Titel: | O. Kleinlogel's Nasspresse an Papiermaschinen. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 489 |
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O. Kleinlogel's Naſspresse an Papiermaschinen.
Mit Abbildung auf Tafel 36.
O. Kleinlogel's Naſspresse an Papiermaschinen.
Eine sehr praktische und bereits mehrfach gut bewährte Anordnung des Druckzeuges für
die Oberwalze der Naſspressen an Papiermaschinen, welche neben der leichten und
einfachen Handhabung beim Auswechseln der Filze namentlich eine stete Controle und
leichte Bestimmung der Pressung gewährt, ist von Fabriksdirektor Oscar
Kleinlogel in Wildbad (* D. R. P. Kl. 55 Nr. 12275 vom 19. Juni 1880) angegeben. Die
beiden Preſswalzen A und B
(Fig. 1 Taf. 36) sind vollkommen gerade und werden von der darunter
liegenden Hohlwalze C getragen und zugleich durch
Reibung mitgenommen. Die Gewichtshebel a drücken nicht
direkt auf die Schraube c des Lagers der Oberwalze A, sondern übertragen den Druck der Gewichte Q auf eine Mutter b
derselben durch die Stahlwarzen d. Die Oeffnung der
Hebel a für die durchgehende Schraube c ist weit genug, daſs eine freie Bewegung der Hebel
a gesichert ist. An dem Gewichtsende bewegt sich
der Hebel a in durchlöcherten Führungsgabeln e.
Wenn die oberste Walze gehoben werden soll, so werden die Hebel a mit den Gewichten Q
gelüftet und dann in die Löcher der Gabeln e Stifte f gesteckt, welche die Hebel a am Niedergehen hindern. Die Muttern b sind
nun frei und werden mit Hilfe der Schlüssel g herunter
geschraubt, bis sie auf dem Gestelle h aufsitzen und
bei fortgesetzter Drehung die Lager der Walze A und
damit diese selbst heben. An den Zapfen dieser Walze werden Bügel i und k mit
Durchsteckkeilen l angehängt, welche dann in
Zwischenräumen bei fortgesetztem Niederschrauben der Muttern b auch die beiden unteren Walzen heben. Da das Lager der Walze B zweitheilig ist, kann nun das Filztuch leicht
zwischen die Walzen A und B gebracht werden; die Mutter b wird hierauf
zurückgedreht, die Bügel i und k weggenommen und die Hebel a werden wieder
frei gemacht.
Man erhält also nach dem Einbringen eines neuen Filzes auch dieselbe früher
festgesetzte Pressung wieder, ohne sich erst eine Marke anzeichnen, oder das
Handgefühl dabei zu Rathe ziehen zu müssen. Das einmal für eine bestimmte Sorte
Papier nothwendig aufzusetzende Gewicht kann aufnotirt werden und man hat dann, wenn
diese Sorte wieder vorkommt, sogleich die nöthige Pressung. Das Einschleifen der
Walzen kann genau mit dem vorgeschriebenen Drucke auch an Ort und Stelle vorgenommen
werden.
Zum Ausrücken der Naſspresse dient das Handrad q,
welches an einer am anderen Ende mit Gewinde versehenen und durch die Walze C gehenden Welle sitzt und durch Drehen den Kuppelmuff
o für das Antriebsrad p auslöst.