Titel: J. Einbeck's Feuerungsanlage mit Wasserröhrenrost.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 364
Download: XML
J. Einbeck's Feuerungsanlage mit Wasserröhrenrost. Mit Abbildungen auf Tafel 26. J. Einbeck's Feuerungsanlage mit Wasserröhrenrost. Die schnelle Zerstörung von Wasserröhrenrosten, deren Anwendung ja schon häufig versucht wurdeVgl. G. Strong bezieh. Löhnert 1883 248 473 bezieh. * 351. Th. d'Ester 1880 236 285. Uebersicht 1876 220 369., muſs jedenfalls zu einem groſsen Theile dem Ansetzen von Kesselstein im Inneren der Röhren zugeschrieben werden. Diese Ablagerungen der Niederschläge, welche nicht selten die Röhren ganz verstopfen, werden im Allgemeinen nicht zu vermeiden sein, wenn die Röhren mit dem Kessel in Verbindung stehen, so daſs das Kesselwasser selbst bezieh. das Speisewasser durch dieselben strömt. Dagegen kann der genannte Uebelstand nicht eintreten bei der in Fig. 10 u. 11 Taf. 26 abgebildeten Feuerungsanlage von J. Einbeck in Berlin (* D. R. P. Kl. 13 Nr. 27629 vom 23. December 1883), bei welcher der Rost den unteren Theil eines besonderen in sich geschlossenen Rohrsystemes bildet. Der obere Theil desselben wird behufs Abgabe der im Roste aufgenommenen Wärme durch das Wasser eines Dampfkessels, durch Destillationsgefäſse, Heizkörper u.s.w. geleitet. Das eingeschlossene Wasser wird dabei zu einem ununterbrochenen Umlaufe gezwungen. Die Abbildung zeigt die Einrichtung an einem Dampfkessel und zwar für eine von oben nach unten durch den Rost gehende Zugrichtung. Die Feuerungen mit einer derartigen Leitung des Zuges dürfen gewiſs zu den besten gezählt werden, wenn man einen hinreichend dauerhaften Rost herstellen kann, weil die Verbrennung (wie z.B. auch bei den Tenbrink'schen Feuerungen) stetig in einer Richtung, nämlich dem frisch zugeführten Brennstoffe entgegen, fortschreitet, so daſs immer gleichzeitig alle Stufen des Verbrennungsvorganges neben einander vorhanden sind. Der Rost selbst besteht aus zwei Schichten winkelförmiger, gegen einander versetzter Röhren a und b, so daſs verhältniſsmäſsig groſse Spalten möglich sind. Die Röhrenenden sind in Kasten c und c1 befestigt, an welche sich die durch den Dampfkessel geführten Rohrstränge anschlieſsen. Durch die Winkelform der Roströhren soll erstens der hintere Sammelkasten q, namentlich die Verbindung der Röhren mit demselben, der Einwirkung der gröſsten Hitze entzogen und zweitens eine gewisse Nachgiebigkeit der Röhren erzielt werden. Das Rohrsystem wird mit den bei Warmwasserheizungen gebräuchlichen Sicherheitsvorrichtungen versehen. Dabei ist jedoch zu bedenken, daſs das Wasser in den Röhren, wenn dieselben Wärme an das Kesselwasser abgeben sollen, eine höhere Pressung besitzen muſs als der Dampf im Kessel. Die Verbrennungsluft wird in Kanälen A und B vorgewärmt und zum Theile oberhalb des Rostes, zum Theile durch Oeffnungen am unteren Ende der hängenden Feuerbrücke zugeführt. Zu tadeln ist an der gezeichneten Anordnung, daſs die unter der Feuerbrücke hinwegströmenden sehr heiſsen Gase gegen die untere Mantelfläche des Kessels stoſsen, so daſs diese hier sehr zu leiden hat.

Tafeln

Tafel Tafel
									26
Tafel 26