Titel: | Neuerungen an Maillons-Stanzmaschinen. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 17 |
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Neuerungen an
Maillons-Stanzmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 2.
Neuerungen an Maillons-Stanzmaschinen.
Bei der Maschine von Carl Kritzler in Hohenlimburg (* D.
R. P. Kl. 49 Nr. 24081 vom 10. November 1882) werden Maillons aus Blechstreifen, wie
auch bei ähnlichen Maschinen nicht auf einen, sondern in mehreren Hüben fertig
gestanzt. Bei der unterhalb der Fig. 6 Taf.
2 gezeichneten Form
werden zuerst von 3 Stempeln die inneren Löcher gebildet und darauf von einem
groſsen Stempel die ganzen Maillons aus dem langen schmalen Blechstreifen
ausgeschnitten. Das gleichmäſsige ruckweise Zuführen des Blechstreifens unter die
Stempel erfolgt selbstthätig. Ein beweglicher Gegenhalter verhindert das Durchbiegen
der gebildeten Maillons und unterstützt auch deren Abwerfen von der Matrize mittels
eines wagerechten Abstreifers.
Auf der in Fig. 6 von
vorn gesehenen Hauptwelle sitzen auſser einer Voll- und Leerscheibe, dem Schwungrade
und einem Zahnrade die zwei Daumenscheiben b und c, welche das Auf- und Niederbewegen der Druckstange
d besorgen, sowie auch die mit einer Hubeinstellung
versehene Kurbelscheibe e, welche mittels der
Leitstange f, des Winkelhebels g und des Hakens h die Verschiebung des
Blechstreifens bewerkstelligt. Bei jeder Umdrehung der Hauptwelle greift der Haken
h in das gelochte Blech ein und zieht es um die
Entfernung s (Fig. 7 Taf.
2) der Mittel der Stempel j und i vor. Beim Rückgange streicht der Haken h
über das Blech leer hin.
Um ein Krummziehen der Maillons beim Auspressen zu vermeiden, sowie um das
Hinausfördern derselben aus der Matrize zu erleichtern, ist der bewegliche
Gegenhalter i1 (Fig.
7) angeordnet. Bei der höchsten Lage bildet seine Oberfläche mit jener der
Matrize eine Ebene; geht der Stempel i herab und stanzt
das Maillon aus, so stützt sich dieses an den Gegenhalter i1 und wird mit demselben gleichzeitig
etwas in die Matrize eingedrückt. Beim darauf folgenden Aufgange des Oberstempels
wirkt die Feder l durch den dreiarmigen Hebel k auf den Gegenhalter i1 hebend ein und bringt diesen in seine höchste
Lage, wobei auch das Maillon aus der Matrize herausgeschafft wird. Sollte die
Federkraft hierzu nicht genügen, so ist zur Sicherheit noch ein auf der von den
Zahnrädern n getriebenen Welle m sitzender Daumen vorhanden, welcher auf den Hebel k einwirkt und das Auswerfen des Maillon sicher
bewirkt. Auf der Welle m befindet sich noch eine nicht
gezeichnete unrunde Scheibe, welche, auf den einen Arm eines Winkelhebels wirkend,
diesen in Schwingungen um eine lothrechte Achse versetzt. Der andere Hebelarm
streift über die Oberfläche der Matrize hin und nimmt dabei immer das vom
Gegenhalter hinauf gebrachte Maillon mit.
H. W. Boecker in Hohenlimburg (* D. R. P. Kl. 49 Nr.
25905 vom 10. März 1883, Zusatz zu Nr. 20616) stellt jedes Maillon auf einen Hub her
(vgl. G. Nottberg 1883 247 *
404). Die Druckstange ist bei dieser Maschine wagerecht angeordnet. Der bewegliche
Stempel wirkt hierbei für die Bildung der äuſseren Maillonform als Patrize, für die
inneren Löcher jedoch ist er als Matrize ausgebildet, so daſs man sich in dem
Stempel i der vorigen Maschine (Fig. 7) drei
Löcher ausgearbeitet zu denken hat, während die drei Lochstempel unterhalb dieses
Umriſsstempels anzuordnen sind. Ein dem früheren ähnlich wirkender Gegenhalter ist dann auch 3 mal
durchlocht und findet an den drei Lochstempeln noch einige Führung.
Das ruckweise Zuführen des Drahtbandes wird mittels Klinke und Schaltrades bewirkt,
das Band wird immer um zwei Trommeln geführt, und zwar wird auf der einen immer um
so viel aufgewickelt, als der Abstand zweier Maillons beträgt.