Titel: | Saladin's Mikrometer für Druckcylinder von Spinnmaschinen. |
Fundstelle: | Band 256, Jahrgang 1885, S. 528 |
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Saladin's Mikrometer für Druckcylinder von
Spinnmaschinen.
Mit Abbildung auf Tafel
32.
Saladin's Mikrometer für Druckcylinder.
Zum Untersuchen der genauen Rundung der Druckcylinder von Spinnmaschinen ist im Bulletin de Rouen, 1885 S. 96 von Saladin der in Fig. 9 Taf. 32
dargestellte Apparat angegeben, mit welchem sich etwaige, beim Arbeiten entstandene
Abweichungen der Umfangsfläche der Druckcylinder von der genauen Rundung in stark
vergröſsertem und dadurch deutlich sichtbarem Maſse nachweisen lassen. Die genaue
Rundung der Druckcylinder ist ein Erforderniſs für die Gleichmäſsigkeit des
Gespinnstes; die Cylinder müssen stets in gleicher Weise sich berühren, wenn sich
nicht Fasern durchziehen und eine ungleiche Stelle im fertigen Faden erzeugen
sollen.
Der Apparat besitzt einen sich auf den in Lagern B
befindlichen, zu untersuchenden Cylinder mit einer Fühlerplatte legenden Hebel C, welcher seine bei der Drehung des Cylinders durch
dessen etwaigen unrunden Gang hervorgerufene Schwingung durch eine Verbindung auf
den darüber liegenden Zeiger D überträgt, um so die
Abweichungen auf der
Eintheilung E sichtbar zu machen. Die Lager B sind in einer Führung in der Fuſsplatte A verschiebbar, um nach und nach die ganze Länge der
Druckcylinder unter die Fühlerplatte des Hebels C zu
bringen. Der Apparat zeigt die Abweichungen in 100facher Vergröſserung und
ermöglicht es, unter den untersuchten Druckcylindern immer die besten auszuwählen
und diese auf die Maschinen, wo feinste Nummern gesponnen werden, zu vertheilen.
Ein ähnlicher Apparat wird schon längere Zeit zur Untersuchung der Rundung und zur
Bestimmung des genauen Durchmessers von Spinnmaschinenspindeln vielfach benutzt und
dürfte derselbe die Anregung zur Construction des Saladin'schen sogen. Mikrometers gegeben haben. Der ältere Apparat dürfte
jedoch für Druckcylinder nicht in gleich sicherer Weise wie für Spindeln genügen, da
sich die unrunden Stellen der mit Leder bezogenen Cylinder unter dem Drucke der
Belastungsgewichte wesentlich anders zeigen können. Es wäre daher auch nöthig, den
Fühlhebel C in entsprechender Weise zu belasten. Auch
wäre es nothwendig, den Drehbolzen D1 für den Zeiger D
verstellbar zu machen, um, da die Druckcylinder verschiedenen Durchmesser haben, für
jede beliebige Stärke derselben die Nullstellung des Zeigers D erzielen zu können.