Titel: | Zur Verhütung von Kesselsteinbildungen. |
Fundstelle: | Band 252, Jahrgang 1884, S. 479 |
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Zur Verhütung von
Kesselsteinbildungen.
Zur Verhütung von Kesselsteinbildungen.
Nach Gebrüder Stollwerck in Köln (D. R. P. Kl. 13 Zusatz
Nr. 27151 vom 29. September 1883, vgl. 1884 251 * 269)
kann man statt der beschriebenen Siebeinlagen im Oberkessel auch einfache, in
gewissen Abständen aufrecht neben einander angeordnete Wellblecheinlagen verwenden, über welche das Speisewasser beim Kreislaufe
im Kessel weggeführt wird, oder es können durchlässige Kieseinlagen, Riedgeflechte,
Drahtgewebe, Reisigbündel, sehr grobes Leinengewebe, Holzgitter, Kordelnetze,
Schlehbuschholz oder Dornen wie in einem Gradirwerke o. dgl. zweckentsprechend
angeordnet und in diesen die Kesselstein bildenden Substanzen des Wassers
aufgefangen und gesammelt werden.
H. Deininger und E. Schulze in
Berlin (D. R. P. Kl. 12 Nr. 27235 vom
4. Oktober 1883) wollen zur Reinigung des Speisewassers die Verbindungen
von Bleioxyd mit Alkalien oder alkalischen Erden
verwenden. Wird dem Speisewasser die durch Vorversuche festgestellte erforderliche
Menge der Bleioxyd Verbindung, z.B. Calciumplumbat, zugefügt, so findet ein
gegenseitiger Austausch der Salze statt, die Kohlensäure und Schwefelsäure der im
Wasser gelösten Salze geht mit dem Bleioxyde eine unlösliche Verbindung ein, welche
sich mit dem Kalke und anderen erdigen Bestandtheilen aus dem Speisewasser
ausscheiden. Diese Zusätze sind besonders wirksam bei sauren Wässern, z.B.
Grubenwässern, welche freie Schwefelsäure oder Schwefelwasserstoff u.s.w. enthalten.
In derselben Weise können die genannten Plumbate auch zur Zersetzung der Chloride
des Meerwassers dienen. Nach der Klärung des Wassers, Welche durch Erhitzen
desselben mittels Dampf beschleunigt wird, kann man dasselbe zum Speisen
anwenden.
Diese Plumbate sind jedenfalls erheblich theurer als Soda, ohne irgend welche Vorzüge
vor dieser zu haben (vgl. 1884 251 537).