Titel: | O. v. Fallot's selbstthätig schliessendes Ventil. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 108 |
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O. v. Fallot's selbstthätig schlieſsendes
Ventil.
Mit Abbildung auf Tafel
7.
[O. v. Fallot's selbstthätig schlieſsendes Ventil.]
Um zwei Räume, deren flüssiger Inhalt für gewöhnlich unter gleichem Drucke steht, bei
plötzlicher Druckverminderung in dem einen Raume selbstthätig gegen einander
abzuschlieſsen, verbindet O. v. Fallot in
Zabrze (* D. R. P. Kl. 47 Nr. 31296
vom 21. September 1884) die beiden Räume durch eine Absperrvorrichtung,
durch deren ausgehöhlte Ventilklappe die Flüssigkeit geleitet wird. Die Höhlung in
dieser Klappe ist nach Art der Turbinenschaufeln geformt. Bei der in Folge einer
Druckverminderung entstehenden Rückströmung wird daher die Ventilklappe auf ihren
Sitz gedrückt, die Verbindung also unterbrochen. Diese Einrichtung wird hiernach bei
Wasserstandszeigern von Dampfkesseln benutzt werden
können, um bei Bruch des Glases das Ausströmen des Dampfes zu verhüten (vgl. 1885
257 * 272), und zeigt auch Fig. 15 Taf. 7 die
Anordnung des Ventiles an Wasserstandszeigern. Die ausgehöhlte Ventilklappe V ist in einem Gehäuse drehbar und tritt in der hohlen
Drehachse A der Dampf oder das Wasser vom Kessel her in
das Glas B. Auſserhalb des Gehäuses trägt die Drehachse
der Ventilklappe ein Gegengewicht G. Dieses Gewicht
sucht das Ventil immer offen zu halten. Beim Bruche des Glases preſst jedoch der vom
Kessel her wirkende Ueberdruck die Ventilklappe auf ihren Sitz c d. An Stelle des nach dem Einsetzen eines neuen
Glases das Ventil wieder öffnenden Gegengewichtes G
kann auch auf der Drehachse A eine Kurbel befestigt
werden, um das Wiederöffnen von Hand zu ermöglichen.