Titel: | J. Vacher's Broschirlade für Bandwebstühle mit Schützenwechsel. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 320 |
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J. Vacher's Broschirlade für Bandwebstühle mit
Schützenwechsel.
Mit Abbildungen auf Tafel 25.
J. Vacher's Broschirlade für Bandwebstühle mit
Schützenwechsel.
An der nach dem Génie civil, 1883 Bd. 3 S. 488 in Fig.
9 bis 12 Taf. 25
dargestellten Broschirlade von J. Vacher in
Saint-Etienne ist besonders die Schützenbewegung, welche durch endlose Ketten
erfolgt, bemerkenswerth. Diese endlosen Ketten D, deren
Anordnung aus Fig. 12
hervorgeht, tragen in gleichen Abständen von einander Nasen a bis c, welche an Vorsprünge der Schützen
greifen und bei der nach verschiedener Richtung erfolgenden Bewegung der Ketten die
Schützen vor- oder zurückschieben. Die Ketten laufen über drei kleine Räder a1 bis c1, von denen a1 und b1 in dem Ladenbaume
A fest und c1 für das Anspannen verstellbar eingerichtet ist,
und erhalten ihre Bewegung von dem Rädchen b1 aus.
An dem Ladenbaume A ist das Kammblatt P befestigt und vor demselben bewegt sich auf- und
absteigend der Rahmen B mit den Schützenkästen C. Diese Kästen sind für 10 Schützen eingerichtet und
es ist stets eine Schütze mehr als zu webende Bänder oder als Blätter P vorhanden. Jede Schütze wird aus dem linken Kasten in
den nächsten rechten gebracht und verbleibt in demselben, bis die betreffende Farbe
wieder zum Schusse
kommt, wo diese Schütze dann zurückgeführt wird. Die verschiedene Bewegung des
Antriebrades b1 für die
Schützenbewegungskette D wird durch eine
Doppelzahnstange F im Boden des Ladenbaumes (vgl. Fig.
10) hervorgebracht, deren vordere oder hintere Verzahnung f1 und f2 abwechselnd in
Eingriff mit den dazwischen befindlichen Getrieben g
kommtIn Fig.
10 sollten die Getriebe g richtiger
Weise nur mit der vorderen Zahnstange F im
Eingriffe gezeichnet sein.; diese Rädchen g sind fest auf den senkrechten Spindeln H,
welche am oberen Ende die Räder b1 tragen. Dieser abwechselnde Eingriff wird durch
die unter der Lade entlang laufende Welle N mit den
Klammern h von der Jacquardmaschine aus geregelt.
Die Doppelzahnstange F erhält ihre Bewegung durch die
auf derselben befestigte Zahnstange L, in welche die
eine Verzahnung K1 des
Doppelzahnrades KK1
greift, während in den anderen Zahnkranz desselben die Zahnstangen f greifen; die letzteren werden von den Mechanismen des
Stuhles aus auf- und abwärts geschoben. Damit die Verschiebung der Doppelzahnstange
F nicht zu groſs und die Schützen dadurch nicht zu
weit geführt werden, wird das Doppelzahnrad KK1 jedesmal nach einer Umdrehung aufgehalten, indem
das Gleitstück p1 (Fig.
10) mit seiner Spitze p in ein Loch p2 des Rades tritt.
Dabei stoſsen auch die kleinen Gleitrollen q an das
Gleitstück p1 und durch
Verschieben desselben wird mit seinen schrägen Flächen die etwas gröſsere
Verstellung der Doppelzahnstange F durch Zurückführung
der letzteren ausgeglichen.
Die Bewegung des Gleitstückes p1 wird durch eine Gelenkverbindung tt1
t2, welche in Fig.
10 pur durch punktirte Linien angegeben ist, bewerkstelligt. Diese
Gelenkhebel schwingen um den am Ladenbaume festen Zapfen R, welcher bei der Ladenbewegung in dem geraden hinteren Theile des an dem
Brustbaume Q des Stuhles befestigten Schlitzhebels S gleitet. Die Rolle r am
Endpunkte des Stückes t2 wird dabei von dem gebogenen Theile dieses Schlitzhebels geführt
und so das Gleitstück p heraus und hineingezogen.
Damit die Schützen nicht zu weit geschleudert werden können, werden sie von dem Hebel
u aufgefangen, der um u2 drehbar ist und dessen unteres Ende u1 an einen Vorstoſs
v anschlägt.
Fig.
9 zeigt an der ersten Stelle die Schützenkästen C gefüllt, an der zweiten Stelle die Schützenkästen weggenommen, um die
Anordnung der Kette D zu veranschaulichen, und an der
dritten Stelle theilweise die leeren Kästen m.