Titel: | Dahlhaus' Sicherheitswinde. |
Fundstelle: | Band 258, Jahrgang 1885, S. 108 |
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Dahlhaus' Sicherheitswinde.
Mit Abbildungen.
Dahlhaus' Sicherheitswinde.
Eine Sicherheitswinde, welche im Prinzipe den Windevorrichtungen von E. Langen (1883 250 * 195)
bezieh. von Burgdorf und Brandenburg (1883 248 * 442) gleicht, ist von Dahlhaus und
Comp. in Iserlohn (D. R. P. Kl. 35 Nr. 27417 vom 5. December 1883) construirt
worden. Auch hier wird wie bei den genannten und verschiedenen anderen Einrichtungen
die Windetrommel beim Loslassen der Kurbel sofort selbstthätig gebremst und das
Herabsinkenlassen der Last durch eine Rückdrehung der Kurbel bewirkt.
Zu diesem Zwecke ist auf eine der verlängerten Naben der Windetrommel W (Fig. 1), mit welchen
dieselbe im Gestelle t gelagert ist, eine
schalenförmige Bremsscheibe g festgekeilt, deren Rand
innen ausgedreht und auf der Auſsenseite mit einer Verzahnung versehen ist. Auf der
anderen Nabe der Windetrommel sitzt lose drehbar das Getriebe
b, mit welchem die Kurbel a fest verbunden ist. Die Drehung der letzteren wird unter entsprechender
Uebersetzung ins Langsame durch das Getriebe b und die
beiden Zahnräder der Zwischenwelle C auf die
Bremsscheibe und somit auf die Windetrommel übertragen. An der die offene Seite der
Bremsscheibe g abdeckenden, mit dem Gestelle t fest verbundenen Scheibe h sind sodann zwei Bremsbacken o mittels der
Zwischengelenke n um die Zapfen i drehbar so gelagert, daſs dieselben beim Anheben der Last von der
Gleitfläche abgehoben bezieh. nur durch die Federn l
schwach angedrückt werden, bei entgegengesetzter Drehung also beim Herabsinken der
Last dagegen durch die entstehende Reibung zwischen Backen und Scheibenrand
mitgenommen und kniehebelartig an letzteren angepreſst werden, auf diese Weise ein
sehr wirksames Reibungsgesperre bildend. Es kommt daher auch beim Loslassen der
Handkurbel a die gehobene Last sofort zur Ruhe.
Textabbildung Bd. 258, S. 109Jeder Bremsbacken ist nun mittels einer Zugstange v an einen excentrischen Zapfen je eines an der Scheibe h gelagerten Zahnrades s
angehängt, welche beide Räder mit dem kleinen Getriebe k der centrisch durch die Windetrommel W
geführten Welle d in Eingriff stehen. Auf dem anderen
Ende dieser Welle sitzt ein kleines Sperrrad e fest, in
welches eine mit der Kurbel verbundene Sperrklinke f
eingreift, derart jedoch, daſs dieselbe beim Vorwärtsdrehen der Kurbel a, also beim Heben der Last über die Zähne des
Sperrrades e weggleitet. Wird dagegen, nachdem die Last
gehoben und in oben beschriebener Weise durch die Wirkung der Backen die Winde
gesperrt worden ist, die Kurbel a um ein wenig
zurückgedreht, so legt sich die Sperrklinke f in das
Sperrrad e ein und ertheilt der Welle d und somit auch den Zahnrädern k und s eine geringe Drehung, in Folge deren
die letzteren die Bremsbacken o von der Bremsscheibe
g abheben. Durch entsprechende Anschläge q wird die Rückdrehung der Welle d durch den mittels Stellung auf der Welle d befestigten Stift r so
weit beschränkt, daſs die Backen o noch immer mit so
viel Druck auf der Bremsscheibe liegen, um eine gefährliche Beschleunigung der herabsinkenden Last
zu verhindern. Offenbar muſs nun aber für eine Auslösung der Sperrklinke aus dem
Sperrrade e Sorge getragen bezieh. das letztere nur mit
Reibung auf die Welle d aufgesetzt sein; denn bei dem
Herabsinken der Last dreht sich die Kurbel fortwährend mit zurück, während die Welle
d nur eine beschränkte Winkeldrehung ausführen
darf. In welcher Weise diese Auslösung bewirkt wird, ist in der Patentschrift nicht
angegeben; dagegen wird behauptet, daſs die Winde stets zur Ruhe kommt, wenn die
Kurbel losgelassen wird, was nach der Anordnung beim Herabsinken der Last nicht der
Fall ist.