Titel: | Davidson's Dampfpumpe. |
Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 280 |
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Davidson's Dampfpumpe.
Mit Abbildungen auf Tafel
20.
Davidson's Dampfpumpe.
Im Techniker, 1884 S. 85 ist eine von der Davidson Steam Pump Company in New-York gebaute
Dampfpumpe beschrieben, welche weniger durch die Einrichtung der Pumpe, als durch
die eigentümliche Verbindung der Hilfssteuerung mit der Hauptsteuerung des
Dampfcylinders bemerkenswerth erscheint. Die Steuerung besitzt vor Allem den groſsen
Vortheil, daſs dieselbe keine Stopfbüchse nothwendig macht, wie aus der näheren
Einrichtung Fig.
11 bis 14 Taf. 20 zu ersehen ist.
In einem parallel über dem Dampfcylinder liegenden Steuercylinder sind zwei durch die
Stangen b und c fest mit
einander verbundene Kolben d angeordnet (vgl. Fig. 12 und
13).
Zwischen diesen Kolben münden in den Steuercylinder die Dampfkanäle des
Dampfcylinders. Ueber dieselben gleitet, durch die Vorsprünge e der Steuerkolben d
mitgenommen, der die Dampfkanäle abwechselnd mit dem Auspuffe f in Verbindung setzende Muschelschieber h. Derselbe wird vom Dampfe gegen seinen Spiegel
gedrückt und hat die in Fig. 13 und 14 gezeichnete
Gestalt. Der Dampf kann also in der in Fig. 12 gezeichneten Lage
aus dem Rohre i um den Muschelschieber herum hinter den
Dampfkolben gelangen, während der verbrauchte Dampf vor dem Dampfkolben unter dem
Muschelschieber hindurch zum Auspuffe geht. Die achsiale Verschiebung des
Muschelschiebers wird nun durch Dampf, welcher auf die
Steuerkolben d drückt, auf folgende Weise bewirkt: In
dem Steuercylinder sind kleine Dampfkanäle k und l (Fig. 13) angeordnet,
welche von der Mitte desselben bis hinter die Steuerkolben gehen. Dem entsprechend
sind auf der Gleitfläche des Muschelschiebers auf jeder Seite 2 kleine Aussparungen
m (Fig. 14) vorhanden,
welche abwechselnd mit jenen Kanälen in Verbindung treten und dadurch den einen
Steuerkolben unter Dampfdruck, dagegen den anderen mit dem Auspuffe in Verbindung
setzen. Dies geschieht durch eine geringe Verdrehung des Muschelschiebers um seine
mit der Mittellinie des Steuercylinders zusammenfallende Achse. In einer
cylindrischen Erweiterung n (Fig. 11 und 12) des Auspuffes f ist eine Scheibe o mit
einem das Gehäuse durchdringenden Wellenzapfen p
gelagert, welche mittels eines Armes g und einer direkt
an die Dampfkolbenstange befestigten Zugstange in eine schwingende Bewegung versetzt
wird. Da die Scheibe o dampfdicht auf ihren Sitz
aufgeschliffen ist, auch genügend fest gegen denselben gepreſst werden kann, so ist
eine Stopfbüchse hier unnöthig. Diese Scheibe besitzt oben einen Theil einer
Flansche v, welche eine Oeffnung s von der in Fig. 13 skizzirten
Gestalt enthält. Durch diese Oeffnung reicht ein mit dem Muschelschieber fest
verbundener Zapfen t. Bei jeder Schwingung des Hebels
g wird also der Muschelschieber, vermöge der
schrägen Lage der Oeffnung s, um einen geringen Winkel
verdreht; dieser genügt aber, um die Kanäle k und l abwechselnd dem frischen Dampfe zugänglich zu machen
bezieh. mit dem Auspuffe in Verbindung zu setzen. Dadurch wird die Umsteuerung und
die Bewegungsumkehrung des Dampfkolbens bewirkt.
Es wird angegeben, daſs eine derartige nach dem Compoundsysteme gebaute, doppelt
wirkende Dampfpumpe mit 61cm Hub, einem
Durchmesser der Dampfkolben von 46 bezieh. 86cm,
des Pumpenkolbens von 41cm einen Wasserstrahl
140m hoch geworfen habe. (Eine Ansicht dieser
für die U. S. Mississippi River Commission gebauten
Pumpe ist a. a. O. enthalten.) Die Pumpen haben auch nach der gleichen Quelle, 1883
S. 324 bei den Brooklyner Wasserwerken auf der Ridgewood Station Anwendung
gefunden.