Titel: | G. Smith's Differentialflaschenzug mit Seilbetrieb. |
Fundstelle: | Band 254, Jahrgang 1884, S. 329 |
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G. Smith's Differentialflaschenzug mit Seilbetrieb.
Mit Abbildungen auf Tafel
24.
G. Smith's Differentialflaschenzug mit Seilbetrieb.
Bekanntlich haftet dem Differentialflaschenzuge der Mangel an, daſs nur eine genau
kalibrirte Kette bei demselben verwendet werden kann, welche zudem bei längerem
Gebrauche durch die Abnutzung der einzelnen Glieder bald sich verlängert und demnach
unrichtig wird. Eine gewöhnliche Kette oder ein Seil, über eine glatte Scheibe
gelegt, würde aber nicht Widerstand genug gegen das Gleiten bieten. Um nun den
Reibungswiderstand eines Seiles auf den oberen Rollen genügend zu erhöhen, schlägt
G.
Smith jr. in New-York (* D. R. P. Kl. 35 Nr. 28365 vom 12. Februar 1884) vor, das
Seil mehrere Male um dieselben herum zu führen, was durch eine besondere Leitrolle
in der durch Fig.
10 und 11 Taf. 24 dargestellten Anordnung leicht möglich ist.
Wie die Abbildungen erkennen lassen, sind nämlich sowohl auf dem gröſseren, als auch
auf dem kleineren Umfange der wie gewöhnlich in einer Flasche gelagerten Stufenrolle
mehrere, z.B. wie hier je 4 Seilkimmen eingearbeitet und ist unterhalb dieser
Hauptrolle noch eine im Wesentlichen gleiche Stufenscheibe nur mit im gleichen
Verhältnisse verkleinerten Durchmessern in der Flasche gelagert. Das endlose Seil
wird nun in der aus den Abbildungen ersichtlichen Weise zunächst 4 mal um die
groſsen Umfange der beiden Scheiben, darauf um die untere lose Rolle und
schlieſslich um die kleinen Umfange der beiden Stufenscheiben geschlungen. Durch
entsprechendes Anziehen des einen oder anderen Trumes der von der letzten Kimme der
kleinen Stufe der Hauptrolle nach der ersten Kimme der gröſseren Stufe
zurückführenden Schleife wird demnach die lose Rolle gehoben oder gesenkt, mit einer
Uebersetzung gleich dem Unterschiede der beiden Durchmesser der Hauptrolle, dividirt
durch den gröſseren. Um ein Abspringen des Seiles von der Stufenscheibe zu
verhindern, wird je eine kleine Rolle durch Federn auf das auf- und ablaufende
Seiltrum der lose herabhängenden Schleife gedrückt. Durch die mit der Zahl der
Umschlingungen überaus rasch anwachsende Seilreibung wird ein Gleiten des Seiles in
den Kimmen der Stufenrolle jedenfalls leicht verhindert werden können; freilich
wachsen damit auch die Widerstände der Bewegung durch die Seilreibung und die Seilsteifigkeit und es
erscheint daher doch fraglich, ob dieser Smith'sche
Differentialflaschenzug mit Rücksicht auf den Nutzeffekt dem gewöhnlichen
Seilflaschenzuge überlegen sein wird.