Titel: | E. Langen's Auslaugeapparat. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 26 |
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E. Langen's Auslaugeapparat.
Mit Abbildung auf Tafel
3.
E. Langen's Auslaugeapparat.
Zum ununterbrochenen Auslaugen breiartiger Massen nach dem Gegenstromprinzipe benutzt
E.
Langen in Köln (* D. R. P. Kl. 12 Nr. 32936 vom 3. Februar 1885) einen Apparat, bei
welchem die Auslaugeflüssigkeit wiederholt die in gleichmäſsiger Schicht in Bewegung
befindliche Masse nach einander durchdringt und die Aufeinanderfolge der
Massedurchdringungen entgegengesetzt zur Bewegung der Masse gerichtet ist. Der
Apparat setzt sich aus mehreren Einzelsystemen zusammen, deren Anzahl davon abhängt,
in welcher Beschaffenheit die beiden Endproducte (die ausgelaugte Masse und die
Lauge) erhalten werden sollen.
Jedes Einzelsystem besteht, wie aus Fig. 14 und 15 Taf. 3
hervorgeht, aus einer in dem Troge T zwischen
Abstreichern A sich drehenden Walze W mit (in einigem Abstände) aufgezogenem Siebmantel und
einem Pumpwerke P. Ueber den Walzen W und immer zwischen je zwei derselben befinden sich
Rinnen tf, in welche die Lauge von den Pumpwerken gedrückt wird und aus denen sie
gleichmäſsig unten auf die Masse ausflieſst.
In dem am Eintritte des Apparates angebrachten Mischwerke M wird die auszulaugende Masse mit der vom entgegengesetzten Ende des
Apparates kommenden Laugeflüssigkeit zu einem Breie angemengt. Dieser Brei tritt in
gleichmäſsiger Lage auf die erste Walze, welche, wie alle folgenden, in dem Sinne
gedreht wird, daſs der auf sie fallende Brei von dem Mischwerke entfernt, also der
folgenden Walze zugeführt und so immer weiter von Walze zu Walze befördert wird.
Die Laugeflüssigkeit wird durch die letzte der Rinnen R
zwischen der letzten und vorletzten Walze auf den Brei gegeben, von der Pumpe (auch
unter Mitanwendung einer besonderen Luftpumpe) durch die Masse hindurch in den
letzten Trog gesaugt und von da in die vorletzte Rinne gedrückt, von wo sie vor der
vorletzten Walze auf den Brei flieſst; durch diesen saugt die vorletzte Pumpe die
Flüssigkeit und gibt sie in die nächst vorhergehende Rinne u.s.f.
Dieser Vorgang wiederholt sich bei jedem Systeme bis zur ersten Pumpe, welche so viel
Laugeflüssigkeit in das Mischwerk drückt, als nöthig ist, um mit dem auszulaugenden
Körper eine breiförmige Masse zu bilden, während der Rest als gesättigte Lauge nach
auſsen abgeht. Die Abgabe der ausgelaugten Masse wird von der letzten Walze
bewirkt.
Das dem Apparate zu Grunde liegende Prinzip wird nicht geändert, wenn man die Lauge
nach dem Prinzipe der Barometerröhre abflieſsen läſst, statt sie durch Pumpen
abzusaugen, und sie dann von unten wieder in die Rinnen pumpt.