Titel: | Ongley und Pröll-Scharowski's Coulissensteuerung für Compoundmaschinen. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 96 |
Download: | XML |
Ongley und Pröll-Scharowski's Coulissensteuerung
für Compoundmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 7.
Ongley und Pröll-Scharowski's Coulissensteuerung.
Bei Compoundmaschinen ist es gebräuchlich, nur den Füllungsgrad des kleinen Cylinders
zu ändern, den des groſsen Cylinders aber für gewöhnlich constant zu lassen.
Vergröſsert man die Füllung des kleinen Cylinders, so wird die Spannung im
Zwischenbehälter (Receiver), also auch die Eintrittsspannung für den groſsen
Cylinder steigen und daher auch mit der Arbeitsleistung des kleinen Cylinders die
des groſsen Cylinders zunehmen, doch im Allgemeinen nicht in demselben Maſse. Es
kann aber unter Umständen erwünscht sein, auch den Füllungsgrad des groſsen
Cylinders zu ändern und zwar derart, daſs jedem Füllungsgrade des kleinen Cylinders
ein bestimmter Füllungsgrad des groſsen Cylinders entspricht, um (z.B. bei
Compoundlocomotiven) die Leistung beider Cylinder stets möglichst gleich groſs zu
erhalten.
Zu diesem Zwecke wollen E. Ongley in Memel und Dr. Pröll und
Scharowski in Dresden (* D. R. P. Kl. 14 Nr. 26189 vom 27. Mai 1883) die in Fig.
9 und 10 Taf. 7
dargestellte Steuervorrichtung benutzen. Beide Cylinder sind mit Coulissensteuerung
versehen zu denken. An den sowohl zur Umsteuerung, wie zur Aenderung der Füllung
dienenden Handhebel H ist die Zugstange der einen
Coulisse, wie gewöhnlich mittels Gelenk angehängt. Die zur anderen Coulisse führende
Stange dagegen ist mit einem Gleitklotze verbunden, welcher in einem Schlitze des
Hebels H gleitet. Der Zapfen dieses Gleitstückes trägt
eine Rolle, welche in einer am Steuerbocke angebrachten Leitbahn geführt wird. Die
Stangen erhalten hierdurch bei einer Verstellung des Hebels verschiedene Bewegungen,
welche die verlangte Abhängigkeit der Füllungen ergeben, falls die Leit- bahn die entsprechende Gestalt
hat. Ist, wie in Fig. 10
angenommen, die Coulissenstange k des kleinen Cylinders
mit dem Hebel H direkt verbunden, so ist der Scheitel
der Leitbahn nach unten gekehrt. Wird umgekehrt die Coulissenstange g des groſsen Cylinders direkt an den Hebel angehängt,
so liegt der Scheitel der punktirt angedeuteten Leitbahn oben.
In Fig.
9 sind mehrere zusammengehörige Lagen der beiden Coulissenhebel, an
welchen die Gelenkstangen k und g angreifen, angegeben.