Titel: | Th. A. Edison's Regulirung der Stromstärke bei Dynamomaschinen. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 116 |
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Th. A. Edison's Regulirung der Stromstärke bei
Dynamomaschinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 9.
Edison's Regulirung der Stromstärke bei
Dynamomaschinen.
Auf die Regulirung des Vermögens magneto- oder dynamo-elektrischer Maschinen, Strom
zu erzeugen, beziehen sich zwei neue Anordnungen von Th. A.
Edison in Menlo-Park (* D. R. P. Kl. 21 Nr. 24608 und 24609 vom 21. Juli
1881). Nach der ersteren wird ein Elektromotor M (Fig.
9 Taf. 9) von kleinem oder doch verhältniſsmäſsig viel geringerem
Widerstände als der eigentliche Stromerzeuger G in den
Stromkreis 3 der erregenden Magnete des letzeren
eingeschaltet. Auf der Achse des rotirenden Ankers des Elektromotors M sitzt eine Kupferscheibe C, welche zwischen den Polflächen a eines
Elektromagnetes A umläuft; letzterer ist in den
Stromkreis 3 des magnetischen Feldes und auch in den
nach den mit Strom zu speisenden Verbrauchstellen T
führenden Stromkreis 2 eingeschaltet und mit grobem
Draht umwunden, um wenig Widerstand zu bieten. Sind keine Verbrauchstellen
eingerückt, so wird ein äuſserer Stromkreis des Stromerzeugers G nur durch den Elektromotor M und den Magnet A gebildet; es geht nicht
viel Strom hindurch, der den Magnet A nur schwach
erregt, so daſs dieser der Drehung der Scheibe C,
welche die Kraftlinien zwischen den Polflächen a
durchschneidet, nur
geringen Widerstand bietet. Diese geringe Verzögerung gestattet dem Elektromotor M, sehr rasch zu laufen, wobei er in den Stromkreis des
magnetischen Feldes eine elektromotorische Gegenkraft gibt und den erregenden Strom
schwächt. Wird dagegen der Stomkreis 1-2, der
Verbrauchstellen, geschlossen, so daſs der äuſsere Stromkreis von G durch sie geht, so nimmt der Widerstand dieses
letzteren Stromkreises ab und eine gröſsere Elektricitätsmenge flieſst durch diesen,
was die Magnetisirung des Magnetes A verstärkt, so daſs
dieser der Drehung der Scheibe C vermehrten Widerstand
entgegenstetzt; der Elektromotor M läuft in Folge
dessen langsamer, die elektromotorische Gegenkraft im Stromkreise 3 nimmt ab und wird dadurch das magnetische Feld
gekräftigt, woraus nothwendig eine vermehrte Stromerzeugung erfolgt.
Nach dem zweiten Vorschlage verändert Edison die Stärke
des die Magnete M (Fig. 8 Taf.
9) eines Generators G erregenden Stromantheiles der
jeweilig von dem Generator geforderten Leistungsfähigkeit entsprechend bei der Ein-
bezieh. Ausschaltung von Verbrauchstellen in bezieh. aus dem Stromkreise des
Generators. Die Gruppen von parallel geschalteten Verbrauchstellen L sind einestheils direkt von dem einen Hauptleiter 1 abgezweigt, während sie mit dem anderen Hauptleiter
2 indirekt und zwar gruppenweise durch
entsprechende Einschalthebel S in Verbindung stehen.
Die erregenden Windungen der Magnete M sind einestheils
direkt mit dem Hauptleiter 1 durch eine Leitung 7 und anderentheils indirekt mit dem Hauptleiter 2 durch einen Leiter 3 mit
Abzweigungen 8 bis 10, in
denen Widerstände R, R1,
R2 sich befinden, verbunden. Wenn keine
Verbrauchstellen in Thätigkeit sind, geht ein Stromantheil durch den Zweigleiter 10 über 3 nach den
Magneten M, dessen Wirkung auf letztere jedoch nur
einen Verbrauchstrom entstehen läſst, welcher nicht ganz genügen würde, um eine
Gruppe Verbrauchstellen in Thätigkeit zu setzen. Wird nun durch Drehen des Hebels
S die erste Gruppe eingeschaltet, so wird
gleichzeitig der Zweig 8 mit dem Hauptleiter 2 verbunden und es kann nun ein weiterer, dem
Widerstände R entsprechender Stromantheil nach den
Magneten gehen. Durch diese vermehrte Verbindung wird der Gesammtwiderstand in der
Leitung nach den erregenden Magneten geringer und die durchgehende Stromstärke
deshalb gröſser.