Titel: | H. Davey's Anwendung der Evans'schen Geradführung bei Wasserhaltungsmaschinen. |
Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 105 |
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H. Davey's Anwendung der Evans'schen Geradführung bei
Wasserhaltungsmaschinen.
Mit Abbildung auf Tafel
8.
Davey-Evans' Geradführung.
Eine hübsche Ausführung des Evans'schen Balancier bringt
Heinr.
Davey in Leeds (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 27961 vom 9. Januar 1884) bei
Wasserhaltungsmaschinen zur Anwendung. Wie aus Fig. 17 Taf. 8
hervorgeht, greifen die Kolbenstangen a einer Woolf'schen Maschine an je einem Balancier c an, welcher nach Evans
Vorgange auf einer schwingenden Stütze d gelagert ist
und durch einen Gegenlenker b so geführt wird, daſs
sich das Kolbenstangenende nahezu in einer geraden Linie bewegt. Davey vereinigt nun die Gegenlenker zweier Balanciers
c, an deren einem die Kolbenstange des
Niederdruck-, am anderen jene des Hochdruckcylinders angreift, zu einem einzigen zweiarmigen
Hebel b, wodurch die beiden Cylinder derart gekuppelt
sind, daſs der Kolben des einen heraufgeht, wenn der andere herabgeht und umgekehrt.
Zugleich wird dann der Doppelhebel b stark genug
ausgeführt, um als Balancier für den Anschluſs der Gestänge e dienen zu können. Als besonderer Vortheil dieser Anordnung wird der
Wegfall jedes Zwischengliedes zwischen Balancier undnnd Kolbenstange angegeben, in Folge dessen die Dampfcylinder eine niedrige
Aufstellung erhalten können. In vielen Fällen dürfte aber der Umstand viel
werthvoller sein, daſs die beiden Cylinder einer Zweicylinder-Expansionsmaschine mit
entgegengesetzter Kolbenbewegung dicht neben einander gestellt werden können,
wodurch die Dampfwege entsprechend kurz ausfallen.
Eine derartige Wasserhaltungsmaschine ist nach der Revue
industrielle, 1884 * S. 265 von Hathorn, Davey und
Comp. für das Wasserwerk der Stadt Luton gebaut worden; nur bilden die
Pumpengestänge hier die direkte Verlängerung der Dampfkolbenstangen, so daſs die 3
Balanciers gar keine Kraft übertragen, vielmehr nur die Geradführung der
Kolbenstangen bezwecken.