Titel: | Orientirungs-Compass von E. v. Paschwitz in Weiherhammer. |
Autor: | F. R. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 395 |
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Orientirungs-Compaſs von E. v. Paschwitz in
Weiherhammer.
Mit Abbildung.
E. v. Paschwitz's Orientirungscompaſs.
Der nachstellend veranschaulichte Orientirungscompaſs von E. v.
Paschwitz in Weiherhammer bei Bayreuth (*
D. R. P. Kl. 42 Nr. 30355 vom 2. August 1884) besitzt
die Einrichtung, daſs der Theilkreis L (dessen Theilung
von 5 zu 5° geht) mittels des festen Ansatzes A im
Kästchen F verdrehbar ist, so daſs durch Verstellung um
die an dem Beobachtungsorte als bekannt vorausgesetzte Declination (also von der
Marke J aus rechts oder links) die Abweichung der
Visuren vom astronomischen statt vom magnetischen Meridiane Y unmittelbar bestimmt werden kann. Der Deckel des Kästchens läſst sich so
weit öffnen, daſs seine Ebene senkrecht zur Ebene des Compasses steht, und trägt ein
kleines Visirrohr D aus Messing (geschwärzt) mit einer
Ocularspalte und einem feinen Visirdrahte im Objectivende. Bei geschlossenem Deckel
kommt das Visirrohr in die Rinne R des Kästchens zu
liegen. Hervorzuheben ist, daſs die Magnetnadel eine doppelte Arretirung zuläſst;
die eine besteht darin, daſs beim Schlieſsen des Kästchendeckels letzterer auf den
Stift B drückt, wodurch mittels der Feder H die Magnetnadel sanft gegen den Glasdeckel des
Compasses gedrückt und dadurch beim Nichtgebrauche des Instrumentes festgestellt
wird.
Textabbildung Bd. 256, S. 395
Die zweite, die sogen. Ablesearretirung erfolgt durch einen
Druck auf den Knopf K mit dem Finger; dadurch wird die
Feder, an deren Ende der die Achse der Nadel bildende Stahlstift sitzt,
herabgedrückt und die Nadel kommt auf den Theilkreis zu liegen. Ist die Visur X nach einem Gegenstande gegeben, so wird durch
mehrmaligen, im geeigneten Augenblicke auf K ausgeübten
Druck die Nadel beruhigt, dann mit dieser Arretirung die Magnetnadel N auf den Theilkreis gelegt und nun die Ablesung
gemacht.
F. R.