Titel: | Janney's Buffer und Kuppelung für Eisenbahnfahrzeuge. |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 348 |
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Janney's Buffer und Kuppelung für
Eisenbahnfahrzeuge.
Mit Abbildungen.
Buffer und Kuppelung für Eisenbahnfahrzeuge.
Fig. 1 bis 3 stellen
nach Engineering, 1885 Bd. 39 S. 500 das Modell einer
amerikanischen Zug- und Stoſsvorrichtung dar, welches auf der gegenwärtig in London
abgehaltenen Erfindungsausstellung zu sehen ist. Nach der Formgebung scheint zu
diesem Apparate Guſseisen oder Stahlguſs gewählt zu sein, während die praktische
Ausführung jedenfalls als Schmiedestück construirt sein müſste, dann aber besonders
für schmalspurige Betriebe ganz empfehlenswert sein
dürfte.
Das Buffer- und Kuppelungsstück besteht aus drei Theilen: dem als Buffer dienenden Gehäuse,
einem als Haken wirksamen Winkelhebel und einem Vorstecker v, welcher durch sein Eigengewicht (die Skizzen sind lauter Grundrisse)
stets die tiefste Stellung anzunehmen strebt, bei welcher derselbe, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, den Zughaken-Winkelhebel
blockirt. Zum Zwecke des Kuppelns muſs bei einem der beiden zu kuppelnden Fahrzeuge
der Vorstecker v zurückgezogen werden, worauf der
Winkelhebel unter der Einwirkung einer hier nicht ersichtlichen Feder in die
Stellung der linken Seite von Fig. 1 gelangt. Werden
nun die Wagen zusammengeschoben, so wird der betreffende Winkelhebel niedergedrückt,
hebt dabei durch eine an seinem Ende angebrachte Keilfläche den Vorstecker und
gelangt endlich wieder in die Feststellung der Fig.
3, bei welcher der Vorstecker wieder durch sein Eigengewicht zur Blockirung
eingefallen ist.
Fig. 1., Bd. 257, S. 348
Fig. 2., Bd. 257, S. 348
Fig. 3., Bd. 257, S. 348
Die beiden verbundenen Kuppelungen sind in Fig. 2 –
gleichfalls im Grundrisse – dargestellt. Man sieht daraus, daſs das aus dem Gehäuse
herauswachsende Hörn den Zweck hat, bei Seitenschwankungen und in Curven das
selbstthätige Auskuppeln zu vermeiden. Das cylindrische Ende des Gehäuses dient zur
Aufnahme der Zugstange, welche mit einer Feder auf Druck und Zug in bekannter Weise
verbunden ist. Da es ohne Schwierigkeit zu erzielen ist, daſs das Herausziehen des
Vorsteckers durch eine Bewegungsübertragung erfolgt, so läſst sich nicht bloſs das
Einkuppeln, sondern auch das Auskuppeln bewerkstelligen, ohne zwischen die Fahrzeuge
zu treten. Zum Spannen der Kuppel müſste die Zugstange, wie es häufig bei den
heutigen gefahrlosen Kuppelungen durchgeführt wurde, zweitheilig und mit einer
rechts und linksgängigen, von auſsen zu bewegenden Mutter verbunden sein.
Eine ähnliche, gleichzeitig als Buffer dienende Kuppelung, wo die Sicherung ebenfalls
durch einen einfallenden Vorstecker erfolgt, ist auch von R.
H. Dowling, W. Baker und Ch. H. Follett in
Newark, Nordamerika (vgl. * D. R. P. Kl. 20 Nr. 31477 vom 7. Oktober 1884)
angegeben.