Titel: | Umstellung von Pferdebahnweichen durch die Zugpferde. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 357 |
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Umstellung von Pferdebahnweichen durch die
Zugpferde.
Mit Abbildungen auf Tafel 28.
J. A. Chandler's Pferdebahnweiche.
Um zu vermeiden, daſs die Pferdebahnweichen von dem Schaffner des Wagens, welcher die
Ausweichung durchfahren soll, oder durch besondere Bedienstete umgestellt werden
müssen, hat die nachfolgend beschriebene, von J. A.
Chandler angegebene Umstellungsvorrichtung in New-York, Brooklyn und
Washington erfolgreiche Anwendung gefunden. Die Umstellung wird durch das
Niederdrücken einer beweglichen guſseisernen Platte bewirkt, auf welche das vom
Kutscher abgelenkte Zugpferd tritt.
In Fig.
5 und 7 Taf. 28
stellen dar: A die bewegliche Weichenzunge, B und C die festliegenden
Schienen der Ausweichung, D den guſseisernen Rahmen, in
welchem sich die Umstellungsvorrichtung unter dem Straſsenpflaster befindet, E eine feste, guſseiserne Deckplatte, F und G zwei bewegliche
guſseiserne Platten, welche von einem guſseisernen Rahmen H unterstützt werden, dessen Flanschen (Fig. 5) mit
a und b bezeichnet
sind. Die beiden Langseiten dieses Rahmens sind auſserdem durch einen mittleren Steg
c mit einander verbunden, in dessen Verlängerung
sich die Drehzapfen befinden, mit welchen der Rahmen auf den Knaggen e aufgelagert ist (vgl. Fig. 6).
Sobald der Kutscher das linke Zugpferd auf die bewegliche Platte F lenkt – das rechte Pferd steht dabei auf der festen
Platte E –, dreht sich der Rahmen um die Achse f. Wie aus Fig. 5 zu
entnehmen, wird dadurch die am Stege c befestigte
Stange M nach rechts geschoben, versetzt hierdurch den
um L drehbaren Hebelarm K
in Drehung und zieht die Stange I gleichfalls nach
rechts. Da die Stange I mit der beweglichen
Weichenzunge A verbunden ist, so wird auf diese Weise
durch das Niederdrücken der Platte F die Umstellung
rasch und sicher bewirkt. Das an den Doppelhebel U
angebrachte Gewicht N drückt mit dem kurzen Hebelarme
gegen den mit dem Rahmen H verbundenen Steg O und verhindert derart das Zurückschlagen des Rahmens
und der Zunge so lange, wie die Platte G durch die Last
des Zugpferdes eines in der Hauptrichtung die Weiche durchfahrenden Wagens
niedergedrückt wird.
Wie im Centralblatt der Bauverwaltung, 1884 S. 49
mitgetheilt wird, soll sich diese Vorrichtung in Washington, New-York u.a. gut
bewähren.