Titel: | F. W. Klönne's Kreiselrätter. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 482 |
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F. W. Klönne's Kreiselrätter.
Mit Abbildungen auf Tafel 36.
F. W. Klönne's Kreiselrätter.
Um den Anforderungen thunlichst gerecht zu werden, welche in Bezug auf Lieferung
gleichen Kornes bei den zum Verkaufe gelangenden Kohlen mit Recht gestellt werden,
bei der Klassirung aber gleichzeitig das vorliegende Kohlengemenge möglichst
auszunutzen und vollkommenste Trennung bei geringstem Kraftaufwande zu erzielen, um
ferner die arbeitenden Siebflächen so viel als möglich und zwar gleichmäſsig in
Anspruch zu nehmen, ohne dabei eine Abreibung oder Zerkleinerung des Materials in
fühlbarer Weise herbeizuführen, und um einen Apparat zu erhalten, welcher nicht
durch die Art der Arbeit auf sich selbst einen zerstörenden Einfluſs ausübt, um
endlich keine allzu groſse Geschwindigkeit für den Gang des Apparates in Anwendung
bringen zu müssen, hat Bergdirektor F. W. Klönne auf
Zeche „Fortschritt“ bei Dux, Böhmen (* D. R. P. Kl. 1 Nr. 23952 vom 26.
Januar 1883) einen Rätter hergestellt, dessen Einrichtung und Arbeitsweise aus dem
Nachstehenden hervorgeht.
Auf vier soliden Säulen sind ebenso viele durch zwischen liegende Verbindungsstücke
zu einer Art Rahmen vereinigte Platten a (Fig.
2 und 3 Taf. 36)
aufgelagert, auf denen in besonderen Lagerflächen oben und unten zu entsprechenden
Kugelabschnitten abgerundete kurze Säulen b stehen, um
ihrerseits wieder die vier Platten c zu tragen, auf
welchen ein Siebkasten S aufgenietet ist. In diesem
Kasten sind die Siebe so unter einander angebracht, daſs sie abwechselnd auf beiden
kurzen Seiten des Kastens austragen. Die beiden Kurbelwellen w und w1
deren erstere die Antriebs-, letztere die Führungswelle ist, stehen durch die
Kegelräder k und die Querwelle h mit einander in Verbindung und erhalten den Antrieb von der Seilscheibe
r. Durch die Gewichte g soll vollkommene Ausgleichung der sonst einseitig wirkenden
Centrifugalkraft erzielt werden.
Die Arbeit des Apparates ist nach dem Gesagten eine kreisende, ununterbrochene, bei
welcher nur wälzende Reibung in den Kugelabschnitten und Zapfenreibung in den
Kurbeln in Betracht kommt, alle Stöſse und Unregelmäſsigkeiten oder gar
Unterbrechungen in der Bewegung vermieden sind, so daſs bei auſserordentlich kräftig
wirkendem Gange eine gleichmäſsige Arbeit erzielt wird.
Der gröſste bisher (von der Maschinenfabrik Bolzano, Tedesco
und Comp. in Schlan) ausgeführte Apparat soll nach der Oesterreichischen Zeitschrift für Berg- und
Hüttenwesen, 1883 S. 646 12qm Fläche,
allerdings eine bedeutende Raumbeanspruchung, bei 2 × 1m groſsen Sieben erfordern und stündlich 100t Braunkohlen durchsetzen; der Kraftaufwand ist nicht angegeben.