Titel: | Thomas Shaw's hydraulisch-elektrisches Geschütz-Manometer. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 449 |
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Thomas Shaw's hydraulisch-elektrisches
Geschütz-Manometer.
Mit Abbildungen auf Tafel
27.
[Shaw's hydraulisch-elektrisches Geschütz-Manometer.]
Thomas Shaw in Philadelphia hat ein
hydraulisch-elektrisches Geschütz-Manometer construirt, welches in Fig. 9 und 10 Taf. 27 nach dem Engineer, 1885 Bd. 59 S. 314 abgebildet und im
Wesentlichen mit der manometrischen Wage von Marcel
Deprez identisch ist. Wie bei dieser wird in dem Shaw'schen Manometer ein Differentialkolben E
durch die Pulvergase gehoben, die Flüssigkeit in der oberhalb befindlichen Kammer
zusammengedrückt und dieser durch die Unterschiede der beiden Kolbenflächen um das
1000fache reducirte Druck in gewöhnlicher Weise auf ein Manometer übertragen.
Während jedoch bei der Deprez'schen Wage die Ablesung
durch eine Reihe von allerdings höchst sinnreichen Vorrichtungen näherungsweise
bewerkstelligt wird, erfolgt bei Shaw eine
selbstthätige unmittelbare Aufzeichnung des erreichten Zeigerstandes. Es ist nämlich
der Gehäusering M durch eine Glasplatte s isolirt, auf seiner inneren Fläche durch Federklemme
N ein mit Skala bedruckter Streifen besonderen
Papieres befestigt, auf welchen vom Zeiger B gegen den
Ring M ununterbrochen elektrische Funken überspringen
und so eine Reihe von Löchern und farbigen Zeichen bewirken. Die übrigen Anordnungen
am Manometer sind leicht verständlich. Eine kleine hydraulische Pumpe mit Kolben J und Handrad F drückt
Flüssigkeit in alle Hohlräume zwischen Kolben und Zeigerwerk; man kann also vorher
schon den Zeiger auf einen bekannten Näherungswerth stellen, so daſs die Pulvergase
dann nur den letzten Ausschlag zu geben haben. Um die Pulvergase vom Manometer fern
zu halten, ist die Bohrung des Geschützes gleichfalls mit Flüssigkeit angefüllt,
welche ein Kautschukpfropfen von der Ladung abhält. Dieser sowie die elastische
Packung D am Kolben sind die wunden Punkte des übrigens
recht einfachen und brauchbaren Apparates, welche einige Ungenauigkeit bedingen.