Titel: | Trockenofen für Braunkohlen. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 371 |
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Trockenofen für Braunkohlen.
Mit Abbildungen auf Tafel 29.
R. Jacobi's Trockenofen für Braunkohlen.
R.
Jacobi in Zeitz (* D. R. P. Kl. 82 Nr. 26426 vom 26. Juni 1883) will die
Leistungsfähigkeit der Braunkohlen-Trockenöfen (vgl. * S. 162 d. Bd.) dadurch
erhöhen, daſs er in ihre Windkammer ein System von Heizrohren einschaltet. Wie aus
Fig. 2 und 3 Taf. 29
ersichtlich, wird die Windkammer w, welche den Ofen von
unten nach oben in seiner ganzen Breite senkrecht durchsetzt, von beiden Seiten von
dem zu trocknenden Materiale umgeben. Dasselbe lagert zwischen den wechselständig
angeordneten Gleitblechen und gelangt, von ihnen geführt, in schlangenförmigem
Strome von oben allmählich nach unten, wo es durch die stetigen langsamen
Bewegungen der Entleerungsschaukeln s aus dem Ofen
entfernt wird.
Oben wird nach Bedarf nachgeschüttet, so daſs der Ofen stets gefüllt bleibt. Die zum
Trocknen erforderliche Wärme wird durch den Rückgangsdampf der Betriebsmaschinen
geliefert und an atmosphärische Luft übertragen, welche unter entsprechender
Pressung mit einer Temperatur von 70 bis 85° in die Wind kämm er eingetrieben wird.
Von hier aus entweicht die heiſse Luft durch die Zwischenräume des zu trocknenden
Materials; indem sie dasselbe in Richtung der Pfeile durchstreicht, gibt die Luft
ihre Wärme an dasselbe ab, verdunstet dabei das Wasser und führt den Dunst mit sich
ins Freie.
Die von den Heizrohren v ausstrahlende Wärme erhöht die
Temperatur in der Windkammer wie die der arbeitenden Luft; ferner überträgt sie sich
durch die nach innen gerichteten Gleitbleche direkt auf das zu trocknende Material,
wodurch der Prozeſs beschleunigt und die Leistung erhöht wird. Auſserdem erlangt das
getrocknete Material eine höhere Temperatur, welche noch gesteigert werden kann,
indem man in den unteren Sammelraum f einige Rohre mehr
einschaltet. Die Speisung der Rohre v kann sowohl mit
Rückgangs-, als auch mit direktem Dampfe erfolgen.