Titel: | J. Watts' Doppel-Bandsäge. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 9 |
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J. Watts' Doppel-Bandsäge.
Mit Abbildung.
J. Watts' Doppel-Bandsäge.
Auf der diesjährigen Erfindungsausstellung in London zeigen John Watts und Comp. in Bristol eine groſse Doppel-Bandsäge., welche durch
die beigegebene Abbildung veranschaulicht ist. Der ganze Antrieb ist bei dieser Säge
unter den Fuſsboden gelegt, so daſs der Sägentisch in bequeme Höhe für die Arbeiter
kommt. Die beiden Sägen sind in Bezug auf ihr Spannzeug vollkommen unabhängig von
einander und kann jede derselben für sich aufgebracht werden.
Textabbildung Bd. 258, S. 9Eines der beiden Sägebänder ist in seinem Laufe in Bezug auf den Schnitt durch feste
Leitrollen bestimmt; das andere Sägeband kann dagegen durch Verschieben der
zugehörigen Leitrollen in seinem Laufe je nach der Dicke des zu schneidenden Brettes
eingestellt werden. Dabei ist die obere Leitrolle auch in senkrechter Richtung
verstellbar. Der Schlitz, in welchem das letztere Sägeband durch den Tisch geht, ist
daher entsprechend in einem besonderen einstellbaren Einsatzstücke des Tisches
angebracht. Den Vorschub des zu zerschneidenden Holzstammes vermitteln 4 Walzenpaare
(für jede Säge zwei), von denen die rückwärtigen Walzen festgelagert sind, während
die vorderen Walzen in Gleitböcken ruhen und durch Gewichte an den Holzstamm
gepreſst werden, dessen Unebenheiten auf dieser Seite also nachgeben können. Je nach
der Stärke des Stammes werden die Gleitböcke vorher durch Schrauben eingestellt. Die
Gewichtshebel wirken jeder durch ein kleines Triebrad auf eine im Gestelle liegende
Zahnstange. Die Vorschubwalzen werden von Stufenscheiben aus mittels einer Anzahl
Schneckengetriebe und Kegelräder in Bewegung gesetzt.
Die unteren Sägescheiben sind unmittelbar auf der Antriebswelle befestigt, während
die oberen doppelseitig gelagert (vgl. Krumrein und Katz 1885 257 *
224) in lang geführten Gleitböcken ruhen. Jeder Gleitbock hängt an dem Ende einer
kräftigen Blattfeder durch eine mittels zweier Verbindungsstücke doppelt an den
Gleitbock angelenkte Schraube und wird durch Verdrehen der langen Mutter auf
derselben das Sägeband angespannt. Jedes der beiden Sägebänder ist noch mit einem
Schutzreifen versehen.