Titel: | Pfosten zum Festlegen von Schiffen an Quais u. dgl. |
Fundstelle: | Band 251, Jahrgang 1884, S. 490 |
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Pfosten zum Festlegen von Schiffen an Quais u.
dgl.
Mit Abbildungen auf Tafel 36.
Pfosten zum Festlegen von Schiffen an Quais u. dgl.
Bekanntlich benutzt man zum Befestigen der Seile beim Festlegen der Schiffe an Quais
u. dgl. meistens aufrecht stehende Pfosten, sogen. Landfesten. Dieselben sind jedoch mit
manchen Nachtheilen behaftet, welche insbesondere daraus entspringen, daſs diese
Pfosten, um eine genügende Sicherheit gegen das Ausbrechen des Quaimauerwerkes zu
gewähren, in einem Abstande von wenigstens 1m,5
vom Rande desselben angebracht werden müssen. In Folge dessen nehmen aber die
Befestigungsseile viel Platz weg und behindern den Verkehr auf dem Quai ganz
erheblich. Soll nun eine Schienenbahn längs des Quai hingeführt werden, so ist
dieselbe hinter die Pfosten zu verlegen. Dies ist namentlich dann störend, wenn sich
auf dieser Bahn Erahne zum Entladen der Schiffe befinden; dieselben müssen dann eine
1m,5 gröſsere Ausladung haben, als sonst
nöthig wäre.
In den Annales des Ponts et Chaussées, 1883 Bd. 1 S. 564
ist nun eine in England übliche Anordnung eines Befestigungspfostens beschrieben,
welcher von den oben erwähnten Nachtheilen frei ist, da derselbe ganz am Rande der
Quaimauer angebracht werden kann. Der hohle guſseiserne Pfosten von etwa 500mm Höhe und 300mm Durchmesser bei 30mm Wandstärke steht
mit seinem kastenförmig verbreiterten Fuſse von 1m,50 × 0m,60 Grundfläche an der Stelle eines
Bekrönungssteines auf der an dieser Stelle durch einen Betonkörper entsprechend
verstärkten Quaimauer (Fig. 8 und
9 Taf. 36), auf welcher er durch 4 starke Anker von etwa 2m Länge und 50mm
Stärke festgehalten wird. Ein Bruch dieser Anker ist wohl kaum anzunehmen, wenn man
ihre Festigkeil mit der der stärksten Schiffstaue und Ketten vergleicht. Es ist
daher auch für überflüssig erachtet worden, ihre Befestigung im Betonmauerwerke,
welche übrigens in üblicher Weise mittels Ankerplatte und Splint bewirkt ist,
zugänglich zu machen. Einer Auswechselung eines etwa durch einen Stoſs zerbrochenen
Pfostens steht dagegen nichts im Wege.
Das Gewicht des ganzen Guſsstückes wird zu ungefähr 930k angegeben einschlieſslich der 4 Ankerplatten. Die Anker selbst wiegen
zusammen etwa 155k.