Titel: E. Hermite's Verfahren zum Bleichen von Faserstoffen.
Fundstelle: Band 257, Jahrgang 1885, S. 378
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E. Hermite's Verfahren zum Bleichen von Faserstoffen. Mit Abbildungen auf Tafel 25. E. Hermite's Verfahren zum Bleichen von Faserstoffen. Nach weiteren Vorschlägen von E. Hermite in Rouen (* D. R. P. Kl. 8 Nr. 32103 vom 17. Mai 1884, Zusatz zu * Nr. 30790, vgl. 1885 256 * 558) zur Herstellung des zum Bleichen von Faserstoffen verwendeten Chlorbleies sind in einem 2m tiefen, 1m,4 breiten und 1m,5 langen Behälter Rahmen n (Fig. 12 und 13 Taf. 25) aufgestellt, an deren Schenkel dünnere Rahmen b angeschraubt werden, welche Pergamentpapierbogen a tragen. Am oberen Rande der in dem Rahmen n verschiebbaren Elektrodenplatte C ist eine Eisenstange c angeschraubt, deren Enden auf der einen Seite auf einer Kupferstange e und auf der anderen Seite auf einer gut isolirten Holzstange f aufruhen. Zwischen den Rahmen n sind die positiven Elektrodenplatten D eingeschaltet, welche auf die nämliche Weise wie die negativen Elektrodenplatten C durch eine Kupferstange k mit einander verbunden sind. Die auf diese Weise gebildeten Zellen sind mit Ablaſshähnen versehen, welche durch die Wand des Behälters gehen und zum Entleeren dienen. Mit der erhaltenen Lösung von Chlorblei werden nun die zu bleichenden Faserstoffe getränkt; dann wird Chlor durch Zerlegen der Chlorbleilösung mittels des elektrischen Stromes entwickelt. Beim Bleichen von Papierzeug erhält ein Holländer in seinem Boden wieder die früher beschriebene Einrichtung. In der für andere Faserstoffe bestimmten Bleichkufe A (Fig. 11 Taf. 25), welche mit Seesalzlösung gefüllt wird, liegt auf dem Boden die negative Elektrode b. Die unten durch Pergamentpapier a geschlossene innere Kufe B enthält die positive Elektrode c und die zu bleichenden Faserstoffe, welche in alkalisches oder gesäuertes Wasser eingesenkt sind und auf einer gelochten Platte d von gebranntem Thone ruhen. Durch diesen Apparat wird, wie Hermite behauptet, die Vermischung des zu bleichenden Faserstoffes mit dem angewendeten Chlor unmöglich gemacht. Befindet sich gesäuertes Wasser in dem Behälter B, so erhält man durch das Bleichverfahren Chlorwasser; wird aber alkalisches Wasser eingefüllt, so erhält man ein unterchlorigsaures alkalisches Salz.

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