Titel: | Desinfectionsapparat von Georg Nobes in London. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 450 |
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Desinfectionsapparat von Georg Nobes in London.
Mit Abbildung auf Tafel 33.
G. Nobes' Desinfectionsapparat.
Der von G.
Nobes in London angegebene Desinfectionsapparat (* D. R.
P. Kl. 85 Nr. 25167 vom 14. April 1883) kann sowohl allein, als in
Verbindung mit einem Spülapparate angewendet werden, welch letzterer Fall in Fig.
16 Taf. 33 angenommen ist. Der Behälter m
enthält das Spülwasser für Wasserclosets, Pissoirs o. dgl. und besitzt die bekannte
Einrichtung: einen mit der Wasserleitung c in
Verbindung stehenden Schwimmkugelhahn und das zum Spülrohre t führende
Ventil v, welches durch den Hebel h vom Closetsitze aus gehoben werden kann. Neben dem
Spülbehälter ist ein zweiter kleinerer Behälter b
angeordnet, welcher die desinficirende Flüssigkeit enthält. In diesem Behälter b steht ein kleiner Cylinder e, welcher unten geschlossen, oben jedoch offen ist. Dicht über dem Boden
desselben mündet ein dünnes, heberartig gebogenes Rohr f, welches bis zu dem zu desinficirenden Orte führt. In einiger Entfernung
über dieser Rohrmündung ist der Cylinder an seinem Umfange durchlöchert, so daſs die
Flüssigkeit in denselben eintreten kann. Die Entleerung des Behälters b durch eine Heberwirkung des Rohres f ist ausgeschlossen, da letzteres in seiner Biegung
einen oben offenen Rohransatz e1 besitzt, welcher mit der Atmosphäre in Verbindung
steht. In dem Cylinder ist nun ein Tauchkolben g
angeordnet, welcher durch seine Länge genügend gedichtet und mittels einer Zugstange
an den verlängerten Spülhebel h befestigt ist. Die
Schwere des Kolbens g und des linken Armes des Hebels
h hält für gewöhnlich das Spülventil v geschlossen und den Kolben g in tiefster Lage. Zieht man nun nach Benutzung des Closet den Hebel h an, so wird das Spülventil v und der Kolben g gehoben. Dadurch strömt
Spülwasser in das Rohr f, während gleichzeitig durch den sich hebenden Kolben g Desinfectionsflüssigkeit durch die. Oeffnungen x in den Cylinder e
gesaugt wird. Läſst man nun den Hebel h los, so wird
das Ventil v geschlossen, also die Spülung
unterbrochen. Der Kolben g dagegen drückt die eben
angezogene Flüssigkeit durch sein Gewicht durch die Oeffnungen x wieder in den Behälter b
zurück, bis der Kolben g selbst die Oeffnungen x schlieſst. Die dann noch zwischen x und der Mündung des Rohres f befindliche Flüssigkeit wird dann durch f
zu dem zu desinficirenden Orte gedrückt. Die Menge der bei einmaliger Spülung
zugeführten Desinfectionsflüssigkeit richtet sich also nach der Entfernung der
Löcher von x und f.