Titel: | Neuerungen an Rädern für Schienenfahrzeuge. |
Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 12 |
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Neuerungen an Rädern für
Schienenfahrzeuge.
Mit Abbildungen auf Tafel
2.
[Neuerungen an Rädern für Schienenfahrzeuge.]
Bekanntlich ist Hartguſs unter den der Technik zugänglichen Metallen wohl dasjenige,
welches der Abnutzung durch Reibung am besten widersteht. Auf der Ausstellung in
Shrewsbury 1884 führte das Haus Lampitt and Son in
Warwick Pferdebahnwagenräder vor, welche nach Hodgkins' Anordnung
(Englisches Patent, 1884 Nr. 5817) mit einem besonderen Hartguſskranze und
schmiedeisernen Radscheiben hergestellt werden und nach Iron, 1884 Bd. 24 S. 179 bei der Leamington and
Warwick Tramway Company Anwendung gefunden und sich unter sehr ungünstigen
Umständen bewährt haben sollen.
Wie aus Fig. 5
Taf. 2 hervorgeht, sind zwei Radscheiben e und d vorhanden, von denen die erstere kegelförmig
ausgebaucht ist und auf den entsprechend abgedrehten Anlauf der guſseisernen Nabe im
warmen Zustande aufgebracht und mit der Flansche der letzteren vernietet wird.
Alsdann wird der Radkranz mit seinem nach innen vorspringenden Rande auf die Scheibe
e aufgelegt und mit dieser, sowie der zuletzt
aufgebrachten ebenen Scheibe d durch kurze Bolzen
verschraubt. Die Vereinigung der Blechscheibe d mit der
Nabe erfolgt mittels längerer, durch entsprechende radiale Vorsprünge der letzteren
ihrer ganzen Dicke nach hindurchgehender Schraubenbolzen. Beim Auswechseln des
Kranzes läſst sich daher die Scheibe d sehr leicht
entfernen und wieder aufbringen.
Ein ganz eigenthümliches Rad ist von Eyre construirt
worden und wird nach dem Engineer, 1884 Bd. 57 S. 430
von John Brown and Comp. in Sheffield hergestellt. Wie
aus Fig. 6
Taf. 2 hervorgeht, ist das eigentliche Rad nur aus einer Stahlplatte in die
ersichtliche Form gepreſst und wird auf einen vierkantigen Kopf der Achse
aufgebracht und mit einer Flansche der letzteren durch 4 Nieten fest verbunden. Die
Flansche ist mit der Achse aus einem Stücke geschmiedet, nicht bloſs aufgeschweiſst.
Bei Achsen mit inneren Lagern wird sodann die Achse selbst nach Befestigung des
Rades noch eingenietet, wie die Abbildung erkennen läſst. Es werden auch Achsen mit
unabhängig drehbaren Rädern angefertigt, wobei das lose Rad in oben beschriebener
Weise auf einer um die Achse drehbaren Büchse befestigt wird. (Vgl. auch Engineering, 1884 Bd. 38 * S. 8.)