Titel: | Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 483 |
Download: | XML |
Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
(Patentklasse 18. Fortsetzung des Berichtes von S.
351 d. Bd.)
Mit Abbildungen auf Tafel 26 und 35.
Ueber Neuerungen im Eisenhüttenwesen.
Der Apparat von W. Seddon Sutherland in Birmingham (* D. R. P.
Nr. 24095 vom 15. Februar 1883) bezweckt die Herstellung von schmiedbarem Guſseisen auf flüssigem Wege durch Blasen
eines Gemisches von Kohlenoxyd und Luft durch das Metallbad hindurch. In Fig.
1 und 2 Taf. 35
ist A die Birne mit beweglich auf dem Wagen C aufruhendem Boden B. Der
Wagen läuft zur handlichen Verschiebung und Wiedereinstellung auf Schienen, während
der Boden B durch Schrauben- und Schneckenräder gesenkt
und wieder gehoben werden kann. Befindet sich der Boden B in gehobener Stellung, so wird in gewöhnlicher Weise mit dem
Hauptzuführungsrohre E eine Verbindung hergestellt,
welche gekühlt werden muſs. Die Gaszuführungen F sind
mit den Enden der Gaskammern G verbunden. Die Birne
ruht auf den Streben H auf.
Bei dem Verfahren wird zunächst Luft unter Druck in den vorher erhitzten Regenerator
J getrieben und nach Erhitzung desselben durch das
Luftzuführungsrohr E nach der mit Chamotte
ausgefütterten Heiſsluftkammer K geführt. Die so
erhitzte Luft geht dann durch die enge Düse L in die
Birne. Gleichzeitig wird unter Druck Kohlenoxydgas durch die Gaseinlässe F nach der Gaskammer G
getrieben und geht dann durch die Düsen M auf jeder
Seite der Luftdüse L dergestalt hindurch, daſs das Gas
in dünnen Strömen um den mittleren erhitzten dünnen Luftstrom eintritt und in der
Birne verbrennt. Die oberen Theile über den Düsen L und
M sind beim Senken des Bodens wegnehmbar und
besitzen solche Gestalt, daſs beim Anpressen des Bodens ein dichter Verschluſs gesichert ist. Kleine
Rippen an den Seiten der die Düsen bildenden Stücke verhindern, daſs sich die
Durchlässe für Luft und Gas durch den Druck beim Zusammenpressen des Apparates
schlieſsen. Hat die Birne genügende Hitze, so läuft das Roheisen durch den Kanal O aus der Rinne D aus
einem Schmelz- oder direkt aus dem Hochofen ein. Die Gas- und Luftzuführungen werden
dann geöffnet, wobei im Anfange überschüssige Luft zugeführt wird, um den
Kohlenstoff, das Silicium u.s.w. zu verbrennen. Bei fortgesetztem Blasen wird dann
mehr Gas zugelassen, bis dieses im Ueberschusse vorhanden ist. Nach Beendigung des
Prozesses läuft das durch die Verbrennung des Gases und der heiſsen Luft in
flüssigem Zustande verbliebene Metall durch den Kanal R
in den Ofen S, von welchem aus es zu irgend welchen
Zwecken weiter verwendet wird.
Das Walzwerk von A. J. Acaster in
Sheffield (* D. R. P. Nr. 24546 vom 12. Januar 1883) dient zur Herstellung von Stuhlschienen mit 2 Köpfen (Fig.
3 Taf. 35), welche, statt durch Laschen und Schraubenbolzen, mittels Keile
verbunden sind, die seitlich zwischen den Köpfen liegen und durch Rippen i gehalten werden. Das Walzwerk besitzt zu diesem
Zwecke 6 Walzenpaare, welche vertikal, horizontal oder schräg liegen (Fig.
4 und 5 Taf.
35).
Die Walzen a sind horizontal über einander angeordnet
und nach der Form der Schienenköpfe ausgedreht; sie werden entweder getrieben, oder
laufen lose. Von denselben gelangt die Schiene zu dem vertikalen Walzenpaare b; dieses ist mit der Schienenrippe entsprechendem
Kaliber versehen und führt die Schiene zu den schräg stehenden Walzenpaaren c und d, welche einen
Winkel mit einander bilden. Die Walzen c dienen zur
Herstellung der Rippen am unteren Schienenkopfe, während die Walzen d die Rippen am oberen Schienenkopfe auswalzen. Bei
dieser Arbeit wird der untere Kopf durch die Walze c1 gegen den Druck der Walzen c unterstützt, während die Walze d1 den gleichen Zweck für den oberen Schienenkopf
gegenüber den schräg stehenden Walzen d erfüllt. Das
vertikale Walzenpaar e empfängt nun die mit Rippen
gewalzte Schiene und führt dieselbe zwischen das horizontale Walzenpaar f, welches das Profil vollenden soll, indem es
gleichzeitig in Verbindung mit den Walzen e die Schiene
vollständig gerade aus dem Walzwerke herauslaufen läſst.
Bei dieser Anordnung können die Walzenpaare a, b und e, f durch je ein vertikales Walzenpaar ersetzt werden,
welches entweder frei läuft, oder getrieben wird und von welchem jede Walze eines
Paares als Kaliber die eine Hälfte des Schienenprofiles hat.
Bei den sogen. Universalwalzwerken (z.B. von Hutchinson 1880 236 * 201.
Wenström 1881 241 * 296
u. * 338. Ed. Daelen 1882 243 * 370) findet ein Auswalzen des Stabes in einem Kaliber statt, dessen Querschnitt sich während des Betriebes in wagrechter und senkrechter Richtung verengt. Ed. Daelen schlägt nun neuerdings vor, Kaliberwalzen
ähnlich einzurichten,
d.h. die auf der Ballenlänge der Walzen eingedrehten, neben einander liegenden
geschlossenen Kaliber vor dem Betriebe beliebig
einzustellen, um auf diese Weise Flach- und Bandeisen in beliebigen Abmessungen ohne
einen groſsen Aufwand von verschieden kalibrirten Walzen herstellen zu können. Ein
nach diesem Vorschlage construirtes Walzwerk verbindet also die Vortheile der
Universalwalzwerke mit der groſsen Einfachheit der gewöhnlichen Kaliberwalzen und
ist zweifellos berufen, eine groſse Rolle bei der Herstellung von Flach- und Bandeisen zu spielen, weshalb es gerechtfertigt
erscheint, hier näher auf Daelens Walzwerk mit
veränderlich umstellbaren Kalibern einzugehen. Dasselbe ist nach Stahl und Eisen, 1883 S. 604 und 675 in Fig. 14 bis
16 Taf. 35 skizzirt und besteht aus 2 Dreiwalzensystemen A und B und einem
Walzensystem C. Die Kaliber der beiden ersten Walzwerke
sind auf der Ballenlänge der Walzen neben einander angeordnet, nehmen in der Höhe ab
und in der Breite zu. Die Kaliber werden gebildet durch die Walzenbahnen und die
Spurkränze, welche letztere mit ihrem Umfange auf der gegenüber liegenden Walzenbahn
auflaufen, so daſs geschlossene Kaliber gebildet
werden. Die Spurkränze sind ferner auf den Walzen gegen einander versetzt, so daſs
durch horizontale Verstellung der Mittelwalze nach links eine Verengung der Kaliber
in der Breite vorgenommen werden kann. Die Einstellung der Mittelwalze erfolgt durch
Drehen der Muttern a, welche die auf den Lagersätteln
der Mittelwalze liegenden Bügel c verschieben. Aus Fig.
16 ist durch Einzeichnung der Zahlen I, Ia
u.s.w. zu ersehen, in welcher Art die Stiche erfolgen. Es kann dies geschehen in
Kaliber I hin und in II zurück, in III hin und in IV zurück u.s.w., oder aber in
Kaliber I hin und in Ia zurück, in IIa hin und in IIIa
zurück u.s.w. Dadurch, daſs in den Gerüsten A und B mit 3 Walzen gearbeitet wird und die Spurkränze
diagonal in den Kalibern auflaufen und überspringend angeordnet sind, wird eine
Gratbildung fast ganz vermieden, da der in dem einen Kaliber gebildete Grat in dem
nächstfolgenden Kaliber verschwindet, weil er in eine fest geschlossene Kaliberecke
zu liegen kommt. In der Dicke der Stäbe gestatten diese Walzen nur in so weit eine
Verminderung, als der Zwischenraum zwischen ihnen beträgt, und dieser liegt in den
Grenzen von 1 bis 2mm, kommt also für die Gerüste
A und B wenig oder gar
nicht in Betracht, Um aber trotzdem verschieden dicke
Stäbe herstellen zu können, ist mit den beiden Dreiwalzensystemen A und B ein
Zweiwalzensystem C verbunden, dessen Walzen vertikal
verstellbar sind und welche den aus B kommenden Stab
auf die vorgeschriebene Stärke bringen sollen; die betreffenden Kaliber sind also
Fertigkaliber.
Beabsichtigt man z.B. Flacheisen von 150mm Breite
und 22mm Dicke zu walzen, so stellt man Kaliber V
des Dreiwalzensystemes A durch Verschieben der
Mittelwalze auf eine Breite von 148mm ein, das
Kaliber der Walzen C dagegen, welches 150mm Breite hat, auf 22mm Stärke und läſst nun den Stab durch A und
C gehen. Auf diese Weise kann man durch
gegenseitige Ergänzung der Walzen A, B und C Stäbe verschiedener Abmessungen herstellen, welche
letztere sich durch besondere Anordnungen der Kaliber zu den Walzenbahnen und der
Querschnitte der Spurkränze noch vielfach abändern lassen, so daſs unter Umständen
das Zweiwalzensystem C ganz fortfallen kann.
Verschiedene derartige Abänderungen sind in unserer Quelle näher besprochen. Fig.
13 zeigt z.B. ein Dreiwalzensystem, um Röhreneisen, aus welchem Röhren
durch Zusammenschweiſsen der Längskanten hergestellt werden, zu walzen. Bei
demselben sind 6 verschiedene Kaliber auf den verhältniſsmäſsig kurzen Walzen
angeordnet. Die Verminderung der Kaliberbreite erfolgt durch Verstellung der
Oberwalze nach links, der Unterwalze nach rechts, während die Mittel walze
festliegt. Die Verstärkung in den Ecken der Kaliber erfolgt, um eine bessere
Sehweiſsung der Längskanten bei Herstellung der Röhren aus diesem Röhreneisen zu
erzielen.
Als Vortheile seines Walzensystemes gibt Ed. Daelen folgende an: 1) Den gewöhnlichen Kaliberwalzen gegenüber kommt
eine groſse Zahl von Walzen der verschiedenartigsten Abmessungen in Wegfall; ein
häufiges Auswechseln der Walzen, wodurch Zeit und Arbeit verloren geht, kommt nicht
vor. Es wird zwar durch sogen. Universalwalzwerke mit einem veränderlichen Kaliber eine noch gröſsere Walzenmenge erspart; doch
ist dabei der Verschleiſs, da nur auf einer Stelle der
Walzen gearbeitet wird, ein bedeutenderer, so daſs die Walzen schneller abgenutzt
sind und häufiger nachgedreht werden müssen. 2) Die Walzen des neuen Systemes
gestatten nicht allein ein Nachdrehen ihrer Walzflächen, sondern auch der
Seitenflächen der Spurkränze. Bei den in einander greifenden festen Kalibern der
gewöhnlichen Walzen ist dies bekanntlich in nur geringem Maſse möglich. 3) Da
während des Betriebes eines Walzwerkes nach dem neuen Systeme ein Verstellen der
Walzen bezieh. der Kaliber nicht geschieht, so daſs es in dieser Hinsicht dem
gewöhnlichen Kaliberwalzwerke an Einfachheit der Bedienung gleichkommt, so ist auch
die Arbeit eine eben so schnelle wie bei letzterem und eine sicherere als die der
sogen. Universalwalzwerke, indem durch Unvorsichtigkeit eine falsche Walzenstellung,
wie sie bei diesen vorkommen kann, nicht möglich ist und man nicht von der
Geschicklichkeit eines Arbeiters abhängt. 4) Es läſst sich unter Umständen eine
gewöhnliche Walzenstraſse mit Dreiwalzen-Gerüsten zu einem Walzwerke nach dem neuen
Systeme umändern. 5) Jede Walzenstraſse des neuen Systemes läſst sich durch
Auswechseln der Walzen leicht zu einer gewöhnlichen Walzenstraſse umwandeln, z.B. zu
einer Walzenstraſse für Vierkant-, Rund-, Profileisen u.s.w. 6) Die auf den neuen
Walzen hergestellten Stäbe sind von genau rechteckigem Querschnitte, wie solche die
gewöhnlichen Universalwalzwerke nicht liefern. 7) Man ist durch eine geringe Anzahl
von Walzen im Gerüste C im Stande, mit Kalibern von
geringerer Zunahme in der Breite allen Anforderungen der Praxis in Bezug auf
gangbare Abmessungen zu genügen.
Die Abgratmaschine für Winkeleisen von H.
Ehrhardt in Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 23497 vom 28.
December 1882) ist im Wesentlichen eine doppelte Kreisschere, deren
Scheibenpaare s bezieh. s1 von der Riemenscheibe a aus durch Schneckengetriebe b, c, den Kegelrädern d, e und f, den Stirnrädern h, g
bezieh. i, k in Drehung versetzt werden. Bei A und E werden die
Winkeleisen über je eine Führungsrolle m eingeführt,
welche so gelagert ist, daſs sie ein selbstthätiges Ausweichen bei den vorkommenden Krümmungen
des Winkeleisens gestattet und durch Federdruck wieder in ihre ursprüngliche
Stellung zurückgeht. An den Kegelrädern d und e angebrachte Führungsrollen leiten das Winkeleisen an
den Scherscheiben s1
vorbei; nachdem die eine Seite abgegratet ist, dreht man das Winkeleisen um 90° und
führt es in derselben Weise bei A ein, wobei die andere
Seite abgegratet wird. Die Scherscheiben-Supporte sind mittels Schraubenspindeln
verstellbar, um Winkeleisen von verschiedenen Schenkellängen abgraten zu können.
Nach Stahl und Eisen, 1883 S. 462 arbeitet die Maschine
bereits in 6 Werken sehr gut; eine Maschine genügt schon für eine hohe
Production.
An H. Ehrhardt ist auch eine Richtmaschine für Winkeleisen patentirt (vgl. 1883 250 473), welcher, wie aus Fig. 8 und
9 Taf. 35 zu entnehmen ist, das Winkeleisen bei a zugeführt wird. Die ersten Durchbiegungen werden mittels angetriebener
Walzen r1, welche in
der Höhenrichtung verstellbar sind, ausgeglichen. Die Walzen r sind horizontal und vertikal verstellbar. Durch diese Anordnung wird
zunächst erreicht, daſs man alle Sorten Winkeleisen, auch die mit ungleichen
Schenkeldicken, mit denselben Walzen richten kann; ferner beseitigt man die
Durchbiegungen in der Flächenrichtung der Schenkel. Verläſst das Winkeleisen das
Hauptwalzensystem, so ist es bestrebt, in die Höhe zu gehen, was durch die
gleichfalls vertikal verstellbare Rolle b (Fig.
9) verhindert wird. Sodann geht das Winkeleisen über eine durch Keil
senkrecht verstellbare Rolle c, welche dem Winkeleisen
seine endgültige Richtung gibt.
Durch diese bereits mehrfach erprobte Maschine ist nach Stahl
und Eisen, 1883 S. 461 das zeitraubende, theure und eine gewisse
Aufmerksamkeit erfordernde Richten von Hand oder unter der Presse vermieden. In den
meisten Fällen wird das Winkeleisen durch einen Durchgang gerichtet; nur stärkere
Sorten mit erheblichen Krümmungen erfordern mehrmaliges Durchstecken; unter allen
Umständen wird aber die Arbeit des Richtens in vollkommenerer Weise ausgeführt, als
dies bei denjenigen Vorrichtungen, welche lediglich von der Geschicklichkeit des
Arbeiters abhängig sind, zu ermöglichen ist. Es kommt hinzu, daſs die
Leistungsfähigkeit der Walzenrichtmaschine bedeutend gröſser ist als die der
letzteren und somit das Richten auch erheblich geringere Kosten verursacht.
Die bei der Schienenfabrikation abfallenden Schienenenden der aus Bessemerstahl
erzeugten Eisenbahnschienen lassen sich durch Walzen zu leichteren Schienen
(Grubenschienen o. dgl.) in brauchbarem Zustande nicht herstellen. Wird ein
Schienenende in einem Stauchkaliber der Walze zusammengedrückt, so wird dessen Steg
geknickt (vgl. Fig. 10
Taf. 35), da bloſs Kopf und Fuſs seitlich gehalten sind. Eine aus diesem Stücke
ausgewalzte Grubenschiene hat im fertigen Zustande im Stege der ganzen Länge nach
Fugen (vgl. Fig. 12),
welche nicht zusammengeschweiſst sind, daher die Schiene unbrauchbar machen.
Um solche Schienenenden so zu stauchen, daſs dieselben, auch wenn das Material
Fluſsstahl ist, zu brauchbaren Grubenschienen ausgewalzt werden können, sind von Ed.
Daelen in Düsseldorf (* D. R. P. Kl. 49 Nr. 24194 vom 18.
März 1883) eigene, in Fig. 11
Taf. 35 skizzirte Einsatzstücke für Dampfhämmer in
Vorschlag gebracht worden. In dem Ambosse A sitzt
festgekeilt ein Backenstück D; zu beiden Seiten
desselben befinden sich die Beilagen E und F, welche mittels Schrauben G verstellbar sind, so daſs durch diese Anordnung zwei Arbeitstellen ED und DF
gebildet werden, welche zur Aufnahme des aus dem Ofen kommenden Schienenendes
dienen- letzteres wird zuerst in das Maul ED
eingesteckt, welches derart profilirt ist, daſs seitlich der Kopf und Fuſs der
Schiene anliegt, während neben dem Stege und nach unten dem Kopfe Spielraum gegeben
ist. In dem Hammerbär B ist der Kopf H befestigt, an welchem sich zwei schmale vorstehende
Bahnen a links und rechts befinden; diese reichen in
das Maul ED und DF hinein. Durch wenige Schläge des Hammers wird das in ED befindliche Schienenstück gestaucht, bis
dasselbe, auf die in Fig. 11
links punktirt angegebene Höhe zusammengedrückt, dieses Maul ausfüllt. Mittels der
Schraube G wird dann das Maul ED geöffnet und das herausgenommene Schienenstück
in das Maul DF eingesteckt, in welchem eine
zweite Stauchung erfolgt, wobei eine abermalige Verminderung der Höhe, wie die
punktirte Linie angibt, und eine Verbreiterung des Steges erzielt wird. Da letzterer
nunmehr eine solche Stärke erlangt hat, daſs bei einem ferneren Zusammendrücken ein
Zerknicken unmöglich ist, so kann ein nochmaliges Stauchen des Schienenstückes durch
den Hammereinsatz H auf der oberen Bahn von D, wie in der Mitte Fig. 11
angedeutet ist, oder aber im Stauchkaliber der Walzen erfolgen, um sodann in
geeigneten Kalibern der Schienenwalze zu einer fertigen, brauchbaren Schiene
leichteren Profiles in beliebiger Höhe ausgewalzt zu werden.
Es könnte das Backenstück D mit dem Ambose A zwar aus einem Ganzen
bestehen; doch würde dies nicht vortheilhaft sein, da für verschiedene Profile
entsprechende Backenstücke nöthig sind und daher die Auswechselung derselben eine
unbequeme sein würde, indem der Ambos A dann auch
ausgewechselt werden müſste. Die Schrauben G sind zur
bequemen Handhabung mit einem beweglichen Hebel und einer Knaggenscheibe versehen.
Statt der Schrauben G kann man vortheilhafter das Fest-
und Losstellen der Beilagen E und F einfach mittels
Keile bewirken.