Titel: | Neue Apparate für Laboratoriumsgebrauch; von R. Muencke. |
Autor: | Robert Muencke |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 219 |
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Neue Apparate für Laboratoriumsgebrauch; von
R. Muencke.
Mit Abbildungen.
Muencke's Apparate für Laboratoriumsgebrauch.
Doppel-Aspirator: Bezugnehmend auf die von mir früher
beschriebenen Doppel-Aspiratoren (vgl. 1877 224 * 619.
1879 232 * 41), stellt der nachstehend abgebildete
Apparat den einfachsten und vollendetsten Doppel Aspirator dar, welcher durch
einfaches Drehen um seine Achse ein ununterbrochenes Arbeiten gestattet, ohne dabei
Hähne schlieſsen oder öffnen, noch Schläuche wechseln zu müssen.
Zwei cylindrische, mit Wasserstandsröhren versehene Blechgefäſse von gleichem Inhalte
sind central durch eine Messingsäule mit einfachem Hahne und seitlich durch zwei
eiserne Schienen mit einander verbunden; sie sind durch Verschraubungen
verschlieſsbar, welche einerseits in gekrümmte, der Länge der Cylinder entsprechende
messingene Röhren, andererseits in T-förmig geformte Fortsätze endigen. An den
eisernen Bändern sind diametral Achsen angeschraubt, die in Lagern sich bewegen,
welche von dem Gestelle (aus Holz oder aus Metall) getragen werden. Die eine dieser
Achsen bewegt sich als Hahnküken in einem Gehäuse mit zwei Schlauchansätzen, die
andere ist einfach cylindrisch geformt. Um Luft in das obere Gefäſs eintreten und
aus dem unteren Gefäſse austreten lassen zu können, ist das Hahnküken den
Schlauchstücken des Achsenlagers entsprechend auf der einen Seite winklig gebohrt,
auf der anderen Seite nuthenartig ausgefräst; sein schlauchstückartiges Ende,
welches mit den Apparaten verbunden wird, durch die gesaugt werden soll, steht durch
die Winkelbohrung mit dem einen seitlichen Schlauchstücke des Lagers und dieses mit
dem gefüllten oberen Behälter in Verbindung, während das andere seitliche
Schlauchstück durch die Nuth im Hahnküken die Verbindung des unteren Behälters mit
der Atmosphäre vermittelt. Zwischen den Gestellfüſsen ist auf dem Grundbrette eine
starke Messingfeder mit runder Oeffnung angebracht, in welche die zapfenartigen
Enden der T-förmig geformten Verschraubungen der Gefäſse
eingreifen und dadurch dem Apparate eine feste senkrechte Stellung sichern; ein
Druck auf die Feder hebt diese Arretirung auf. Die Hahnstellung der Mittelsäule
regulirt die Menge der durchzusaugenden Luft. Ist das Wasser aus dem oberen in den
unteren Cylinder abgeflossen, so genügt eine Drehung des Cylinderpaares, um den
Apparat sofort wieder in Thätigkeit zu setzen.
Textabbildung Bd. 251, S. 220
Apparat zur volumetrischen Bestimmung gröſserer Mengen
Kohlensäure: Auf einem eichenen Grundbrette sind zwei starke, etwa 1m lange Metallstäbe festgeschraubt, welche an
ihren oberen Enden durch einen Querstab verbunden sind. An dem einen Stabe bewegt
sich in einer federnden Vorrichtung die Niveauröhre b, an dem anderen ist die
Gasmeſsröhre a, die Luftröhre c und ein Thermometer e verstellbar
angeschraubt. Die Gasmeſsröhre, welche in 200 bezieh. in 300cc eingetheilt ist, trägt bei d einen Dreiweghahn, welcher theils die Verbindung mit
der Atmosphäre, theils mit der Luftröhre c bez. mit der
Entwickelungsflasche vermitteln kann. Das Säuregefäſs in der Entwickelungsflasche
ist aus Hartgummi gefertigt. Die Röhren a, b und c sind unter einander durch Schläuche verbunden. Die
Niveauröhre b ist kurz und weit, die Meſsröhre dagegen
hat einen solchen Durchmesser, daſs 0cc,5 genau
abgelesen werden können. Durch Form, Gröſse, bequeme Handhabung der Röhre c und durch die Vorrichtung, dieselbe dicht an die
Meſsröhre anlegen zu können, ist man leicht und sicher in den Stand gesetzt, die
Einstellung in gleiche Höhe bewirken zu können. Der Dreiweghahn gestattet einen
absolut dichten und bequem verstellbaren Verschluſs.
Textabbildung Bd. 251, S. 221
Die Handhabung des Apparates ist leicht aus der einfachen Construction ersichtlich-
die einzelnen Theile des Apparates sind bequem durch andere nicht absolut genau
geformte Ersatztheile zu ergänzen und die metallenen Stäbe geben dem Apparate eine
gröſsere Stabilität als das zu ähnlichen Apparaten angewendete Holzgestell.Beide Apparate sind, zu beziehen durch Dr. Robert
Muencke, Fabrik und Lager chemischer Apparate in Berlin, N.
W.