Titel: | Amerikanischer ausrückbarer Riementrieb. |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 5 |
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Amerikanischer ausrückbarer Riementrieb.
Mit Abbildung.
Amerikanischer ausrückbarer Riementrieb.
Als ein Mangel der allgemein üblichen Riementriebe mit Fest- und Losscheibe kann es
betrachtet werden, daſs der Riemen mit dem Ausrücken der getriebenen Welle nicht
selbst zur Ruhe kommt, vielmehr weiter läuft und, ohne Arbeit zu leisten, Abnutzung
erfährt. Wollte man aber dies dadurch vermeiden, daſs man die Losscheibe auf der
getriebenen Welle anbrächte, so würde das Ausrücken, insbesondere aber das
Wiedereinrücken bedeutend erschwert werden. Im American
Machinist beschreibt nun Olin Scott einen in
Nordamerika gebräuchlichen Riementrieb mit einer Losscheibe auf der getriebenen und
einer auf der treibenden Welle. Für kürzere Arbeitsunterbrechungen wird der Riemen
auf die getriebene Losscheibe geschoben, läuft also weiter und kann leicht wieder
eingerückt werden, während bei länger andauernden Stillständen der Riemen auf die
auf der treibenden Welle sitzende Losscheibe gebracht wird, somit in Ruhe kommt und
keine unnöthige Abnutzung erleidet (vgl. W. Holden 1874
214 * 10. Hipp 1877 224 * 587).
Textabbildung Bd. 257, S. 5
Wie aus nebenstehender Abbildung hervorgeht, ist auf der
treibenden Welle A eine breite Scheibe D festgekeilt, welcher auf der getriebenen die Fest-
und Losscheibe F und G
entsprechen. Von diesen ist die letztere so weit verbreitert, daſs derselben noch
die auf einem
cylindrischen Fortsatze des Lagers der treibenden Wellenleitung A laufende Leerscheibe C
gegenüber liegt. Ist der Riemen gleichzeitig auf den beiden festgekeilten Scheiben
D und F, so wird die
Bewegung von der treibenden Welle A auf die getriebene
E übertragen. Wird während kurzer Stillstände der
Riemen nach rechts auf D und C verschoben, so kommt die getriebene Welle E
zur Ruhe, während der Riemen weiter läuft. Wird aber der Riemen in die äuſserste
Lage nach rechts auf die Scheiben C und G geschoben, so bleibt derselbe selbst stehen.