Titel: L. Héraud's Gattersäge für weiche Steine.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 304
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L. Héraud's Gattersäge für weiche Steine. Mit Abbildungen auf Tafel 21. L. Héraud's Gattersäge für weiche Steine. Zum Schneiden von Platten aus Blöcken weicher Steine, von Gyps u. dgl. hat L. Héraud nach der Revue industrielle, 1884 S. 255 eine Gattersäge angegeben, welche bei zweckmäſsig angeordneter Zu- und Abführung des Sägegutes einen fast ununterbrochenen Gang und groſse Lieferung besitzt. Die Einrichtung des Sägegatters ist aus Fig. 1 und 2 Taf. 21 ersichtlich, während Fig. 3 die ganze Anlage eines Sägewerkes wiedergibt. In der Mitte zwischen vier kräftigen, oben verbundenen Quaderpfeilern S ist das sechsblätterige Gatter angeordnet und zwischen die einzelnen Sägeblätter sind Schienen b einer Fahrbahn gelegt, auf welcher der Blockwagen V (Fig. 4) läuft. Auf der linken Seite der Säge steht ein Haspel A, der zum schnellen Vorziehen des Blockwagens von der Beladestelle auf der Bahn b bis an die Säge und zum Wegziehen desselben von der Säge bis zu einem auf dem Geleise e1 stehenden Wagen dient. Dieser Wagen liegt mit seiner oberen Fläche in gleicher Höhe mit der Bahn b und bildet, an der Bahn b stehend, eine Fortsetzung der letzteren, so daſs der Blockwagen V unmittelbar von der Bahn b auf jenen Wagen übergehen kann. Für das Auf- und Abladen sind noch zwei Drehscheiben g und g1 sowie zwei Krahne f und f1 vorhanden. Die Sägeblätter D werden in den beiden Trägern A befestigt, welche durch Stangen B auf beiden Seiten verbunden sind. Die Stangen B gleiten in den zwischen den Quaderpfeilern befestigten Führungen C; die Auf- und Abwärtsbewegung wird durch zwei an den unteren Träger angeschlossene Lenkstangen E von der über den Pfeilern gelagerten Hauptwelle mit den an beiden Enden derselben befindlichen Kurbelscheiben Ermittelt; die letzteren wirken zugleich als Schwungräder. Die zwischen den Sägeblättern liegenden Schienen b sind durch Stehbolzen mit einander verbunden und ihre Entfernung von einander wird je nach der Stärke der zu schneidenden Platten durch Auswechseln dieser Stehbolzen geädert. Der Wagen F, auf welchen die zu zersägenden Blöcke gekannt werden, ist aus sieben mit Rollen versehenen Doppel-T-Trägern, Welche an ihren Enden unter einander verbunden werden, zusammengesetzt. Die Enden der Träger sind maulförmig ausgebogen und wird in die Maulöffnungen jeder Seite gleichzeitig die entsprechend mit Rändern versehene Stange H gelegt. An den beiden äuſseren Trägern des Wagens V sind Pratzen zum Anspannen der Blöcke sowie Zahnstangen X für den Vorschub des Wagens beim Sägen angebracht. Der Vorschub wird von einer der beiden Lenkstangen E vermittelt, welche mittels eines verstellbaren Anschlages gegen den Winkelhebel N trifft (vgl. Fig. 2). Von diesem Winkelhebel aus wird ein Schaltwerk in Bewegung gesetzt, welches durch eine Räderübersetzung L, J, K und I die in die Zahnstangen X greifenden Räder Z treibt. Vor Beginn des Sägens muſs die vordere und vor dem Ende des Sägens die hintere Verbindungsstange H aus den Trägern des Wagens V gehoben werden. Damit beim Versäumen dieses Abhebens keine Betriebstörungen entstehen, ist vor der Säge ein Anschlag angebracht. Die nicht entfernte Verbindungsstange trifft auf diesen Anschlag, löst dadurch eine über Rollen geführte, belastete Schnur aus und diese zieht durch ein Verbindungsglied das kleine Triebrad L am Schaltwerke aus dem Eingriffe mit dem nächsten Rade, wodurch die ruckweise Fortbewegung des Wagens V auſser Thätigkeit kommt. Eine Hebelvorrichtung geltet das Wiedereinschalten. Ist der Block so weit durchgesägt, daſs er über die Sägen herausragt, so wird die früher entfernte Querstange H wieder in die Trägerenden gelegt. Der beim Sägen gebildete Staub tritt nicht ins Freie, sondern wird von einem Gebläse abgesaugt. Unter dem Sägegatter befindet sich ein Trichter O, welcher mit der Windleitung R verbunden ist. Die mit Staub gemengte Luft wird in einen zur Seite der Säge sich befindenden Sammelkasten T (Fig. 3) geführt; dort setzen sich die schweren Staubtheilchen zu Boden und die Luft entweicht durch ein feines Metallsieb. Damit die Leitung durch gröſsere Abfälle nicht verstopft werden kann, ist auch über den Trichter O ein Metallsieb gespannt. Der vom Steinbruche kommende Block wird auf einem Wagen W auf das Geleise d gefahren, mit dem zuvor befestigten Wagen V mittels des Krahnes f abgehoben und auf die Bahn b übertragen. Eine zum Haspel h führende Kette wird jetzt an der Stange H des Wagens V befestigt und letztere bis an die Sägen gezogen. Nach vollendetem Durchschnitte zieht man den Blockwagen bis an das Ende der Bahn b, läſst denselben auf einen auf der Bahn e1 bereitstehenden Wagen übergehen und führt diesen über die Drehscheibe g1 auf das Geleise d, wo die fertigen Platten mittels des Krahnes f1 abgehoben werden. Der leere Wagen kehrt dann zum Steinbruche zurück.

Tafeln

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