Titel: | Gasdruck-Reductionsregulator von S. Elster in Berlin. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 452 |
Download: | XML |
Gasdruck-Reductionsregulator von S. Elster in Berlin.
Mit Abbildung auf Tafel 31.
Elster's Gasdruck-Reductionsregulator.
Für solche Beleuchtungseinrichtungen, bei denen die Flammen von einem mit
hochgepreſstem Leuchtgase gefüllten Behälter aus gespeist werden (Beleuchtung von
Eisenbahnwagen u. dgl.), gelangen zur Verminderung des hohen, mehrere Atmosphären
betragenden Behälterdruckes auf den gewöhnlichen Verbrennungsdruck und zur
möglichsten Gleichhaltung des letzteren jetzt wohl ausnahmslos Membranregulatoren
zur Anwendung, bei welchen das Regulirventil die der gewünschten Druckverminderung
entsprechende Stellung einnimmt, sobald der Gasdruck auf die Membran ins
Gleichgewicht mit der Gegenwirkung einer Feder tritt. Auch der vorliegende Regulator von S.
Elster in Berlin (* D. R. P. Kl. 26 Nr. 22767 vom 26.
Februar 1882) zeigt im Wesentlichen eine derartige Einrichtung. Das
hochgespannte Gas, welches bei E (Fig. 17
Taf. 31) in das Regulatorgehäuse a eintritt, wird durch
das Ventile gedrosselt, weshalb im Regulator ein entsprechend verminderter Gasdruck
herrscht, welcher constant bleibt, sobald seine Wirkung auf die durch die Stange g mit dem Ventilhebel d
verbundene elastische Scheibe o der Wirkung der
gleichfalls mit dem Ventilhebel d verbundenen Feder f und der allfallsigen Wirkung des eintretenden Gases
auf das einsitzige Ventil c das Gleichgewicht hält.
Eine äuſsere Einwirkung auf die Regulirungstheile, wie sie namentlich bei Anwendung
des Regulators auf Eisenbahnwagen durch Stöſse oder durch Luftdruckdifferenzen
zwischen Regulator und Laterne möglich ist, muſs natürlich ausgeschlossen bleiben,
sollen die Flammen durchaus ruhig brennen und nicht zucken. Auf diese Forderung
beziehen sich nun die von Elster vorgeschlagenen
Neuerungen. Stöſse sollen durch einen mit der Stange g
noch in Verbindung gebrachten Gewichtshebel i
unschädlich gemacht werden, dessen Massenwirkung jene der Massen der übrigen
Regulirungstheile auszugleichen im Stande ist. Um den Luftdruck, welcher auf die
Membran wirkt, in gesicherte Uebereinstimmung mit dem in der Nähe der Flammen
herrschenden Luftdrucke zu bringen, ist der abgeschlossene Regulatorraum oberhalb
der Membran durch eine besondere Rohrleitung z mit dem
Brennerraume verbunden. Bezüglich dieser besonderen Vorsichtsmaſsregeln, von denen
namentlich die letztgenannte etwas weitgehend ist, muſs bemerkt werden, daſs andere
häufig angewendete und bewährte Regulatoren (vgl. Pintsch u.a. 1879 231 * 513 und Unckel 1881 241 * 28) auch
ohne dieselben durchaus zuverlässig functioniren. Wenn der Raum oberhalb der Membran
mit der äuſseren Luft durch ganz feine Bohrungen in Verbindung steht, ist, wie es
scheint, ein stoſsweises Bewegen der Membran und des Regulirventiles in praktisch
genügender Weise gehindert.
Da der Verbrennungsdruck von der Spannung der Feder f
abhängt, ist es sowohl für die Justirung des Apparates, als auch wegen etwa später
beabsichtigter Aenderungen des Verbrennungsdruckes empfehlenswerth, die
Spannungsregelung der Feder von auſsen zu ermöglichen.
Das Fehlen einer entsprechenden Einrichtung bei dem vorliegenden Regulator muſs
deshalb wohl als ein Mangel bezeichnet werden. Die hübsche Befestigungsweise der
Membran zwischen Gehäusekörper und Deckel ist dem Unckel'schen Regulator entnommen.