Titel: | Fr. Bödeker's Neuerungen an selbstthätigen Stiefeleisenmaschinen. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 65 |
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Fr. Bödeker's Neuerungen an selbstthätigen
Stiefeleisenmaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 6.
F. Bödeker's Neuerungen an selbstthätigen
Stiefeleisenmaschinen.
Die Anordnung der von Fr. Bödeker in Milspe (* D. R. P.
Kl. 49 Nr. 23340 vom 12. September 1882) angegebenen Maschine zur Anfertigung von
Stiefeleisen zeigt eine gewisse Aehnlichkeit mit den selbstthätigen
Drahtstiftmaschinen. Wie bei solchen, so wird auch hier das Metall als Runddraht
bezieh. Flachdraht selbstthätig einer Schere zugeführt und von dieser in der
erforderlichen Länge abgeschnitten. Der Backen eines Supportes drückt das
abgescherte Stück gegen einen festen Bolzen, worauf zwei Paare von Hebeln den Draht
biegen und demselben die Hufeisenform ertheilen; durch ein niederbewegtes Stahlstück
werden alsdann die Enden des U–förmig gebogenen Drahtes zu kleinen Häkchen
umgebogen, gleichzeitig 4 Nagellöcher durchgestanzt und etwaige Musterzeichen o.
dgl. eingepreſst. Ein vortretender Dorn wirft das fertige Stiefeleisen heraus.
Die allgemeine Anordnung der Maschine ist aus Fig. 10 bis
12 Taf. 6 zu ersehen. Wie aus denselben hervorgeht, wird die Bewegung von
der Riemenscheibe x aus mittels der Welle w und des Kegelradpaares k
auf die Welle w1 und
die Kurbelscheibe K übertragen. Der Kurbelzapfen
gleitet in dem Schlitze z des Hebels h, welch letzterer durch die Schraube s und den Bolzen b in
seiner Lage verändert werden kann, wodurch, im Vereine mit dem S-förmigen Schlitze z ein rascherer Vorschub des Drahtes bewirkt und so die
Leistungsfähigkeit der Maschine erhöht werden soll. Von dem Kopfe des Hebels h führt eine Zugstange Z
zu dem Hebel H, von welchem der Vorschubapparat V des Drahtes bethätigt wird. Ist das nöthige
Drahtstück vorgerückt, so bewirkt die Nase n des auf
der Hauptwelle aufgekeiltten Ringes r ein Niedergehen
des Scherbackens S, welcher an dem um die Achse c drehbaren Hebel J
befestigt ist. Im nächsten Augenblicke bewegt sich der Support T, von dem eigenthümlich construirten Excenter E1 angetrieben, gegen
das abgescherte Drahtstück, drückt es mittels des Backens b an den Bolzen i, während die beiden für
jede Gröſse des Stiefeleisens entsprechend durch die Schrauben f, f1 und den Keil l verstellbaren Backen e, e1 den Draht umbiegen und die vom Excenter
E2, Stange t, Achse a bethätigten
Hebel g, g1 die Form
vollenden. Das Excenter E3 versetzt den Hebel r1 und dadurch die Excenter o bis o2 in
Schwingungen; der in dem Hohlcylinder p geführte
Messerkopf q geht zur richtigen Zeit nieder; dabei
biegt der Backen u die Enden des Stiefeleisens zu
kleinen Häkchen um, es werden die 4 Löcher und die am Bolzen v befindlichen Typen in das Eisen eingedrückt. Das fertige Stiefeleisen
wird von einem Dorne w nach rückwärts
hinausgeschoben.