Titel: | J. Heijak's Hopfendarre. |
Fundstelle: | Band 253, Jahrgang 1884, S. 455 |
Download: | XML |
J. Heijak's Hopfendarre.
Mit Abbildung auf Tafel 32.
J. Heijak's Hopfendarre.
Der Betrieb dieser in Fig. 11
Taf. 32 gezeichneten und von J. Heijak in Michelob, Oesterreich (* D. R. P. Kl. 6 Nr. 25041 vom 13. Mai 1883) angegebenen Hopfendarre
ist ein ununterbrochener, indem die mit frischem Hopfen gefüllten Drahthorden stetig
am oberen Ende des Trockenraumes eingebracht werden, in demselben auf einer
schraubengangförmigen Bahn nach und nach herabrücken und schlieſslich nahe dem
unteren Ende des Trockenraumes mit dem getrockneten Hopfen beständig herausgenommen
werden können.
Wie die Abbildung erkennen läſst, ist in einem gemauerten, runden oben durch ein
Kuppeldach mit dem Dunstabzuge R abgeschlossenen Hause
durch die senkrechten Balken A und die an diesen und
den Wänden nach einem Schraubengange verlaufenden Balken C und E ein Gerüst gebildet, in welches die
Horden G oben bei I
eingeschoben und unten bei K wieder herausgezogen
werden. Die Horden G haben die Form eines
Ringausschnittes, passen genau in das Gerüst, in welchem dieselben von den Rollen
F getragen werden, und bewegen sich auf diesen wie
auf schiefer Ebene durch ihr eigenes Gewicht herab, wobei sie durch die Rollen H seitlich geführt werden. Von den aufgegebenen Horden
stöſst eine an die andere und wird daher die Kraft, mit welcher die unteren Horden
herabrücken, eine ganz bedeutende sein. Zur Begrenzung der Geschwindigkeit der
herabrückenden Horden auf die zulässige Gröſse ist daher eine Bremsvorrichtung
erforderlich, die darin besteht, daſs die Horden entweder in der Nähe der Aufgabe,
oder der Herausnahme durch ein Walzenpaar gehen, bei welchem die obere Walze mit
Gewichten gegen die untere gepreſst wird und die letztere gebremst bezieh. mit ganz
bestimmter Geschwindigkeit gedreht werden kann.
Die Erwärmung des Trockenhauses erfolgt im unteren Theile desselben mit Holzkohlen
oder anderem nicht rauchendem Materiale, welches auf einem in der Mitte des Bodens
auf einem Sockel N befindlichen Roste N2 mit dem Luftkanale
N1 verbrennt.
Darüber befindet sich der Funkenfänger und Vertheilungsschirm O und ist der Heizraum von dem Trockenraume durch einen
auf den Trägern B liegenden Siebboden O1 getrennt, welcher
noch zum Auffangen von Asche u. dgl. dient. Um im Trockenraume einen kräftigen
Luftwechsel herzustellen, sind im Heizraume zwei Gebläse Q aufgestellt, welche die warme Luft durch ein in der Mitte des Hauses
angeordnetes und mit mehreren Ausmündungsstutzen versehenes Rohr P treiben. Der Dunstabzug kann durch einen mittels der
Kette T einstellbaren Teller R1 geregelt werden.
Eine mittelgroſse Anlage einer solchen Hopfendarre soll ungefähr 130 Horden fassen
können, wobei in jeder Minute eine frische Horde eingeschoben und ebenso eine Horde
mit dem getrockneten Hopfen ausgezogen würde, so daſs jede Horde 2 ⅙ Stunden im
Trockenraume verbliebe, welche Zeit bei einer Temperatur von 38° zur Trocknung des
Hopfens bis zur Lufttrockne genügt. Der kräftige Luftwechsel bewirkt dabei eine
schnelle Abführung des sich bildenden Wasserdunstes und verhindert dadurch das
Dunkelwerden des Hopfens.