Titel: | W. Riedel's Haarhygrometer mit Compensationsvorrichtung. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 442 |
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W. Riedel's Haarhygrometer mit
Compensationsvorrichtung.
Mit Abbildungen auf Tafel
27.
W. Riedel's Haarhygrometer mit
Compensationsvorrichtung.
W.
Riedel in Hamburg (* D. R. P. Kl. 42 Nr. 30833 vom 2. August 1884) will beim
Haarhygrometer die Abweichungen des gemessenen Feuchtigkeitsgrades der Luft von dem
wirklichen mittels einer Schraubenberichtigung ausgleichen. Zu diesem Zwecke ist das
Haar e (Fig. 14 bis 16 Taf. 27)
mit Spannungsfeder c versehen. Bei zunehmender
Feuchtigkeit dehnt sich das Haar aus und bewegt in der bekannten Weise den Zeiger
nach links, während es bei zunehmender Trockenheit den Zeiger nach rechts bewegen
würde. Weil nun aber die Spannung des Haares nur auf dem Wege des Versuches und bei
einer Temperatur von z.B. + 10° bestimmt worden ist, so muſs für höhere oder niedere
Temperaturen eine Berichtigung vorgenommen werden.
Nimmt man als Ausgangspunkt an, daſs die letzte Berichtigung bei + 10° stattgefunden
hat und das Thermometer bei der nächsten Beobachtung + 18° zeigt, so ist der durch
das Thermometer sich ergebende Unterschied gleich 8° für die Richtigstellung des
Hygrometers maſsgebend. Durch Beobachtung und Vergleich mit anderen Hygrometern
würden dann diese Temperaturunterschiede auf den Umfang einer Schraube F übertragen. Nachdem man also einen Unterschied von +
8° festgestellt hat, dreht man also in der + Richtung der Skala auf der Schraube F diese 8° weiter. Der letzte Stand blieb bei der
letzten Berichtigung durch den am Gehäuse G
festsitzenden Zeiger B angegeben. Beim Drehen der
Schraube F bewegt sich der Lagerstift J, auf welchem die Befestigungsplatte K für das ganze hygrometische Werk z ruht, nach oben, wird also mittels der zwischen dem
Haarträger und dem Zeiger angebrachten, bei L
befestigten Verbindungsstange M oder Schnur mit
Schnurscheibe, welche in beliebiger Weise auf die Spindel n wirkend eingerichtet ist, letztere in der eingezeichneten Pfeilrichtung
drehen. Der fest mit der Spindel n verbundene Zeiger
E wird sich dann, wie ersichtlich, etwas nach
rechts drehen und den wirklichen Feuchtigkeitsgrad der Luft anzeigen.