Titel: | H. Hammer's schmiedeiserner Dampfkolben. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 98 |
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H. Hammer's schmiedeiserner
Dampfkolben.
Mit Abbildungen auf Tafel 7.
[H. Hammer's schmiedeiserner Dampfkolben.]
Bekanntlich hat das Bestreben, die hin- und hergehenden Massen schnell laufender
Dampfmaschinen möglichst leicht zu halten, schon längst zur Verwendung
schmiedeiserner Kolben geführt. So lange der Cylinderdurchmesser, wie bei
Locomotiven, klein ist, stehen der Herstellung solcher Kolben insbesondere bei
gröſserem Bedarfe auch keine erheblichen Schwierigkeiten im Wege. Für gröſsere
Kolben dagegen ist eine völlig zufriedenstellende Construction noch nicht gefunden,
obgleich eine solche z.B. für Schiffsmaschinen, bei welchen eine gute Ausbalancirung
der hin- und hergehenden Massen, wie bei Locomotiven, des beschränkten Raumes wegen
meistens nicht zu erreichen ist, wesentliche Vortheile bieten dürfte.
In Fig. 12 Taf. 7 ist nun ein schmiedeiserner Dampfkolben dargestellt, wie
derselbe neuerdings von H. Hammer in
Eisleben (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 24147
vom 30. November 1882) zur Ausführung gebracht wird. Der eigentliche
Kolbenkörper ist ganz nach Art eines Locomotivrades aus den einzelnen
Speichensectoren und dem Nabenstücke zusammengeschweiſst, sodann abgedreht und durch
zwei mittels Schrauben mit versenkten Köpfen aufgeschraubte Blechscheiben abgedeckt.
Die Dichtung kann in beliebiger Weise bewirkt werden, z.B. – wie in der Skizze
angenommen – durch Ringe von Weichmetall, welche durch Schraubenfederringe
angepreſst werden und zu deren bequemer Einbringung ein besonderer durch
Bolzenschrauben mit eingelegten Muttern festgehaltener Deckelring angeordnet
ist.
Die ganze Construction macht einen recht soliden Eindruck; ob dieselbe allerdings
wesentlich leichter ist als ein guter Guſseisenkolben, ist aus der vorliegenden
Skizze nicht sicher zu entnehmen.