Titel: Verfahren und Apparat, Stoffe auf ihre Festigkeit zu prüfen.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 247
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Verfahren und Apparat, Stoffe auf ihre Festigkeit zu prüfen. Mit Abbildung auf Tafel 18. Morrison und Herron's Prüfungsapparat für Stoffe. Während bei dem üblichen Verfahren, Stoffe auf ihre absolute oder Zerreiſsfestigkeit zu prüfen, das Versuchsstück nur innerhalb einer Abmessung abgegrenzt festgehalten ist, wird von E. Morrison und J. Herron in Washington (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 28491 vom 15. Januar 1884) eine auch nach der zweiten Richtung bestimmt abgegrenzte, allseitig umschlossene Fläche des zu prüfenden Stoffes einer geeigneten Beanspruchung unterworfen. Das Versuchsstück wird nämlich zwischen den Ringzangenbacken B und D (Fig. 17 Taf. 18) festgeklemmt. B bildet einen Theil des Ständers, D ist mittels des Trägers C in letzterem beweglich angeordnet und kann mittels des Excenters E von Hand aus gehoben und gegen B angepreſst werden. Der den Druck auf das Versuchsstück vermittelnde Stempel G ist wiederum innerhalb des hohlcylindrisch gestalteten Ringzangenträgers C verschiebbar und mit einer Rolle r versehen, an welcher der Belastungshebel F mit dem Schiebegewichte S angreift; letzteres wird mittels des Winkels h verstellt, wodurch vermieden werden soll, daſs durch Verschiebung unmittelbar von Hand ein unbeabsichtigter senkrechter Druck auf den Hebel ausgeübt werde. An dem rechtsliegenden Theile des gleichzeitig als Wagebalken dienenden Hebels F ist noch ein Ausgleichsgewicht angebracht. In der Patentschrift ist noch seitlich am Gestelle eine römische Wage angebracht, welche zur Gewichtsbestimmung des Versuchsstückes dienen soll. Auſserdem soll der Apparat auch in der Weise benutzt werden, daſs man mittels einer an die Oeffnung der Ringzangenbacken angeschlossenen Rohrleitung Dampf, Flüssigkeit o. dgl. auf das Versuchsstück einwirken läſst. Die Messung des Druckes erfolgt dann durch ein Manometer bekannter Art. Ziffermäſsige Angaben, wie z.B. Reiſslängen o. dgl. (vgl. 1883 247 * 18) werden sich bei Benutzung dieses Apparates schwerlich ermitteln lassen; für Untersuchungen der Structurfestigkeit jedoch, namentlich solcher Stoffe (Papier, Gewebe u.a.), bei welchen eine gewisse Faserrichtung vorherrscht, dürften sich wohl neue Anhalte für die vergleichende Beurtheilung gewinnen lassen.

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