Titel: | Apparate zur Herstellung von Stärke. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 35 |
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Apparate zur Herstellung von Stärke.
Patentklasse 89. Mit Abbildungen auf Tafel 3.
Apparate zur Herstellung von Stärke.
H.
Mach in Ulm (* D.
R. P. Nr. 30256 vom 26. Juni 1884) läſst zur Herstellung von Reisstärke in den mit gelochten Doppelwandungen versehenen
Weichbottich, welcher mit äuſserst schwacher Aetznatronlauge und Reis gefüllt ist,
von allen Seiten so groſse Mengen atmosphärischer Luft einströmen, daſs die zu
erweichende Masse in eine dem Sieden ähnliche Bewegung geräth. Man spart dadurch an
Gefäſsen und Räumlichkeiten, an Zeit und Chemikalien und erzielt, sofern das Mahlen
des Reises mit der nämlichen Sorgfalt wie das Weichen betrieben wird, eine
Mehrausbeute von schöner, weiſser, marktfähiger Stärke um 6 bis 8 Proc. gegenüber
dem heute noch in den bedeutendsten Fabriken üblichen Verfahren.
Der zu weichende Reis wird auf den Siebboden p (Fig. 2 Taf. 3)
aufgeschüttet, während der Raum B unter dem Boden p, als auch der noch freie Raum über dem Reise mit
verdünnter Aetznatronlauge angefüllt ist. Die Luft wird unter Druck durch Rohr r in den Behälter R
eingeführt, aus welchem sie durch viele enge Röhren t
in den Raum B gelangt und dann durch den Siebboden p in kleinen Bläschen den Reis durchsetzt, wodurch
letzterer in eine dem Sieden ähnliche Bewegung geräth und dadurch schnell erweicht.
Der Boden a ist nach innen zu erhöht, um die
Weichflüssigkeit durch Hahn h ablassen zu können. Der
Reis bleibt dann halb trocken auf dem Boden p
liegen.
C. L.
Fehrmann in Parchim (* D. R. P. Nr. 29600 vom 22. März 1884) verwendet zum Trocknen der Stärke eine in einem Gehäuse angebrachte
Trommel, deren Welle a (Fig. 3 und 4 Taf. 3) mit 8 eisernen
Sprengbolzen b versehen ist. Auf die eisernen Zapfen
c sind die Scheiben d
geschraubt, in denen eine Anzahl Stäbe mit den Enden befestigt sind. Zur ferneren
Befestigung der Stäbe dienen die Scheibe e und die
Kränze f, welche zwischen den einzelnen Stabreihen
angebracht sind.
Die zu trocknende Stärke wird in den Einlauf g so
geschüttet, daſs die Stärke von der äuſseren Stabreihe in feinen Schichten
abgeschabt und mitgenommen wird. Auf der höchsten Stelle der Trommel fallt diese
abgeschabte Stärke von den äuſsersten Stäben ab und von Stab zu Stab der inneren
Stabreihen nach unten, von wo aus die Arbeit sich von vorn vollzieht. Durch die
geneigte Lage der Trommel schiebt sich die Stärke in der Trommel nach dem Auslaufe
zu, wo sie getrocknet und in der feinsten Zertheilung von den äuſseren Stäben
mittels der auf denselben sitzenden schiefen Ebenen h
ausgeworfen wird und bei z den Apparat verläſst.
Die zum Trocknen der Stärke erforderliche Luft tritt aus dem Wärmeofen durch den an
der ganzen Trommel entlang laufenden Kanal bei i ein, wird von den
Stäben der Trommel, welche sich mit der Luftrichtung dreht, mit herumgezogen, um
oben, ihrer Wärme beraubt, durch das Luftfilter k
abzuziehen, welches den Staubverlust während der Arbeit verhindert.