zu diesem Producte der getrocknete und vermahlene
geschleuderte Rohzucker. Kläre für Prima-Melis hatte 55,50 Proc. Brix, 53,33 Proc.
Zucker, 2,17 Proc. Nichtzucker, 96,09 Proc. Reinheit und 0,0111 Alkalität; auf 100
Zucker kommen demnach 0,0208 Alkalität. An Füllmasse wurde gewonnen 6183t,06, welche 4037t,83 Zucker lieferte, so daſs 100 Einwurf 107,02 Füllmasse oder 69,89
Zucker und 100 Füllmasse 65,31 Zucker lieferte. Füllmasse II a zeigte:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
86,15 Proc.
96,78
–
Wasser
10,98
–
–
Nichtzucker
2,87
3,22
3,33
Darin Asche
1,32
1,48
1,53
Die Polarisation der Melis schwankte zwischen 99,8 bis
100. Auf 100 weiſse Waare wurden je nach der Güte der Massen 50 bis 75 Deckkläre
oder 34,2 bis 51,3 Zucker verbraucht:
Deckkläre
Feinsyrup
Weiſssyrup
Brix
–
70,04
69,10
Zucker
68,42
66,81
67,77
Nichtzucker
0,50
3,23
1,33
Reinheit
–
95,39
98,08
Alkalität
0,0010
0,0078
0,0037
Auf 100 Zucker Alkalität
0,01117
0,0055
Der Feinsyrup wurde wieder für Melis mitgenommen, die
weiſsen Syrupe zum Decken verbraucht. Füllmasse II b ergab:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
82,13 Proc.
91,31
–
Wasser
10,06
–
–
Nichtzucker
7,81
8,69
9,52
Darin Asche
2,72
3,02
3,31
Der hieraus gewonnene Zucker, welcher mit einem hellen
Syrup gedeckt wurde, polarisirte 99,4 bis 99,8 bei einem Aschengehalte von 0,3 bis
0,1; ungedeckt hatte er eine Reinheit von etwa 97,5 bis 98,5 und 1,0 bis 0,5 Proc.
Asche. Der Grünsyrup der ordinären Melis lief für 4. Product, der Feinsyrup u.s.w.
für 3. Product.
Das 3. Product wurde unfiltrirt in
groſse Lompsformen zu 80k Füllmasse gekocht und
nicht gedeckt. In etwa 5 bis 8 Tagen war der Zucker trocken. Grünsyrup der
Prima-Melis und Feinsyrup der ordinären Melis enthielt 72,36 Proc. Brix, 65,45 Proc.
Zucker, 6,91 Proc. Nichtzucker, 90,57 Proc. Reinheit und 0,0252 Alkalität; auf 100
Zucker berechnen sich also 0,0385 Alkalität. An Füllmasse wurden 2196t,607 eingekocht und daraus 1398t,87 Zucker gewonnen, so daſs 100 Einwurf 38,02
Füllmasse bezieh. 24,21 Zucker und 100 Füllmasse 63,72 Zucker gaben:
Füllmasse
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
79,62 Proc.
90,96
–
Wasser
12,47
–
–
Nichtzucker
7,91
9,04
9,94
Darin Asche
3,33
3,80
4,18
Farin
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
93,62 Proc.
95,77
–
Wasser
2,24
–
–
Nichtzucker
4,14
4,23
4,41
Darin Asche
1,47
1,50
1,56
Der Zucker wurde wieder für feine Melis verklärt.
Das 4. Product wurde wie das 3.
Product theils in groſse Formen zu 75k Füllmasse,
theils in kleinere gekocht; es dauerte die Zeit, während welcher der Syrup ablief
und der Zucker trocken wurde, etwa 8 bis 14 Tage. Die Untersuchung von Grünsyrup des
3. Productes, vermischt mit Grünsyrup der ordinären Melis ergab 77,87 Proc. Brix,
63,70 Proc. Zucker, 14,17 Proc. Nichtzucker, 81,80 Proc. Reinheit und 0,0436
Alkalität, so daſs auf 100 Zucker 0,0684 Alkalität kommen. Füllmasse wurden
eingekocht 1898t,932 und hieraus 1045t,47 Zucker gewonnen. Es geben also 100 Einwurf
32,87 Füllmasse bezieh. 18,98 Zucker und 100 Füllmasse 55,06 Zucker:
Füllmasse
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
72,22 Proc.
83,42
–
Wasser
13,43
–
–
Nichtzucker
14,35
16,58
19,87
Darin Asche
6,03
6,97
8,36
Farin
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
89,90 Proc.
92,49
–
Wasser
2,91
–
–
Nichtzucker
7,29
7,51
8,12
Darin Asche
3,89
4,01
4,33
Es wurde dieser Zucker meistens für ordinäre Melis
eingeworfen, seltener für feine Melis. Die sämmtlichen Absüſswässer der Filtration,
die Formenwaschwässer, die Waschwässer der Melistransportwagen, sowie diejenigen der
Filterpreſstücher, kurzum aller Abfall geringen Zuckergehaltes wurde für dieses
Nebenproduct auf groſse und kleine Lompsformen verkocht. Es wurden 2610t,732 Füllmasse eingekocht und 1434t,716 Zucker meist von grauer, häſslicher Farbe
gewonnen, so daſs 100 Einwurf 45,19 Füllmasse bezieh. 24,82 Zucker und 100 Füllmasse
54,95 Zucker gaben. Die Füllmasse wurde nicht analysirt, der Farin dagegen
enthielt:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
88,86 Proc.
91,93
–
Wasser
3,24
–
–
Nichtzucker
7,90
8,17
8,89
Darin Asche
3,22
3,33
3,62
und wurde gleichfalls für Secunda-Melis
eingeworfen.
Das 5. Product wurde in gewöhnliche
eiserne Krystallisirgefäſse eingekocht, ungefähr 4 bis 5 Wochen stehen gelassen und
darauf geschleudert. Der Grünsyrup des 4. Productes und der Abfallwasserlomps
zeigten 76,63 Proc. Brix, 56,30 Proc. Zucker, 20,33 Proc. Nichtzucker, 73,47
Reinheit und wurden 654t,75, Füllmasse nebst
219t,2 Zucker gewonnen, so daſs auf 100
Einwurf 11,33 Füllmasse bezieh. 3,79 Zucker und auf 100 Füllmasse 33,48 Zucker
kommen:
Füllmasse
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
67,65 Proc.
76,67
–
Wasser
11,76
–
–
Nichtzucker
20,59
23,33
30,43
Darin Asche
8,79
9,96
12,99
Farin
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
92,27 Proc.
94,72
–
Wasser
2,59
–
–
Nichtzucker
5,14
5,28
5,58
Darin Asche
2,52
2,59
2,73
Der Zucker wurde entweder für ordinäre Melis, oder für
gelben Kandis eingeworfen.
6. Product. Der Schleudersyrup des 5.
Productes wurde in Osmose-Wendeapparaten nach Mathée
und Schreibler einer schwachen einmaligen Osmose
unterworfen. Man benutzte ausschlieſslich deutsches Pergamentpapier und war die
Haltbarkeit und Wirkung desselben eine durchaus zufriedenstellende. Der osmosirte
Syrup wurde wie 5. Product in Kästen gekocht und nach 8 bis 9 Wochen
geschleudert:
Syrup zur Osmose
Osmosirter Syrup
Ablaufwasser
Brix
73,38 Proc.
29,35 Proc.
4,26 Proc.
Zucker
48,80
21,40
1,34
Nichtzucker
24,58
7,95
2,92
Reinheit
66,50
72,91
31,45
Es wurden 453t,6
osmosirte Füllmasse erhalten und hieraus 134t,45
Osmosefarin gewonnen, so daſs auf 100 Einwurf 7,85 Füllmasse bezieh. 2,33 Zucker und
auf 100 Füllmasse 29,64 Zucker kommen:
Füllmasse
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
65,22 Proc.
74,75
–
Wasser
12,75
–
–
Nichtzucker
22,3
25,25
33,78
Darin Asche
7,79
8,93
11,94
Farin
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
91,57 Proc.
94,13
–
Wasser
2,72
–
–
Nichtzucker
5,71
5,87
6,23
Darin Asche
2,36
2,42
2,57
Das eingedickte Osmose-Ablaufwasser
wurde im Verdampfapparate auf etwa 81 bis 830 Brix eingekocht und erhielt man davon
81t oder 1,4 Procent des Einwurfes mit:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
42,13 Proc.
50,44
–
Wasser
16,48
–
–
Nichtzucker
41,39
49,56
98,24
Darin Asche
18,81
22,52
44,64
Das eingedickte Ablaufwasser krystallisirte bei
längerem Stehenlassen häufig vollständig aus und bestanden die Krystalle zum
überwiegenden Theile aus Chlorkalium. Die Masse wurde an Wichsefabrikanten oder an
chemische Fabriken zu verhältniſsmäſsig günstigen Preisen verkauft.
Der abgeschleuderte Verkauſssyrup des
letzten Productes wurde ebenfalls eingekocht und meistens für Speisesyrupfabrikation
veräuſsert. Man bekam davon 292t,8 oder 5,07
Procent des Einwurfes mit folgender Zusammensetzung:
Auf 100 Trockensubstz.
Auf 100 Zucker
Zucker
56,61 Proc.
67,99
–
Wasser
16,74
–
–
Nichtzucker
26,65
32,01
47,08
Darin Asche
9,79
11,76
17,30
Es berechnen sich nun hieraus auf 1 Th. Nichtzucker
2,12 Zucker und auf 1 Th. Asche 5,78 Zucker.
Die ersten beiden Producte der Raffinerie, nebst der Deckkläre
werden während des ganzen Betriebsjahres über 10583t
Knochenkohle mittlerer Körnung filtrirt, so daſs auf
10t Einwurf 18t,32 Kohle kommen, welche im Jahresdurchschnitte folgende Zusammensetzung
hatte:
Wasser
1,93 Proc.
Kohlenstoff
6,23
In Salzsäure unlöslich
0,72
Kohlensaures Calcium
8,16
Schwefelsaures Calcium
0,45
Schwefel Calcium
0,03
Unbestimmt
82,48
Mit Kalilauge gekocht, gab die Kohle nur eine ganz
hellgelbe Färbung. Die gebrauchte Knochenkohle wurde ohne vorhergehende Gährung
direkt aus den Filtern
mit Natronlauge oder Ammoniaksoda ausgekocht. Man brauchte für Filter, über welche
helle Klären gelaufen, 0,2 Proc., bei solchen, über welche dunkle Massen filtrirt
waren, 0,4 Proc. Natron, auf trockene Kohle bezogen. Salzsäure wurcTe 0,5 Proc., auf
Chlorwasserstoff berechnet, angewendet.
Die Dampfkessel wurden mit
westfälischen Steinkohlen gefeuert, welche 1,9 Proc. Wasser und 10,8 Proc. Asche
enthielten. Hiervon wurden 8360t oder auf
Rohzucker bezogen auf 100 Einwurf 144,7 Brennkohle verbraucht. Diese ganz
auſserordentlich groſse Menge Feuerungsmaterial erklärt sich, neben der geringen
Güte der Kohle als Hauptursache, noch durch die ständige Umarbeitung der
Nachproducte und unvortheilhafte Kessel-, Dampf- und Maschinenanlagen.
Die Ausbeutebestimmung ist
mitgetheilt, wie sie sich aus den Aufnahmen der Fabrik berechnet. Während des
bezüglichen Betriebsjahres sind folgende Massen aus der Fabrik hervorgegangen:
Kandis, weiſs und halbblank
975,579t
oder
16,89
Proc. des Einwurfes
Kandis, gelb und dunkelgelb
87,981
1,52
Melis, Brode zu 12k,5
1424,615
24,66
Melis, gemahlen
1591,965
27,55
Melis, zu Würfel gepreſst
1021,250
17,68
Farin
118,667
2,06
Eingekochtes Osmosewasser
81,000
1,40
Verkauſssyrup
316,250
5,47
–––––––––––––––––––––––––––––––––––––––
Zusammen Masse
5617,307t
oder
97,23
Proc. des Einwurfes.
Zieht man diese Summe von dem Gesammtgewichte des Einwurfes
5777t,3 ab, so erhält man als Gesammtverlust
an Masse 159t,993 oder 2,77 Procent des Einwurfes.
Wirft man nun zur Feststellung des Verlustes an polarisirender Substanz und
Nichtzucker die angeführten Zahlen nach den Durchschnittsanalysen in Zucker, Asche
und organischem Nichtzucker aus, so ergibt sich:
Zucker
Asche
Organisch
Kandis
1063,560t
–
–
Melis
4037,830
–
–
Farin
109,767
2,136t
3,560t
Osmosewasser
34,115
15,236
18,290
Verkauſssyrup
179,029
30,961
53,320
–––––––
––––––
–––––––
Ausgef. a. d. Raff.
5424,3t
48,333t
75,170t
Eingef. i. Rohzuck
5568,7
57,195
58,929
–––––––
––––––
–––––––
Mithin Differenz
– 144t,4
– 8,862t
+ 16,241t
Der Verlust an reinem Zucker betrug:
in der Knochenkohle in
15150,4t
oder
0,19 Proc.
im Absüſswasser
13368,0
„
0,28
Demnach:
in der Knochenkohle
28,786t
Zucker
im Absüſswasser
37,430
Nicht nachweisbar
78,222
––––––––––––––––
Gesammtverlust
144,438t
Zucker.
Nachweisbar:
in der Knochenkohleim
Absüſswasser
19,33 25,92
45,85
Proc.
Nicht nachweisbar:
54,15
Proc.
Es beträgt der Verlust: auf 100
Rohzucker be- rechnet
= 2,50
Proc.
Auf 100 Zucker des
Einwurfes
= 2,59
Proc.
An Asche sind durch den Raffinationsprozeſs, also besonders durch
die sehr starke Filtration 8t,862 aus der Fabrik
entfernt worden. Stellt man nun die aus der Fabrik verkauften 118t,667 Farin mit in Rechnung, so verändern sich die
Ausbeutezahlen dem entsprechend um ein Geringes. In der betreffenden Raffinerie
geschah solches nach gewissen, durch die Praxis gewonnenen Erfahrungsfaktoren; doch
stimmt die Rechnungsweise, wenigstens was die Ausbringung an weiſser Waare
anbetrifft, ziemlich genau mit dem französischen sogen. „Rendement au coéfficient de 5“.
Es wurden erhalten:
5101,390t
Raffinade,
hierzu
kommen
97,900t
aus Farin
81,000
Osmosewasser
„
„
3,314
316,250
Verkauſssyrup
„
„
13,299
159,993
Verlust
„
„
4,154
Es waren also zusammen aus dem Gesammteinwurfe
erzielt:
Raffinade
5199,290t
oder
90,00 Proc.
Osmosewasser
84,314
1,46
Verkauſssyrup
329,549
5,70
Verlust
164,147
2,84
––––––––
Einwurf
5777,300t
Werden Verkauſssyrup und Osmosewasser zusammen als Syrup
aufgeführt, so erhält man 90,00 Proc. Raffinade, 7,16 Proc. Syrup und 2,84 Proc.
Verlust. Jetzt bleiben noch die Ausbeuten aus dem Zucker des Einwurfes
festzustellen, da nur diese Zahlen bei Ausbringungsbestimmungen der Raffinerien die
einzig geeignete Grundlage bilden können:
5199,29t
Raffinade zu
100,00
Proc.
Zucker
=
5199,29t
84,314
Osmosewasser zu
42,13
„
„
=
35,522
329,549
Verkauſssyrup zu
56,61
„
„
=
186,558
––––––––––––
Zusammen
erhalten
5421,37t
Zucker
Im Rohzucker „
5568,739
––––––––––––
Mithin Verlust an polarisirender
Substanz
147,369t
Zucker.
Aus 100 reinem Zucker also sind erhalten oder wiedergewonnen
93,366 Proc. in Raffinade, 0,638 Proc. in Osmosewasser, 3,346 Proc. in
Verkauſssyrup, somit 2,650 Proc. Verlust, oder wie oben Verkauſssyrup und
Osmosewasser als Syrup aufgeführt 93,366 Proc. Raffinade, 3,984 Proc. Syrup, 2,650
Proc. Verlust. Betrachtet man das Osmosewasser als Verlust, so erhält man 93,366
Proc. Raffinade, 3,346 Proc. Syrup und 3,288 Proc. Verlust.