Titel: Sam. Reid's selbstthätig wirkende Dampf-Schmiervorrichtung.
Fundstelle: Band 256, Jahrgang 1885, S. 296
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Sam. Reid's selbstthätig wirkende Dampf-Schmiervorrichtung. Mit Abbildungen auf Tafel 19. Reid's selbstthätig wirkende Dampf-Schmiervorrichtung. Eine recht sinnreiche, wenn auch etwas umständliche Construction zur ununterbrochenen Schmierung von Dampfkanälen, Schieberkasten u. dgl. hat Sam. Reid in Chicago (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 28680 vom 26. Februar 1884) angegeben; dieselbe besitzt die Eigenthümlichkeit, daſs das Zuflieſsen des Oeles durch den Dampfdruck selbst bewirkt wird und daſs man zugleich durch ein Flüssigkeitstandsglas den Gang des Apparates zu beobachten vermag. Ein cylindrischer Oelbehälter A (Fig. 7 Taf. 19) wird durch ein mit Schraubenverschluſs versehenes Rohr a zunächst vollständig mit Oel gefüllt. Zu beiden Seiten dieses Gefäſses sind zwei mit einander durch das Gefäſs A hindurch in Verbindung stehende Gefäſse angebracht, rechts der Condensator C, links das Flüssigkeitstandsglas G, an welches unten eine kleine Luftpumpe J angefügt ist. Der Condensator C steht durch zwei ungleich lange Rohre h und c, welche in Bohrungen d und e (Fig. 8) des Körpers B münden, mit der Dampfleitung in unmittelbarer Verbindung, die durch einen in der Figur nicht sichtbaren, nach hinten liegenden Hahn unterbrochen werden kann. Ist diese Verbindung offen, so tritt Dampf in den Condensator, schlägt sich hier jedoch sofort nieder und flieſst vom Boden durch ein in das Innere des Raumes C reichendes Rohr fg in das Gefäſs A ab, woselbst sich das Wasser als specifisch schwerer am Boden ansammelt und das Oel nach oben drängt. Das Oel gelangt nun durch den Kanal b in ein mit ⊤-förmiger Bohrung versehenes Stück K, in welchem ein Hahn L lothrecht verstellbar ist. Derselbe ist mit einer Längsbohrung i und einer senkrecht zu derselben stehenden Querbohrung o versehen. Wird dieser Hahn geöffnet, so kann durch die beiden Bohrungen o und i Oel in den Flüssigkeitstandszeiger G gelangen; letzterer besteht aus einem oben und unten gegen Luftzutritt in ähnlicher Weise wie bei Wasserstandsgläsern abgedichteten Glasrohre G, in welches ein dünnes Rohr k aus der unterhalb befindlichen Luftverdichtungspumpe mündet. Diese Pumpe, deren allgemeine Einrichtung und Handhabung aus der Figur zur Genüge ersichtlich ist, hat den Zweck, in dem Glasrohre G einen Luftdruck herzustellen, welcher um ein wenig gröſser ist als der in der Dampfleitung herrschende gröſste Dampfdruck. Das aus dem Rohre i abtropfende Oel sammelt sich am Boden des Glases ff und gelangt von hier durch den Kanal l in eine mittels Hahn H gleichfalls verschlieſsbare Oeffnung in dem Stücke B und von hier durch das Abfluſsrohr G in die Dampfleitung. Das Eintreten in letztere ist durch den im Glase G herrschenden Ueberdruck möglich. Damit jedoch ein Austreten des Oeles in das Glas G durch den Hahn N möglich ist, muſs der auf dem Oele in dem Gefäſse A lastende Druck ebenso groſs oder gröſser sein als der Luftdruck in G, was durch die im Condensator C allmählich sich ansammelnde Wassermenge erreicht wird, deren Druck auf die untere Fläche des Oeles im Gefäſse A zu dem in der oberen Kuppel von C herrschenden Dampfdruck hinzukommt. Durch das hinter dem Rohre b liegende, etwas weniger hoch stehende Rohr c wird ein regelmäſsiger Abfluſs des Wasserüberschusses ermöglicht. Durch die 3 Hähne m, n und den in der Kuppel von C befindlichen Hahn ist ein Entleeren bezieh. Füllen des ganzen Apparates möglich, während durch richtiges Einstellen der Hähne L und H ein gleichmäſsiger Gang des Apparates erzielt werden kann. Wenngleich die dem erwähnten Apparate zu Grunde liegende Idee eine recht gute zu nennen ist und derselbe in neuem Zustande wohl vortrefflich wirken mag, so lassen sich doch die Bedenken nicht unterdrücken, daſs durch die vielen kleinen Bohrungen ein Verstopfen und Undichtwerden des Apparates fast unvermeidlich erscheint, sowie daſs derselbe vermöge seiner verwickelten Construction beträchtlich theurer als andere gleichgut wirkende Apparate ist.

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