Titel: | H. W. Chubb's Fallenschloss mit drehender Falle. |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 505 |
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H. W. Chubb's Fallenschloſs mit drehender
Falle.
Mit Abbildungen auf Tafel
32.
Chubb's Fallenschloſs mit drehender Falle.
Bei gewöhnlichen Fallen- oder Drückerschlössern für Thüren gleitet die Falle oder der
Riegel der Länge nach hin und her und sein Ende ist abgeschrägt oder schief, so daſs
der Riegel nach innen gedrückt werden kann, wenn die Thür geschlossen wird, indem
das abgeschrägte Ende gegen die Kante des Thürbeschlages stöſst. Dem Zurückschieben
des Riegels wird jedoch auf diese Weise ein beträchtlicher Widerstand
entgegengesetzt, was der Reibung des Riegels einerseits am Beschläge und
andererseits am Gehäuse des Drückerschlosses zuzuschreiben ist. Um diesem
Uebelstande abzuhelfen, ordnen G. B. und H. W. Chubb in London (* D. R. P. Kl. 68 Nr. 31 700 vom
25. September 1884) den Riegel eines Drückerschlosses so an, daſs sich derselbe nach
innen dreht, wenn auf der einen oder anderen Seite jenes Endes des Riegels, welcher
aus dem Gehäuse herausragt, ein Druck ausgeübt wird. Die Drehung findet hierbei um
jenen Punkt statt, an welchem die gedrückte Seite des Riegels in das Gehäuse
eintritt.
Fig. 16 und
17 Taf.
32 stellen ein solches neues Schloſs mit drehendem Riegel dar; Fig. 18 und 19 Taf. 32
zeigen Stellungen mit nach innen gedrehtem Riegel und zwar Fig. 18 beim Oeffnen und
Fig. 19
beim Schlieſsen der Thür. B ist der Riegel, welcher am
Rücken eine Vertiefung besitzt und mit Ansätzen B1 versehen ist, die am Rücken des vorderen
Deckelbleches des Schlosses aufliegen, durch welches der Riegel herausragt. In die
Riegelvertiefung wird durch eine darüber geschobene Spiralfeder eine Stange C gedrückt und dadurch auch der Riegel nach vorwärts
und so die Ansätze B1
an den Rücken des Schloſsdeckels gepreſst (vgl. Fig. 17). Das vordere
Ende der Feder liegt dabei an einer Spitze am Ende der Stange C, während deren rückwärtiges Ende sich an ein Auge A1 legt, durch welches
das hintere Ende der Stange hindurchgeht. D ist eine
runde Stange, welche ebenfalls durch das Auge A1 und durch die hintere Wand des Schloſsgehäuses
hindurchgeht. Am vorderen Ende trägt D einen seitlich
hervorragenden Finger E. Das Ende des Fingers reicht
hinter einen der Ansätze B1 des Riegels B und bildet einen Anschlag
oder eine Sperrvorrichtung, um zu verhindern, daſs diese Seite des Riegels nach
innen in das Gehäuse zurückgedreht oder gedrückt werde. Am hinteren Ende hat die
Stange einen kurzen Arm D1, welcher von derselben nach aufwärts geht und durch eine Feder G beständig gegen einen Bund F auf dem Drücker gepreſst wird. Ein Ende dieser Feder ist am
Schloſsgehäuse, das andere an der Stange befestigt.
Wenn nun der Drücker in der Richtung des Pfeiles Fig. 18 bewegt wird,
indem man auf den einen oder anderen der Knöpfe drückt, welche, wie gewöhnlich, an den Enden
desselben befestigt sind, so wird die Stange D um ihre
Achse gedreht und der Finger E hierdurch von dem
Ansätze B1 am Rücken
des Drückerriegels B entfernt. Setzt man den Zug oder
Druck auf den Knopf fort, so daſs die Thür selbst in der Richtung des Pfeiles bewegt
wird, so drückt der Riegel B gegen den Beschlag, wird
hierdurch in die Lage Fig. 18 gebracht und
bietet dem Oeffnen der Thür kein weiteres Hinderniſs. Sobald die Thür geöffnet ist,
wird der Riegel durch die Feder C in die Stellung Fig. 17
zurückgedrückt.
Wenn die Thür, um sie zu schlieſsen, in der entgegengesetzten Richtung bewegt wird,
so dreht sich der Riegel beim Stoſsen gegen den Beschlag in die Lage Fig. 19 und springt dann,
sobald die Thür vollständig geschlossen ist, in die Stellung Fig. 17 Wieder zurück und
hält die Thür fest.