Titel: | Jerome's metallische Kolbenstangen-Liderung. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 451 |
Download: | XML |
Jerome's metallische
Kolbenstangen-Liderung.
Mit Abbildungen auf Tafel 33.
Jerome's metallische Kolbenstangen-Liderung.
Bei der von der Jerome Automatic Paking Company in
London (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 24999
vom 21. Juli 1882) ausgeführten Liderung für Kolbenstangen erfolgt die
Abdichtung ausschlieſslich durch Metall-ringe ohne Zuhilfenahme von Faserstoffen,
Gummi u. dgl. (vgl. Katzenstein 1883 250 * 290).
Wie aus Fig. 9 Taf. 33 hervorgeht, ist auf der Flansche C der wie gewöhnlich mit dem Cylinderdeckel A
in einem Stücke gegossenen Stopfbüchse B der Deckel T aufgeschraubt. Der ringförmige Hohlraum zwischen der
Kolbenstange L und dem Stopfbüchsendeckel T enthält die Packungsringhülse G, welche mit einer ringförmigen Wulst N in
eine entsprechende Aussparung D des Deckels T eingreift und so zwischen diesem und der
Stopfbüchsenflansche festgehalten wird. Da aber der Ring N die Aussparung D nicht ganz ausfüllt, so
kann sich die Hülse G den Bewegungen der Kolbenstange
anpassen und wird hierdurch ein Klemmen der letzteren vermieden.
Die Packungsringhülse G umschlieſst an ihrem oberen Ende
die Kolbenstange L möglichst dicht, während sie weiter
unten rings um diese Stange einen nach abwärts zu allmählich sich erweiternden
Hohlraum zur Aufnahme der Packungsringe frei läſst. Das Nachschieben der
Packungsringe in dem Maſse, als sie sich abnutzen, geschieht durch die
Schraubenfeder H, deren Druck der Nachschubring M gleichmäſsig auf die in der Hülse G liegenden Dichtungsringe überträgt. Unten stützt sich
die Schraubenfeder auf den ebenfalls verschieblich in der Stopfbüchse Hegenden Ring
O. Die Ringe O und M sind innen mit Ringnuthen zur Herstellung einer
Labyrinthdichtung versehen und entsprechend verlängert, um die Schraubenfedern von
der Kolbenstange abzuhalten. Unter den eingebogenen Flanschen F des Stopfbüchsendeckels T sitzt die Scheibe J, bestimmt, eine Schicht
Faserstoff über der Packungsringhülse G festzuhalten.
Die Faserschicht dient nur zur Aufnahme von Schmiermitteln und verhindert das
Eindringen von Staub und Sand in die Liderung.
Die Packungsringe (Fig. 10 und
11 Taf, 33) werden aus geeignetem Metalle in der dargestellten Form
gegossen, so daſs an der Fuge d eine schräge
Ueberlappung stattfindet. Die Auſsenfläche jedes Packungsringes ist, der Höhlung der
Ringhülse G entsprechend, schwach kegelförmig. Der
Ueberlappung d gegenüber wird beim Gieſsen der Ringe
der T-förmige Schlitz v ausgespart, so daſs am äuſseren
Umfange die Verbindung beider Ringhälften nur durch den Streifen V hergestellt erscheint. Dieser Schnitt erhöht die Elasticität
des Packungsringes, so daſs letzterer behufs Aufschiebens auf die Kolbenstange, wie
in Fig. 11 dargestellt, aufgebogen werden kann, ohne zu brechen.
Durch Abschneiden der oberen Kanten erzeugt man auch hier bei i (Fig. 9)
ringförmige Nuthen zur Aufnahme von Schmiermitteln.