Titel: | Gebrüder Junghans' Rotationspendel. |
Fundstelle: | Band 257, Jahrgang 1885, S. 506 |
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Gebrüder Junghans' Rotationspendel.
Mit Abbildung auf Tafel
32.
Gebrüder Junghan's Rotationspendel.
Zur Regelung des Uhrganges haben Gebrüder Junghans in
Schramberg (* D. R. P. Kl. 83 Nr. 31922 vom 9. September 1884) eine
Verstellvorrichtung zur Veränderung des Trägheitsmomentes an Rotationspendeln
angegeben, welche vollkommen in der Pendelkugel selbst untergebracht ist.
Die Kugel K (Fig. 15 Taf. 32) setzt
sich aus zwei Halbkugelschalen zusammen und ist an der oberen Schale ein wagerecht
durch den Mittelpunkt der Kugel gehendes Querstück C
befestigt, welches in der Mitte verstärkt und mit einer nach unten gehenden Schraube
b zur Befestigung der unteren Halbkugel versehen
ist. Das Querstück C trägt im Mittelpunkte zwei Zapfen
c, auf deren stärkeren Theilen je eine mit Zahnrad
d versehene Scheibe e
drehbar ist. Die Scheiben e sind an ihrem unteren
Theile durch je ein Gewicht D beschwert. Auf den
vorderen schwächeren Theilen der Zapfen c stecken zur
Beschwerung des Pendels Bleigewichte E.
Um die Schwingungen des Pendels zu regeln, werden durch die mit dem Kronrade f versehene stehende Achse g, welche mit ihrem unteren Ende in dem Querstücke C, mit ihrem oberen in dem Aufhängebügel F
gelagert ist, die Scheiben e mit den Gewichten D gedreht. Behufs Drehung der Achse g ist dieselbe an ihrem oberen, nach auſsen gehenden
Ende mit einem Drehknopfe k versehen. An einer der
Scheiben e ist ein Zeiger h angebracht, welcher, durch einen Schlitz der oberen Halbkugel gehend,
die Gröſse der Verstellung der Gewichte D an einer auf
der oberen Halbkugel angebrachten Eintheilung G
erkennbar macht. Die in den umgebogenen Rand der oberen Halbkugel greifende untere
Halbkugel wird durch die Mutter i der Schraube b mit der ersteren zu einem Ganzen verbunden und dadurch das ganze
Regulirwerk des Pendels verdeckt.
Die Kugel K ist mit dem Bügel F an dem Haken I des Stahlbandes S aufgehängt; letzteres ist in einer Büchse an dem
Bügel H festgeklemmt und von der Gabel o des gewöhnlichen Steigradankers umfaſst. Diese
Aufhängung des Rotationspendels in der Mitte unter dem Uhrwerke, anstatt wie bisher
oberhalb oder hinter demselben, läſst ein kleineres Gehäuse zu.