Titel: | J. A. Henckels' Riemenfallwerk. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 110 |
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J. A. Henckels' Riemenfallwerk.
Mit Abbildungen auf Tafel
8.
J. A. Henckel's Riemenfallwerk.
Bei dem von Joh. Albert Henckels in Solingen (*
D. R. P. Kl. 49 Nr. 28932 vom 8. Februar 1884)
angegebenen Fallwerke wird der gehobene Hammerbär dadurch zum Fallen gebracht, daſs zwei
Losscheiben den Hammerriemen an seinen Rändern erfassen und von der
Antriebsriemenscheibe abheben (vgl. 1884 251 * 468).
Auf den Führungssäulen des Hammerbärs sind die beiden Lager d (Fig.
15 und 16 Taf. 8) für die ununterbrochen sich drehende Antriebswelle C des Fallwerkes befestigt. Zwischen diesen Lagern sind
auf der Welle drei Riemenscheiben angebracht, von denen die mittlere, die
Antriebsriemenscheibe e des Fallwerkes, fest mit C verbunden ist, während die beiden schmalen, sehr
leichten und mit Rändern versehenen Nebenscheiben f,
welche ebenso groſs wie die Antriebsscheibe sind, auf den Büchsen g lose laufen und zum Abheben des Hammerriemens K von der Scheibe e
dienen. Die Büchsen g sind in den Enden zweier sich um
den Bolzen h drehenden Hebel h1 befestigt. Diese Hebel tragen auf ihrem
anderen Ende verschiebbare Gewichte i, wodurch die
Nebenscheiben immer ein Bestreben haben, sich nach oben hin zu bewegen. Um diese
Aufwärtsbewegung zu ermöglichen, sind die Büchsen g mit
erweiterten Bohrungen versehen, deren Weite selbstverständlich den möglichen Auf-
und Niedergang der Nebenscheiben bezieh. den Ausschlag der Hebel h1 begrenzt, indem die
Welle C oben bezieh. unten an die Innenwand der
erweiterten Bohrung anstöſst und eine Weiterbewegung verhindert. Der Riemen K, welcher an einem Ende mit dem Fallbär verbunden
ist., während sich an dem anderen Ende desselben ein Handgriff befindet, ist von
solcher Breite, daſs derselbe auf den Nebenscheiben mit aufliegt.
Durch Ziehen am Handgriffe des losen Hammerriemens von Seiten des Arbeiters werden
die beiden Nebenscheiben nieder- und die Gewichte i
hochgedrückt, wobei alsdann der Riemen K von der sich
drehenden Scheibe e mitgenommen und der Hammerbär
dadurch gehoben wird. Beim Loslassen des Handgriffes vom Hammerriemen gelangen
dagegen die Nebenscheiben durch die Gewichte i wieder
in ihre höchste Lage und heben den Riemen von der Antriebsscheibe e ab, so daſs der Hammerbär herabfallen kann.
Es ist wohl ohne weiteres klar, daſs bei diesem Fallwerke ein viel breiterer
Hammerriemen angewendet werden muſs, als bei den gewöhnlichen Riemenfallwerken,
indem die auf den Nebenscheiben aufliegenden Riemenstreifen schon im Stande sein
müssen, das Bärgewicht zu tragen, weil sonst die Riemenränder aufreiſsen würden und
die Scheibe e beim Herabfallen des Hammerbärs am Riemen
bedeutend reiben und den Riemen verbrennen würde.