Titel: | Maschine zum Entrinden von Hölzern mittels Walzen. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 321 |
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Maschine zum Entrinden von Hölzern mittels
Walzen.
Mit Abbildungen auf Tafel 23.
Merziger's Rindenschälmaschine.
Es hat sich bei Benutzung der in D. p. J. 1883 249 * 234 beschriebenen Entrindungsmaschine von Merziger herausgestellt, daſs eine Vorbearbeitung der
Hölzer wünschenswerth ist; dieselbe besteht nun darin, daſs die Hölzer ihrer Länge
nach zwischen Walzen und zwar quer zur Walzenachse durchgeschickt werden. Damit
jedoch bei einmaligem Durchgange durch die Walzen die Lockerung der Rinde durch den
Walzendruck möglichst gleichmäſsig auf der ganzen Holzlänge geschieht, wird nach dem
weiteren Vorschlage von F. Merziger in Trier (* D. R.
P. Kl. 38 Nr. 27447 vom 6. November 1883) durch entsprechende Profilirung der Walzen
bezieh. durch Anordnung einer Parallelverschiebung derselben dafür gesorgt, daſs die
hindurchgehenden Hölzer eine rollende Bewegung erhalten. So verschieden nun das zu
verarbeitende Material ist, so mannigfaltig sind die Abänderungen in den
Profilirungen der Walzen. Soll die Schale gar nicht beschädigt werden, so wird man
glatte Walzen nehmen; soll die Rinde geschützt werden, so sind Walzen mit Riffeln,
Messern oder scharfen Kanten zu nehmen, deren Ebenen parallel zu den Stirnflächen
stehen. Soll die Schale sofort möglichst abgerieben werden, so nimmt man
spiralförmige Riffeln u. dgl. In besonders günstigen Fällen werden die profilirten
Walzen die Rinde schon vollständig von den Hölzern loslösen können und ist dann
natürlich die Weiterbearbeitung unnöthig.
Bei der in Fig. 3 und
4 Taf. 23 dargestellten Ausführung liegen die Walzen über einander.
Während die untere Walze A fest gelagert ist, kann die
obere Walze B senkrecht und der Länge nach verschoben
werden, letzteres, um ein Hin- und Herrollen der durchgeführten Hölzer zu erzielen.
Dies läſst sich nun durch eine Scheibe bewirken, welche schief auf der Achse
befestigt und in einen festen Backen geführt wird, oder wie hier auch durch eine
kleine Pleuelstange, welche an der Achse der Walze angelenkt ist und von einer Kurbel oder einem
Excenter bewegt wird.
Um zu gleicher Zeit Hölzer von verschiedener Stärke durch ein Paar Walzen gehen
lassen zu können, ist die obere Walze in Ringe getheilt, welche durch eine
entsprechende Unterlage oder auf irgend eine andere Weise elastisch angeordnet sind.
Wie z.B. Fig. 4
erkennen läſst, ist eine eiserne oder hölzerne Walze mit einem Kautschukmantel
bezieh. mit Kautschukringen versehen, auf welchen erst die arbeitenden Eisenringe
liegen. An Stelle des Kautschuks kann man auch Federn u. dgl. verwenden. Die obere
Walze wird durch Federn mehr oder weniger stark gegen die untere gedrückt.