Titel: Ofen zur Verkohlung von Torf.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 433
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Ofen zur Verkohlung von Torf. Mit Abbildungen auf Tafel 31. Angerstein's Ofen zur Verkohlung von Torf. Zur vollständigen Ausnutzung der bei der Verkohlung von Torf sich bildenden Destillationsproducte verwendet H. Angerstein in Schalke (* D. R. P. Kl. 10 Nr. 28512 vom 29. August 1883) senkrechte Retorten, welche durch die Verkohlungsgase aus Nebenretorten geheizt werden. Wie aus Fig. 9 und 10 Taf. 31 zu entnehmen, wird das ganze Ofensystem aus zwei Reihen mit einander vereinigter, aus feuerfestem Materiale hergestellter Retorten oder Schachtöfen gebildet, welche einen oberen Verkohlungsraum A und einen unteren Kühlraum k besitzen. Der Verkohlungsraum ist mit Wandkanälen a umzogen, in welchen die aus den benachbarten Oefen hergeleiteten Verkohlungsgase unter Zutritt von in Wandkanälen des Kühlraumes k erwärmter Luft verbrennen. Die Torfkokes stürzen nach Oeffnen des Schiebers zwischen Kammer A und Kühlraum k in diesen und werden durch Wasserdampf abgelöscht, dessen Zuführung durch eine besondere Rohrleitung w von der Vorderwand aus geschieht. Die Zuführung der Verkohlungsgase aus A nach den Kanälen a des Nebenofens geschieht entweder mittels der eisernen Rohre b, oder durch den Kanal C zunächst nach der Condensation und von hier aus zurück mittels der Kanäle r, t und v. Immer treten die Gase in den senkrechten Kanal c und verzweigen sich von demselben durch Schlitze in die Wandkanäle a zur Verbrennung. Die bei l eintretende atmosphärische Luft geht durch Kanäle m unter dem Kühlraume und die um den Kühlraum liegenden Kanäle n, steigt dann durch o in die Kanäle p und geht von hier aus durch die seitlichen Schlitze s nach c zur Verbrennung der Verkohlungsgase. Die Verbrennungsgase gehen durch wagerechte Oeffnungen e in den senkrechten Rauchkanal f und von da durch den Fuchs g in den Hauptkanal h, von letzterem aus entweder zur Condensation, oder unmittelbar zur Esse. Die Regelung des Zutrittes von Luft und Destillationsgasen geschieht durch allmähliche Abnahme bezieh. Zunahme der Schlitze für Zuleitung oder Ableitung, sowie durch regelbaren Druck mit Zuhilfenahme eines Gebläses. Sobald der Prozeſs im Gange ist, arbeitet das Ofensystem ununterbrochen; Füllung und Entleerung von A folgen sich nach Maſsgabe des Fertigwerdens. Die Gase sämmtlicher in der Verkohlung begriffenen Oefen werden nach Durchstreichung der Condensation den Verbrennungskanälen nach Bedürfniſs zugeführt.

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