Titel: | Wärmofen für die Herstellung von Kohlensteinen. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 279 |
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Wärmofen für die Herstellung von
Kohlensteinen.
Mit Abbildungen auf Tafel 21.
Heym's Wärmofen für die Herstellung von Kohlensteinen.
Nach O. Heym in Dortmund (* D. R. P. Kl. 10 Nr. 26 901
vom 21. Oktober 1883) wird in den jetzt gebräuchlichen Wärmöfen ein Theil des Peches verflüchtigt
oder verbrannt, weil die Flamme der Feuerung direkt mit dem Gemenge von Kohle und
gemahlenem Pech zusammenkommt. Heym empfiehlt daher,
über dem Tische zwei Kugelgewölbe A und B (Fig. 1 und
2 Taf. 21) anzubringen. Der Feuerung i
gegenüber befindet sich der Kanal q, in welchem zwei
Schieber d und s
angebracht sind und der durch die Oeffnungen f, g und
h mit den übrigen Ofenräumen in Verbindung steht.
Die Gase der Feuerung streichen zwischen den beiden Gewölben A und B entlang, treten durch die Oeffnung
f in den Kanal q und
von da bei geöffnetem Schieber d und geschlossenem
Schieber s über den Tisch w, dann durch die im Mauerwerke ausgesparte Oeffnung v unter den Tisch und von da durch die Oeffnung h und den Kanal q nach dem
Kamine.
Bei dieser Stellung der Schieber und Führung der Verbrennungsgase wird die auf dem
Roste i erzeugte Wärmemenge am vollständigsten
ausgenutzt, wie dies in der Praxis der gewöhnliche Fall sein wird; soll jedoch, was
auch vorkommt, der Hitzegrad ermäſsigt werden, so wird die Oeffnung g durch den Schieber d
geschlossen, der Schieber s dagegen geöffnet, so daſs
die Feuergase durch die Oeffnung f und den Kanal q direkt zum Kamine gehen.
Endlich kann man die beiden Schieber d und s nur theilweise öffnen oder schlieſsen, so daſs ein
Theil der Feuergase direkt nach dem Kamine, ein Theil jedoch über den drehbaren
Tisch w geht.
Die Achse des Tisches w ist, wie gewöhnlich, oben in dem
eingemauerten guſseisernen Cylinder a gelagert und wird
durch Kegelräder angetrieben. Am Blechmantel o des
Ofens sind guſseiserne Kästen c angeschraubt; in diesen
und dem Cylinder a sind mit Stiften versehene
Eisenstangen n befestigt, welche den Zweck haben, das
Gemenge von Kohle und Pech fortwährend umzurühren. Die gleiche Aufgabe erfüllen auch
die sogen. Jalousien e; es sind dies Bleche, welche auf
der einen Seite an einer festen, auf der anderen an einer beweglichen Stange
befestigt sind, wodurch man ihnen eine mehr oder weniger schräge Stellung geben
kann.
Das Gemenge von Kohle und Pech wird in den Cylinder a
aufgegeben und fällt auf den Tisch w; ein an dem
Cylinder a befestigter Abstreicher x bringt die Kohle in den Bereich der Rührstäbe n und der Jalousien e;
letztere schieben die Kohle durch die schräge Stellung der Bleche allmählich vom
Mittelpunkte des Tisches nach dessen Umfange, wo dieselben durch einen Abstreicher
z abgestrichen wird, um mittels einer
Transportschnecke nach der Presse zu gelangen.