Titel: E. Wölner's Zeigerwage mit hydraulischer Regulirung.
Fundstelle: Band 254, Jahrgang 1884, S. 460
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E. Wölner's Zeigerwage mit hydraulischer Regulirung. Mit Abbildungen auf Tafel 33. E. Wölner's Zeigerwage mit hydraulischer Regulirung. Unter Benutzung des Prinzipes der bekannten hydraulischen Buffer (vgl. 1884 251 * 9.* 440) und der Luftbremsen, bei welchen der in einem Cylinder verschiebbare Kolben entweder durch Anbringung feiner Oeffnungen, oder in Folge undichter Führung der Flüssigkeit bezieh. der Luft nur ein langsames Ueberströmen von der einen nach der anderen Kolbenseite gestattet, ist von E. Wölner in Liverpool (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 26273 vom 15. September 1883) eine Zeigerwage in Vorschlag gebracht worden. Die genannte Bremsung ist hierbei zur Aufnahme und allmählichen Ausgleichung der Stöſse bestimmt, welche beim Belegen der Brücke mit der Wägelast unvermeidlich sind. An Stelle des Kolbens, welcher hier fest liegt, nimmt Wölner den Cylinder als beweglichen Theil an. Für die Wirkung der Bremsung ist dies gleichgültig, für den vorliegenden Fall jedoch in so fern zweckmäſsig, als das Cylindergewicht zugleich zur Ausgleichung der zu wiegenden Last dient. Der Cylinder ist deshalb am Ende eines Winkelhebels h (Fig. 3 Taf. 33) angebracht, welcher durch entsprechendes Hebel werk mit der Brücke in Verbindung steht und durch deren Nieder- oder Aufsteigen mehr oder weniger zum Ausschlagen genöthigt wird. Im Grunde genommen kommt auch kein mathematischer Cylinder, sondern, der kreisförmigen Bewegungsbahn entsprechend, ein gebogenes Rohrstück K zur Anwendung. An dem anderen Winkelhebelarme sitzt das Schiebegewicht J, welches als Regulirungsgewicht dient. Zur Anzeige der Gewichtsbruchtheile, also der Kilo und Gramm, ist ein besonderes Zeigerwerk angeordnet. Dasselbe bildet neben der hydraulischen Regulirung eine Hauptneuerung. Es besteht aus dem Zeigerrade O und der Skalenscheibe D, deren beider Drehung durch Vermittelung der Schnur oder Kette M von dem ausschlagenden Winkelhebel h aus erfolgt. Die Gröſse der Schnur- bezieh. Kettenrollen, welche zu dem Zeigerrade und zu der Skalenscheibe gehören, ist so bemessen, daſs gerade die Spitze eines der strahlenförmig angebrachten Zeiger auf den Nullpunkt der nächsten nahezu radial auf der Skalenscheibe angeordneten Einzelskala zeigt, wenn der vorhergehende Zeiger die voranstehende Skala auf der Scheibe verläſst bezieh. am Endpunkte derselben steht. Fig. 4 Taf. 33 veranschaulicht eine Abänderung dieses Zeigerwerkes und zwar betrifft diese den Ersatz der Skalentrommel durch eine Skalentafel P, welche die Einzelskalen trägt und an der Verlängerung des Winkelhebelarmes h befestigt ist. An dieser Einrichtung läſst sich auch leicht erkennen, auf welche Weise die Wägung vorgenommen und die Gröſse der zu wiegenden Last erkannt wird. Angenommen, die aufgelegte Last wiege etwas über 3 Centner, dann erkennt man, daſs der Zeiger S auf dem dritten Theilstriche der seitlich auf Tafel P angebrachten Skala steht, während einer der Strahlenzeiger auf einem Theilstriche der von oben gezählten dritten Einzelskala verweist; aus der Nummer dieses Theilstriches hätte man alsdann zu schlieſsen, daſs die Last 1, 2, 3 oder mehr Kilogramm über 3 Centner betrage. Wenn die Last gerade 3 Centner schwer wäre, so würde ein Strahlenzeiger auf dem Endpunkte der zweiten und der nächstfolgenden Zeiger auf dem Null- oder Anfangspunkte der dritten Einzelskala stehen. Der Zeiger S würde natürlich auf den dritten Theilstrich der seitlichen Skala zeigen.Aus diesen Angaben geht auch hervor, wie die Ablesung bei der Einrichtung Fig. 3 zu erfolgen hat, und es sei nur erwähnt, daſs die Skala zur Angabe der Centner am Rande der Scheibe D als Kreisskala aufgetragen und der Zeiger S ebenfalls an einer geeigneten Stelle des Wagengehäuses angebracht ist. Zur vollständigen Entlastung der Schneiden und Pfannen beim Nichtgebrauche der Wage ist eine leicht zu handhabende dritte Einrichtung erwähnenswerth. Bei Rechtsdrehung des Griffrades G bewegt sich auch die auf der gleichen Achse sitzende Kurbel R aufwärts und, indem sich deren Warze gegen den Haken r an der Stange G1 legt und diesen hebt, wird diese Stange G1 überhaupt auſser Verbindung mit dem Winkelhebel h gebracht, wobei der Haken g aus dem Ringe g1 gehoben wird. Bei weiterer Drehung dieser Kurbel wird die Stange G, welche die Verbindung mit der Wagenbrücke vermittelt, gesenkt und dadurch die abgehobene Brücke selbst auf ihre feste Unterlage gestellt. Eine einfache Rückwärtsdrehung der Kurbel bringt den Haken g wieder in den Ring g1 und damit die Brücke auf ihre Schneiden.

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