Titel: | Kircheis' Falzapparat für Deckel und Böden von Conservenbüchsen. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 300 |
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Kircheis' Falzapparat für Deckel und Böden von
Conservenbüchsen.
Mit Abbildungen auf Tafel 22.
Kircheis' Falzapparat für Conservebüchsen.
Ein von E.
Kircheis in Aue i.
S. (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 22924 vom 4. Oktober
1882) angegebener Apparat zum Auffalzen der Böden und Deckel an runden
Blechbüchsen u. dgl. ist in Fig. 16 bis
20 Taf. 22 dargestellt; mit Hilfe desselben soll ein dichtes
Zusammenfalten gebördelter Böden und Deckel mit ihrer gleichfalls ausgebördelten,
zwischen drehbare Futter b und h eingespannten Blechbüchsenzarge a erzielt
werden. Bei horizontaler Rotationsachse des betreffenden Arbeitstückes sind
Spindelstock A, Reitstock B und Bett nebst Füſsen einer gewöhnlichen Drehbank entnommen; übrigens
ändert sich die wesentliche Beschaffenheit der arbeitenden Theile und deren Wirkung
auch bei vertikaler oder anderer Achsenanordnung nicht.
Auf dem Supporte C befindet sich der um den Bolzen x drehbare Bock g, welcher
mittels eines Gelenkes einen Winkelhebel d aufnimmt.
Mit diesem Hebel ist horizontal drehbar ein zweiter Hebel i verbunden, so daſs eine Art Zange entsteht. Ein zwischen dem Zangenmaule
lose drehbares Scheibenpaar e mit gemeinsamer Achse und
in einander verschiebbaren Drehzapfen bildet das erste, eine am anderen Arme des
Hebels d befindliche einfache Rolle f das zweite formgebende Werkzeug. Der Support C gestattet zunächst eine genaue Einstellung dieses auf
demselben angebrachten Zangen- bezieh. Rollenapparates zur Achse des Werkstückes,
wie sie Durchmesser und Gröſse des letzteren erfordern, behält jedoch während der
Bearbeitung des Blechkörpers seine unveränderte Lage bei.
Die im Zangenmaule di befindlichen Rollen e und f werden nun in der
aus Fig. 16 bis 18
ersichtlichen Weise zur Herstellung der Umbördelung zum Angriffe gebracht. Das
Rollenpaar e wird bei noch genügend offener Zange di aus einigem Abstande vom Bördel des
Blechbodenrandes von dem im Gelenke des Bockes g
beweglichen Hebel d aus gegen jenen Bördel geführt, die
Zange allmählich, nachdem ersteres durch Reibung an der Rotation theilgenommen,
geschlossen und zwischen den so gegen einander gepreſsten Rändern der Rollenhälften
oder Scheiben e der Bördel zum Falze umgebildet.
Während des weiteren Verlaufes der Arbeit verläſst die gemeinsame Achse der Scheiben
e (infolge Drehung des Apparates um den Bolzen x) bei geschlossener Zange ihre parallele Richtung zur
Hauptachse, wodurch sich zunächst die Wendung bezieh. das halbe Umlegen des Falzes
nach Fig. 17 vollzieht. Nachdem jenes Scheibenpaar e bei geöffneter, in die normale Anfangslage zurückkehrender Zange auſser
Wirksamkeit tritt, erfüllt endlich die andere Rolle f
bei paralleler Achsenrichtung zur Hauptachse ihren Zweck einfach dadurch, daſs sie,
dem am Hebel d gegen den geneigten Falz ausgeübten
Druck folgend, den dichten Doppelfalzversehluſs nach Fig. 18
herbeiführt.